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21.12.2016 | Nutzfahrzeuge - Elektro-Mobilität

„Kraftstoffe der Zukunft 2017“

Auf dem 14. Internationalen Fachkongress für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft 2017“ befassen sich zahlreiche Parallelforen mit technischen und ökonomischen Themen der Mobilität von morgen und den Zielen des Klimaschutzes.

In dem Parallelforum zum Thema „Erneuerbare Mobilität und Emissionssenkung“ am zweiten Kongresstag um 11.30 Uhr stellen fünf Experten ihre Analysen der technischen, ordnungspolitischen oder wirtschaftspolitischen Lösungswege vor.

Anlass für die Diskussion des Themas Emissionshandel im Verkehrsbereich bieten Veröffentlichungen aus jüngster Zeit: Wissenschaftler verschiedener Disziplinen haben den Emissionshandel im europäischen Kontext analysiert und dabei unterschiedlichste Positionen im Hinblick auf eine Einbeziehung der Sektoren Verkehr, Wärme und Landwirtschaft vertreten. Die Positionen reichen von einer Befürwortung über die differenzierte Bewertung von freiem oder sektorspezifischem Emissionshandel bis zur uneingeschränkten Ablehnung. So wird beispielsweise die These vertreten, dass es Emissionshandelssysteme erlaubten, die günstigsten Minderungspotenziale für Emissionen zu identifizieren und zu nutzen. Es solle langfristig ausschließlich der CO2-Preis sein, der saubere und effiziente Technologien wettbewerbsfähig macht. Demgegenüber kommt die ablehnende Bewertung zu dem Schluss, dass im Verkehrssektor die Vermeidungskosten hoch und die Preiselastizitäten vergleichsweise niedrig sind. Dies würde bedeuten, dass selbst relativ hohe CO2-Preise nur zu geringfügigen Emissionsminderungen führen würden. Nicht zu vernachlässigen sei auch die Frage der gerechten Lastentragung zwischen den Sektoren. Für die „klassischen“ Emissionshandelssektoren hätte dies höhere Zertifikatspreise und entsprechend höhere Minderungszwänge zur Folge. Die deutsche Emissionshandelsstelle im Umweltbundesamt kommt bisher zu dem Schluss, dass die Einbeziehung anderer Sektoren schwierig und ökonomisch nicht eindeutig positiv zu bewerten ist.

Vor der Diskussion mit den Teilnehmern des Parallelforums stellen Referenten aus unterschiedlichen Disziplinen mit Kurzpräsentationen die verschiedenen Optionen für weniger Emissionen im Verkehr vor:

  • Horst Fehrenbach, Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH
    THG Emissionsfaktoren erneuerbarer Energieträger im Verkehrssektor und deren Reduktionspotenzial: Biodiesel, Bioethanol, Biomethan, Elektromobilität, Power-to-X
     
  • Dr. Theodor Goumas, exergia
    Optionen für die Reduktion von "Upstream-Emissions" in der Mineralölwirtschaft - Umsetzung, Bedeutung und Konsequenzen für die Biokraftstoffindustrie
     
  • Peter Jürgens, REDcert GmbH
    Zertifizierung des „Co-refining“ in der Mineralölwirtschaft und Power-to-X

  • Dr. Thilo Schaefer, Institut der deutschen Wirtschaft Köln
    Emissionshandel als Option für den Straßenverkehr?

  • Prof. (apl) Dr. Uwe Lahl, Ministerialdirektor, Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg
    Emissionshandel im Verkehr aus Sicht der Klima- und Energiepolitik


Die Veranstalter erwarten am 23. und 24. Januar 2017 im CityCube am Messegelände Berlin wieder mehr als 500 Teilnehmer aus der Automobilproduktion, Mineralölwirtschaft, Chemischen Industrie, Biokraftstoffproduktion, Wissenschaft und Forschung sowie von internationalen Organisationen und Ministerien.

Nutzen Sie die Möglichkeit, hochaktuelle Vorträge zu hören, mit Kongressteilnehmern und Rednern aus mehr als 30 Ländern in Kontakt zu treten und sich im zentralen Ausstellungsforum an Messeständen zu informieren.

Weitere Informationen zum Kongress: siehe Link