Public Manager
30.12.2016 | Gesundheitswesen und Hygiene

Huml baut Hilfsangebot für suizidgefährdete Jugendliche weiter aus

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml baut die Hilfs- und Beratungsangebote für suizidgefährdete Jugendliche und junge Erwachsene weiter aus. Huml betonte am Mittwoch: "Bei Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 25 Jahren ist Suizid nach Verkehrsunfällen die zweithäufigste Todesursache. Es ist wichtig, das Thema aus der Tabuzone zu holen. Denn je früher Hilfe und Zuwendung kommt, desto besser sind die Chancen, einen Suizid zu verhindern."

Die Ministerin fügte hinzu: "Jugendliche wenden sich mit ihren Problemen ungern an Erwachsene. Sie haben zudem häufig Hemmungen, die traditionellen Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Hier setzt das Online-Suizidberatungsportal 'U25' des Caritasverbandes Nürnberg an, das vom bayerischen Gesundheitsministerium mit rund 100.000 Euro gefördert wird. Junge Menschen können bei dem Portal ihre Sorgen aufzeigen und sich anonym Hilfe und Rat holen."

Die "U25"-Beratung kooperiert mit Schulen und Ausbildungsstellen. Das Online-Portal des Caritasverbandes Nürnberg bietet seit Anfang Oktober 2016 ein Mail-Beratungs- und Begleitangebot für junge Menschen bis 25 Jahren, die von Suizidgedanken gequält werden. Aber auch Personen, die den Betroffenen nahestehen, können das Portal nutzen. Dabei wird die Anonymität gewahrt.

Huml unterstrich: "Jugendliche und junge Erwachsene engagieren sich ehrenamtlich als sogenannte 'Peers', denn junge Menschen wenden sich mit ihren Problemen oft an Gleichaltrige - das ist das Erfolgskonzept von 'U25'. Sie versuchen über das Medium der E-Mail, verzweifelten jungen Menschen wieder Mut zum Leben zu machen und Auswege aufzuzeigen."

Die "Peers" werden in einer viermonatigen Ausbildung zu den Themen Suizidalität und psychische Störungen für ihre Aufgabe vorbereitet. Außerdem werden die jugendlichen Krisenberater von erfahrenen hauptamtlichen Sozialpädagogen begleitet. Die Evaluation des Projekts erfolgt in Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Nürnberger Klinikums. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre ausgelegt.

Weitere Informationen: siehe Links