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17.08.2016 | Beschaffungspraxis

„die IPR im Gespräch“ - Interview mit Prof. Dr. Wolf Dieter Rommel

Grün, innovativ, praxisnah – das ist die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. In den Jahren seit ihrer Gründung 1971 hat sie sich ein einmaliges Profil geschaffen: Keine andere Hochschule verfügt über ein vergleichbares Fächerspektrum, das klar und konsequent auf grüne Ingenieurstudiengänge ausgerichtet ist. die IPR führte ein Gespräch mit Prof. Dr. Wolf Dieter Rommel, Vizepräsident der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

Prof. Dr. Wolf Dieter Rommel, Vizepräsident der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (Foto: IPR)

Warum beteiligt sich die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf an der bundesweiten „Grüner beschaffen"-Kampagne?  

Wir haben als Hochschule eine wichtige Vorbildfunktion. Wenn wir unseren Studierenden vorleben, wie man verantwortlich mit den Ressourcen umgeht, hat das eine breite Wirkung – insbesondere da alle unsere Studiengänge die Natur und die nachhaltige Nutzung von Ressourcen zum Inhalt haben. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst und möchten das nach außen zeigen.

Warum ist Ihnen die Nutzung von Recyclingpapier ein wichtiges Anliegen und welche Relevanz hat sie an Ihrer Hochschule?

Die Umstellung auf Recyclingpapier kommt bei den Studierenden direkt an, wenn sie beispielsweise in den EDV-Räumen Vorlesungsskripte ausdrucken. Hier haben wir zu 100 Prozent auf Recyclingpapier mit dem Blauen Engel umgestellt.

Angefangen hat das mit einem Projekt, bei dem Studierende unter ökologischen aber auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten die Umstellung auf Recyclingpapier untersucht haben. Dabei wurden die Umweltauswirkungen verschiedener Papiersorten bestimmt und eine Empfehlung erarbeitet, welches Papier die Hochschule nutzen sollte. Auf dieser Basis haben wir beschlossen, Recyclingpapier hochschulweit einzuführen. Begonnen haben wir mit Druckpapier. Mittlerweile haben wir aber auch fast alle Druckerzeugnisse wie Visitenkarten, Flyer und den Newsletter umgestellt.

Wie ist das Thema Ressourcenschutz in Ihrer Hochschule verankert?

Wir betreiben ein Umweltmanagementsystem nach EMAS, das seit 2014 auch von externer Seite validiert ist. Damit gehen wir den Umweltschutz systematisch an und beziehen alle Organisationseinheiten mit ein. Die Stabsstelle Umweltmanagement und unser EMAS-Team arbeiten dauerhaft daran, unsere Umweltleistung zu verbessern und dadurch Ressourcen zu schonen. Durch regelmäßige Begehungen, Veranstaltungen und eine kontinuierliche Berichterstattung werden alle Mitarbeiter mit einbezogen und für das Thema sensibilisiert.

Welches Ziel haben Sie sich für mehr Ressourcenschutz gesetzt?

Mit unserem Umweltprogramm haben wir uns vorgenommen, von 2013 bis Ende 2015 unseren Papierverbrauch bezogen auf die Anzahl der Hochschulangehörigen um 10 Prozent zu senken. Zu jedem Ziel wurden bereits zu Beginn operative Maßnahmen zur Umsetzung festgelegt. Beispielsweise haben wir mit einer Senkung der Kosten bei doppelseitigem Druck um 25 Prozent den Studierenden einen Anreiz geschaffen, papiersparend zu drucken.

Wenn wir unseren Studierenden vorleben, wie man verantwortlich mit den Ressourcen umgeht, hat das eine breite Wirkung – insbesondere da alle unsere Studiengänge die Natur und die nachhaltige Nutzung von Ressourcen zum Inhalt haben. Wir sind uns dieser Verantwortung bewusst und möchten das nach außen zeigen.