Public Manager
11.09.2015 | Energie

11. NRW Geothermiekonferenz mit über 170 Energieexperten in Bochum

Geothermie ist ein zentraler Baustein, um die Wärme-Energiewende in Nordrhein-Westfalen erfolgreich zu gestalten. Sie ist dezentral, erneuerbar und fast flächendeckend verfügbar. Um diese klimaschonende Technologie, nicht zuletzt auch als Wirtschaftsfaktor für den Standort NRW, weiter voranzubringen, veranstaltet die EnergieAgentur.NRW heute (11.9.) gemeinsam mit dem Internationalen Geothermiezentrum (GZB) und der Wirtschaftsförderung Bochum GmbH die 11. NRW Geothermiekonferenz im Jahrhunderthaus in Bochum.

Klimaschutzminister Johannes Remmel würdigt dabei erstmalig die Einzelkommune und den Kreis in NRW, der die meisten Erdwärmenutzer bezogen auf die nutzbaren Besitzstücke hat. Das sind, aufgrund der Jahresbilanzen des Landesamtes für Naturschutz (LANUV), die Gemeinde Hövelhof im Kreis Paderborn als Einzelkommune  sowie der Kreis Olpe im Sauerland als Landkreis. Auf den Plätzen 2 und 3 der Landkreise folgen der Oberbergische Kreis sowie der Rhein-Kreis-Neuss. Bürgermeister Michael Berens aus Hövelhof nahm aus den Händen von Minister Remmel die Urkunde entgegen. Für den Landkreis Olpe erhielt Kreisdirektor Theo Melcher, der in Vertretung des Olper Landrates Frank Beckehoff anwesend war, die Urkunde. 

Minister Remmel: „Die Chancen für die Geothermie in Deutschland und NRW sind groß und sie werden Tag für Tag genutzt. Das zeigen nicht nur die vielen erdgekoppelten Wärmepumpenanlagen, die Jahr für Jahr eingebaut werden. Alleine in Nordrhein-Westfalen sind mittlerweile ca. 50.000 erdwärmegebundene Wärmepumpen und weitere 70.000 mit anderen Nutzungsquellen installiert. Mittlerweile arbeiten bundesweit rund 600.000 Wärmepumpen.“

Neben den Chancen und Potentiale der Geothermie werden bei der Konferenz vormittags auch konkrete Entwicklungen vorgestellt. Insbesondere die deutlich verbesserten Rahmenbedingungen durch das neue Marktanreizprogramm werden diskutiert.

Nachmittags richtet sich der Schwerpunkt auf die tiefe Geothermie in der Metropolregion Ruhr.

Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, sagte dazu in seiner Begrüßung: „Es gibt weltweit sicherlich Regionen, die sich aus geologischer Sicht besser als Nordrhein-Westfalen oder die Metropole Ruhr für die Nutzung von Geothermie eignen. Insbesondere mit Blick auf tiefe geothermische Reservoire ist die Metropole Ruhr aber Sitz von weltweit agierenden Unternehmen, mit Know-how und Kompetenz entlang der geothermischen Wertschöpfungskette. Ein weiterer entscheidender Aspekt, der für den Ausbau der Geothermienutzung spricht, ist die ausgeprägte Urbanität der Region. Urbane Regionen werden zu den die Lebensräumen der Zukunft. Geothermie ist dafür prädestiniert, diese Metropolen mit Energie, Wärme und Kälte zu versorgen.“  

Hintergrund:

Im Netzwerk Geothermie NRW werden die Aktivitäten zum Thema Geothermie in Nordrhein-Westfalen gebündelt. Das Netzwerk Geothermie ist eingebunden in die Struktur des Energiewirtschaftsclusters EnergieRegion.NRW. Über 1350 Personen, Organisationen und Unternehmen unterstützen aktuell das Netzwerk Geothermie. Dass sich NRW rund um den Standort Bochum zu einer wichtigen Technologie- und Know-How-Region auf dem wachsenden Geothermie-Markt entwickelt, macht den Standort auch für internationale Verbände interessant. Seit dem 1. Januar 2011 hat die International Geothermal Association (IGA) ihre Geschäftsstelle von Reykjavik nach Bochum verlegt und lenkt den geothermischen Weltverband mit mehr als 3.000 Mitgliedern aus 65 Ländern aus der “Geothermiestadt Bochum”. Gleichzeitig hat auch die Geothermische Vereinigung (GtV) auf dem Geothermie-Campus das Büro „Internationale Koordination“ platziert.