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30.09.2015 | Energie

Geothermie: Bohrstart in München-Freiham

Im Münchener Stadtteil Freiham startete gestern um 13 Uhr offiziell die Bohrarbeiten für das Tiefe-Erdwärme-Vorhaben der Stadtwerke München GmbH. Das Wirtschaftsforum Geothermie e.V. und der Bundesverband Geothermie e.V. würdigen den Bohrbeginn.

(Foto: Wirtschaftsforum Geothermie e.V.)

München ist die führende deutsche Großstadt bei der Erzeugung von Fernwärme aus Tiefer Erdwärme. Gemeinsam mit der H. Angers Söhne Bohr- und Brunnenbaugesellschaft mbH wollen die Stadtwerke München GmbH (SWM) im Stadtteil Freiham bis in etwa 2.300 Meter Tiefe bohren. Dort gibt es heißes Wasser, das zur Wärmebereitstellung eingesetzt werden soll. Damit kommen die SWM ihrem Ziel einen Schritt näher, bis 2040 ganz München mit erneuerbarer Fernwärme zu versorgen.

Dr. Erwin Knapek, Vorsitzender des Wirtschaftsforums Geothermie e.V. (WFG) und Präsident des Bundesverbandes Geothermie e.V. (BVG), würdigt das Engagement der SWM: „Tiefe Erdwärme ist gerade im Münchener Raum das Mittel der Wahl für die Strom-, Fernwärme- und Kälteerzeugung. Schließlich bietet Oberbayern neben dem Oberrheingraben für diese höchst nachhaltige Energiegewinnungsform sehr gute Voraussetzungen. Zwei Anlagen der Stadtwerke München liefere bereits jetzt rund um die Uhr Wärme und Strom aus Geothermie. Nun folgt Projekt Nummer drei, das umweltfreundliche, CO2-freie Wärme erzeugen wird. Im Namen der beiden großen Geothermie-Verbände wünsche ich daher viel Erfolg und freue mich natürlich, dass unser WFG- und BVG-Mitglied H. Angers Söhne als kompetentes Bohrunternehmen gewonnen werden konnte."

Dr. Erwin Knapek setzt darauf, dass noch weitere Stadtwerke und Investoren dem Münchener Vorbild folgen und das unerschöpfliche Potenzial der Tiefen Erdwärme nutzen: „Geothermieanlagen bieten auf Jahrzehnte hinaus eine stabile Energieversorgung und stehen für aktiven Klimaschutz. Gerade für die bayerische Energiewende ist Geothermie eine sinnvolle Lösung, da sie lokal passgenau Wärme und Strom liefert. Bayerns Regierung ist daher aufgefordert, Tiefe Erdwärme noch deutlich stärker als bisher in die Energiewende-Pläne des Landes einzubinden."