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14.09.2015 | Abfallwirtschaft

Zehn Jahre Spielzeugsammlung für bedürftige Hamburger Kinder

Heute am Montag, dem 14. September eröffneten der ehemalige Basketball-Nationalspieler und jetzige sportliche Leiter des Bundesligisten Hamburg Towers Marvin Willoughby und der Autor und Redakteur Gerd Spiekermann die zehnte Spielzeugsammlung für bedürftige Hamburger Kinder und Kinder aus Flüchtlingsfamilien. Bis zum 31. Oktober sammeln alle zwölf Recyclinghöfe der Stadtreinigung Hamburg (SRH), die beiden STILBRUCH-Filialen und das Informationszentrum auf dem Energieberg Georgswerder gebrauchtes Spielzeug. Arbeitslose Hamburgerinnen und Hamburger arbeiten bei der Hamburger Toys Company das gesammelte Spielzeug wieder auf und verteilen es meist noch vor Weihnachten kostenlos an bedürftige Familien.

Gruppe v.l.n.r.: Aktivjobberin Barbara Pauls, Marvin Willoughby (ehemaliger Basketball-Nationalspieler und jetzige sportliche Leiter des Bundesligisten Hamburg Towers), SRH-Geschäftsführer Holger Lange, SRH Mitarbeiter/in Stephan Brauer und Annabelle Rehan, Gerd Spiekermann (plattdeutschsprechender Autor und Botschafter des WEISSEN RINGS), Heinrich Fiege ()Leiter der DEKRA Akademie Hamburg, Projektträgerin der Hamburger Toys Company) sowie Hans-Jürgen Kamp (Hamburger Landesvorsitzender des WEISSEN RINGS) Foto: Stadtreinigung Hamburg

"Mehr als 22 Hochseecontainer voll mit tollen Spielzeugen kamen seit der ersten Sammlung im Jahr 2006 zusammen", freute sich SRH-Geschäftsführer Holger Lange."
„In diesem zehnten Jubiläumsjahr möchten wir gerne die Rekordsammelmenge aus dem Jahr 2010 einstellen. Damals waren es fünf volle Hochseecontainer. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SRH sind sehr motiviert, so viel Spielzeug wie möglich von den Kundinnen und Kunden entgegenzunehmen."
"Etwa 8.000 Kinder freuen sich jedes Jahr über ein gebrauchtes Geschenk aus unserer Sammlung unter dem Weihnachtsbaum", ergänzte Heinrich Fiege, Leiter der DEKRA Akademie Hamburg, Projektträgerin der Hamburger Toys Company.
"Vor allem nach technischen Spielzeugen wie Eisenbahnen, Carrera-Bahnen, Lego, Duplo oder Fisher Price ist die Nachfrage groß. Auch Kinderfahrräder, Roller, Dreiräder, Schaukelpferde oder Puppenhäuser machen die Kinder glücklich. Zudem haben unsere Aktiv-Jobber mit den gesammelten Spielsachen mehrere Monate lang nicht nur eine sinnvolle, sondern auch eine gesellschaftlich wertvolle Aufgabe."

"Als Sportler ist mir bewusst, wie unverzichtbar Spielsachen in der Kindheit sind, die die Bewegung fördern", begründet Marvin Willoughby, ehemaliger Basketball-Nationalspieler und jetzige sportliche Leiter des Bundesligisten Hamburg Towers, sein Engagement. "Ich finde es toll, dass nicht mehr genutztes aber noch voll gebrauchsfähiges Spielzeug dahin kommt, wo es nicht nur sinnvoll ist, sondern sogar freudig erwartet wird. Viele Familien können sich Spielzeug oft nicht leisten, für Flüchtlingskinder ist es fast unerreichbar. Die Hamburg Towers sind Teil des großen Basketballstandortes Wilhelmsburg. Hier gibt es Sportförderung auf hohem Niveau für Kinder und Jugendliche, für Rollstuhlfahrer und auch für Flüchtlinge. Selbstverständlich unterstützen wir diese höchst soziale Sammlung."

Für den Hamburger Landesvorsitzenden des "WEISSEN RINGS", Hans-Jürgen Kamp, gehört die Spendenaktion zur Kategorie des menschlichen Beistandes: "Wenn Kinder mit ihren Müttern in Frauenhäusern wohnen oder Familien nach der Flucht vor Krieg und Zerstörung hier angekommen sind, können wir helfen, diesen unschuldigen kleinen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dann hat sich das Engagement schon gelohnt."

Gerd Spiekermann, plattdeutschsprechender Autor und Botschafter des WEISSEN RINGS, ergänzte: "Meine Frau und ich haben vier Kinder und auch vier Enkelkinder. Außerdem sind wir seit 20 Jahre Pflegeeltern und hatten inzwischen über 60 Kinder in unserer Familie. Wir haben immer einen Vorrat an Spielzeug zuhause, der gerade von den Pflegekindern, die oft aus schwierigen Verhältnissen kommen, gerne angenommen wird. Ich bin mir sicher: Wenn Sie zu Hause Ihre Kinder oder Enkel nach ungenutztem Spielzeug fragen und ihnen erklären, dass das Spielzeug an Gleichaltrige geht, die oft gar nichts haben, dann werden Sie das große Spenderherz Ihrer Lütten kennenlernen."

Die Hamburger Toys Company wurde im Juli 2006 als Projekt mit sozialem Charakter gegründet. Sie wird gefördert aus Mitteln des Jobcenter team.arbeit.hamburg. Ziel des Projektes ist es, bedürftigen Kindern und Jugendlichen in Hamburg zu helfen. Zudem bekommen Arbeitslose die Möglichkeit, ihre Berufsfähigkeit zu erhalten und damit ihre Vermittlungschancen für den ersten Arbeitsmarkt zu verbessern.

Jobcenter team.arbeit.hamburg ist seit dem 1. Januar 2011 als gemeinsame Einrichtung (gE) der Freien und Hansestadt Hamburg und der Agentur für Arbeit Hamburg für die Grundsicherung gemäß Sozialgesetzbuch II zuständig (von 2005-2010 als Arbeitsgemeinschaft ARGE bekannt). Um erwerbsfähige Leistungsberechtigte bei der Aufnahme oder Beibehaltung einer Erwerbstätigkeit zu unterstützen und den Lebensunterhalt auch der mit ihnen in einer sog. Bedarfsgemeinschaft lebenden Angehörigen zu sichern, beschäftigt Jobcenter team.arbeit.hamburg rund 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 16 Standorten im gesamten Hamburger Stadtgebiet. Diese sorgen dafür, dass zurzeit rund 180.000 Menschen Leistungen aus dem Bereich des SGB II erhalten.