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18.09.2015 | Arbeitsschutz

Elf Lösungen für den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2015 nominiert

Knapp 200 Einreichungen wurden gesichtet, elf davon für den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2015 nominiert: Die Kandidaten, die es in die Finalrunde geschafft haben, überzeugten mit cleveren Konzepten oder Produkten für mehr Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Heute gaben die Ausrichter des Preises, das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), der Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) bekannt, wer dem begehrten Preis einen Schritt näher gekommen ist.

Immer mehr deutschen Unternehmen liegt die Gesundheit ihrer Beschäftigten am Herzen. Mit neuartigen Konzepten und cleveren Ideen engagieren sie sich dafür, weit verbreiteten Rücken- und Muskelbeschwerden, Atemwegserkrankungen oder stressbedingten Krankschreibungen vorzubeugen. Die besten Ideen macht der Deutsche Arbeitsschutzpreis publik – um die Leistung der Preisträger zu würdigen, aber auch, um andere Unternehmen zum Nachahmen anzuregen.  

Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre in den Kategorien organisatorische und technische Lösungen jeweils an kleine und mittlere Betriebe (1 bis 499 Mitarbeiter) sowie an große Unternehmen (ab 500 Mitarbeiter) vergeben. Mit einem Preisgeld von insgesamt 40.000 Euro werden die vier Gewinner dabei unterstützt, ihr Engagement fortzuführen. Mitmachen können neben Unternehmen auch Einzelpersonen, Vereine, Schulen und Non-Profit-Organisationen. In diesem Jahr nominierten die Mitglieder der unabhängigen Jury – Fachleute aus Wirtschaft, Politik, Verbänden und Wissenschaft – insgesamt elf Bewerber für den Deutschen Arbeitsschutzpreis 2015. Die Finalisten im Überblick:  

Kategorie technische Lösungen, kleine und mittelständische Unternehmen:

· Automation W+R GmbH in München entwickelte das mit vier Kameras ausgestattete „Seilprüfgerät Winspect“. Mit seiner Hilfe lassen sich die regelmäßigen Wartungsarbeiten an Seilbahnen in bis zu 500 Metern Höhe ohne Personaleinsatz durchführen.

· „Release Flour (Technische Prozessmehle)“ von GoodMills Innovation GmbH in Hamburg ballt Feinanteile von Mehl in großen Partikeln zusammen, sodass Beschäftigte in Bäckereien in einer staub- und allergiearmen Umgebung arbeiten können.

· Der „Tankreinigungsroboter T-REX“ von HWT Hansen Wärme- und Tanktechnik GmbH & Co. KG in Oyten übernimmt die gefährliche Säuberung von Tankanlagen und entlastet damit Beschäftigte und Umwelt. 

Kategorie technische Lösungen, Großunternehmen:

· Die Lösung „Staubminderung bei technischen Druckluftreinigungsarbeiten an Berliner U-Bahnen“ der Berliner Verkehrsbetriebe AöR in Berlin stellt Adapter für Reinigungsgeräte bereit. Das reduziert die Staubbelastung beim Säubern der U-Bahn-Elektronik.

· Der Fels-Werke GmbH in Goslar gelang es mit ihrer Lösung „Kompaktierung von mineralischen Werktrockenmörteln zu Pellets“, staubreichen Mörtel zu brikettieren. Auch in diesem Fall profitieren die Beschäftigten von einer merklichen Feinstaub-Reduktion.

· Einen „sicheren Auftritt auf die LKW-Ladebordwand“ ermöglicht die technische Idee der REWE Markt GmbH, Zweigniederlassung Mitte in Hungen. Hierbei handelt es sich um eine 180 Grad schwenkbare und leicht treppenförmig gebaute Aufstiegshilfe für Transportfahrzeuge. 

Kategorie organisatorische Lösungen, kleine und mittelständische Unternehmen:

· Im Rahmen ihrer Lösung „BBS - Behaviour Based Safety - Verhaltensbasierte Arbeitssicherheit“ setzt die Deutsche Giessdraht GmbH aus Emmerich am Rhein Beschäftigte als Sicherheits-Botschafter ein, um kooperative Arbeitsgewohnheiten zu entwickeln.  

· Jobtour GmbH & Co. KG aus Baden-Baden zeigt, wie eine „pflegebezogene Wertschätzung in der Zeitarbeit“ praktisch aussehen kann. Das Unternehmen bietet angestellten Pflegekräften zahlreiche Vorteile, darunter Sozialleistungen, gemeinsame Unternehmungen und die Möglichkeit eines schnellen Arbeitsplatzwechsels. 

Kategorie organisatorische Lösungen, Großunternehmen:

· Die „Fachkräftesicherung durch altersstabile Arbeitsgestaltung in ganzheitlichen Produktionssystemen“ der Continental Aktiengesellschaft in Hannover beinhaltet, dass ausgebildete Teams alle Arbeitsplätze in der Fertigung auf ihre Ergonomie prüfen und Schwachstellen beheben.  

· Die Ruhrkohle AG aus Bottrop bewarb sich mit den „Sicherheits-AZUBIs“, die mit Workshops und einem praxisnahen Programm von Anfang an für sicheres Verhalten am Arbeitsplatz sensibilisiert werden.

· Die Süwag Energie AG in Frankfurt am Main bildet mit ihren Partnerunternehmen „Safety-Teams“, die gemeinsam an einem sicheren Projektablauf arbeiten. 

Aus den elf Nominierten wählt die Jury die vier Gewinner des Deutschen Arbeitsschutzpreises 2015 aus. Am 27. Oktober 2015 werden die Preisträger im Rahmen der Messe A+A, dem weltweit größten Fachforum für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit, in Düsseldorf bekannt gegeben.