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06.04.2016 | Nutzfahrzeuge - Elektro-Mobilität

Elektromobilität: Neue Teststrecken für Elektrobusse in Hannover

Im öffentlichen Nahverkehr werden weitere Teststrecken für Elektrobusse eingerichtet. Die Hannoverschen Verkehrsbetriebe setzen auf ihren Linien ab sofort drei Busse ein, die mit Schnellade-Batterien und CO2-freiem Strom betrieben werden. Das Bundesumweltministerium fördert die Anschaffung mit rund 900.000 Euro. Der Praxistest wird wissenschaftlich begleitet.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: "Elektrobusse sind sauber und leise. Sie werden daher zukünftig zu einem nachhaltigen ÖPNV und zu mehr Lebensqualität in den Städten beitragen. Testprojekte wie in Hannover sind wichtig, um den ÖPNV in Zukunft weitgehend auf Erneuerbare Energie umstellen zu können und den Verkehr insgesamt klimafreundlicher zu gestalten."

Ziel des Flottenversuchs in Hannover ist es, die Elektrobusse und die Ladeinfrastruktur im typischen städtischen Nahverkehr zu testen. Unter anderem wird der Strom- und Reparaturbedarf untersucht. Hierzu wird das Projekt durch das Fraunhofer Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme wissenschaftlich begleitet. Ergebnisse und Erfahrungen sollen in die Einrichtung künftiger Elektrobusstrecken einfließen.

Die Energie für die Busse kommt aus dem Fahrleitungsnetz der Hannoverschen Stadtbahnen und ist CO2-frei. Der Flottenversuch liefert somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in der Region. Die Gesamtkosten für den Einsatz der drei Elektrobusse belaufen sich auf circa 2,55 Millionen Euro und umfassen die Anschaffung der Busse, der Ladeinfrastruktur und die Begleitforschung. Das BMUB übernimmt davon circa 900.000 Euro.
Das Bundesumweltministerium unterstützt mit dem Förderprogramm "Erneuerbar mobil" seit 2012 innovative Projekte für eine nachhaltige Mobilität und trägt dazu bei, die Potenziale der Elektromobilität für den Klima- und Umweltschutz zu erschließen.

Innovative Antriebe im ÖPNV wie Plug-in, Hybrid- oder Elektrobusse bieten ein erhebliches Potenzial für den Klima- und Umweltschutz sowie die Stadtentwicklung. Je nach Antriebsart sinken die Lärm-, Feinstaub- und Partikelbelastung deutlich ab und tragen nachhaltig zur Minderung der Treibhausgasemissionen bei. Das trifft vor allem auf die Elektroantriebe zu.
Mit dem Test der Elektrobusse ist der ÖPNV in Hannover nicht das erste Mal Vorreiter: Der Verkehrsverbund Großraum-Verkehr-Hannover GmbH (GVH) hat für seine Mobilitätskarte "HANNOVERmobil" als erstes Unternehmen im Jahr 2014 das Umweltzeichen Blauer Engel für "Mobilitätskarten" erhalten. Diese ist flexibel nutzbar und kostengünstiger als ein eigenes Auto. Die Mobilitätskarten umfassen eine klassische Monatskarte für Bus und Bahn und mindestens zwei weitere Mobilitätsbausteine – etwa Carsharing-Angebote, Leihfahrräder oder eine BahnCard für den Regional- und Fernverkehr. Das Angebot wird kontinuierlich weiter entwickelt.