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31.10.2015 | Arbeitsschutz

A+A 2015 in Düsseldorf: mehr als 65.000 Fachbesucher – hoher internationaler Zuspruch

Der Wandel der Arbeitswelt nimmt weiter Fahrt auf. Im Zuge der voranschreitenden Digitalisierung der Arbeit sowie der einschlägigen demografischen Entwicklung ergeben sich neue Herausforderungen aber auch Chancen. Und die Unternehmen stellen sich diesen Prozessen bereits aktiv, indem sie verstärkt in den Erhalt der Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter sowie menschengerechte Arbeits- und Betriebsabläufe investieren. Das sind die Kernbotschaften, die sich aus dem Verlauf und dem hohen Aussteller- und Besucherzuspruch bei der A+A 2015 ziehen lassen.

(Foto: Messe Düsseldorf GmbH)

Zur 30. A+A in Düsseldorf kamen an den vier Lauftagen (27.10. – 30.10.) mehr als 65.000 Fachbesucher (2013: 63.000), um sich bei den 1.887 Ausstellern aus 57 Nationen über die neuesten Trends in den Bereichen des Arbeitsschutzes, der betrieblichen Gesundheitsförderung und des Sicherheitsmanagements im Betrieb zu informieren. Das ist eine neue Bestmarke in der Veranstaltungshistorie. 30 Prozent waren internationale Besucher, was einem Zuwachs entspricht. Sie kamen aus 80 Ländern.

„Die A+A hat ihre Position als international führende Messe- und Kongressveranstaltung für sichere und gesunde Arbeit mit neuen Topwerten auf der Aussteller- und Besucherseite einmal mehr bestätigt. Über Europa hinaus setzt sie Impulse für den Markt und die politische Diskussion. Diesbezüglich waren auch die zahlreichen Aktivitäten rund um das diesjährige Partnerland Südkorea hilfreich“, bilanziert Joachim Schäfer, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, aus Gesprächen mit Ausstellern und internationalen Delegationen die durchweg positive Resonanz und die gute Stimmung in den Messehallen.

Der internationale A+A Kongress, organisiert von Bundesarbeitsgemeinschaft für Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (Basi), zählte in den 60 Veranstaltungsreihen mit 350 Referenten gut 5.000 Teilnehmer. Begleitet wurde der thematisch vielfältig ausgerichtete Kongress von der hochrangig besetzten Konferenz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und der Internationalen Vereinigung für Soziale Sicherung (ISSA).

Viel Beachtung fand der Besuch von Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales, am Eröffnungstag. Im Hinblick auf die sich wandelnde Arbeitswelt unterstrich sie in ihrer Rede zur A+A 2015 die Bedeutung von Prävention, gefragt sei ein Flexibilisierungskompromiss: „Wenn wir über die Arbeit der Zukunft sprechen, müssen wir den Arbeitsschutz immer mitdenken. Die Digitalisierung der Arbeitswelt bietet viele Chancen. Unternehmen können Produktivitätssteigerungen erreichen, Beschäftigte bessere Arbeitsbedingungen und flexiblere Arbeitszeiten. Gleichzeitig gibt es aber auch Risiken. Leistungsverdichtung, Zeitdruck, Reizüberflutung oder ständige Verfügbarkeit können zu psychischen Belastungen führen.“ Das ökonomische Potenzial von Prävention müsse auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels in den Betrieben zur Bindung qualifizierter Fachkräfte voll ausgeschöpft werden, so Andrea Nahles weiter. Gute Arbeit sei kein „nationaler Luxus“, sondern müsse weltweit vorangetrieben werden.

Trendbarometer A+A – Anbieter verspüren Rückenwind

Die Aussteller präsentierten im Rahmen der A+A-Fachmesse die gesamte Bandbreite an Produkten und Services für den persönlichen Schutz und die Realisation gesunderhaltender, sicherer Betriebsabläufe. Bei einem Messerundgang konnte sich jeder von der Innovationskraft der Hersteller überzeugen.

Klaus Bornack, Präsident des Messebeirates und Geschäftsführer der Bornack GmbH & Co. KG, sieht die Branche gut aufgestellt und blickt mit Vorfreude auf die sich aus der A+A ergebenden Geschäfte: „Die A+A hat uns Rückendwind verliehen. Die Hallen waren an allen Tagen konstant gut frequentiert mit sehr qualifiziertem Fachpublikum. Hier hat auch das Rahmenprogramm mit weiteren neuen Highlights wie etwa der Sonderschau für `Sicheres Retten aus Höhen und Tiefen´ passende Akzente gesetzt.“

Die Investitionsfreude und das Interesse der Besucher an qualitativ hochwertigen Schutzausrüstungen und Schutzbekleidung findet auch Bestätigung durch eine aktuelle, vom Marktforschungsunternehmen macrom bei der A+A 2015 vorgelegten Studie zum deutschen Markt für Persönliche Schutzausrüstungen. Demnach ist das Marktvolumen trotz einer stagnierenden Zahl an Beschäftigten in besonders schutzintensiven Bereichen wie dem Baugewerbe und der Produktion innerhalb der letzten zwei Jahre noch einmal um mehr als 4 Prozent auf insgesamt 1,8 Milliarden Euro angewachsen. Das entspricht in etwa einem Zehntel des weltweiten Marktvolumens.

Sicherheit geht vor und bringt auch mehr Erfolg

In den Betrieben wird nicht nur das gesetzlich Vorgeschriebene getan. Vielmehr werden die Sicherheit und die Gesundheit der Mitarbeiter als Erfolgsfaktoren eingeordnet. Franz-Josef Nülle, Vertriebsleiter West-Europa bei Honeywell Safety Products, bringt es auf den Punkt und zeigt sich zugleich erfreut über den Messeverlauf: „Die A+A hat sich mit ihrem hochqualifizierten und internationalen Publikum als ideale Plattform für die Einführung unserer Neuheiten erwiesen. Wir haben in aufschlussreichen Gesprächen mehr über die Bedürfnisse unserer Kunden erfahren. Arbeitnehmern die richtige Sicherheitsausrüstung zur Verfügung zu stellen, reicht in der sich rasant verändernden Welt nicht aus. Sicherheitsfachkräfte müssen ihren Betrieb darüber hinaus in Echtzeit überwachen können, damit sie in dem Moment über einen Vorfall informiert sind, in dem er eintritt. Dann können sie direkt handeln, bevor sich daraus eine Katastrophe ergibt.“

Zu den Produkthighlights der A+A 2015 zählten zum Beispiel Gaswarnsysteme, die Gasdetektoren, Ortungsfunktionen und Software in sich vereinen. Damit lässt sich der Status von Gasen an allen Punkten eines Firmengeländes zu jeder Zeit visualisieren.

In Bezug auf Schutzartikel für die einzelnen Körperpartien, auf Schutzkleidung und die stark modisch geprägte Workwear (Corporate Fashion) geht der Trend ganz klar dahin, dass diese auch emotionale Botschaften zu senden haben. Moderne Workwear muss cool aussehen und wird der angesagten Outdoor-Kleidung in Farbe und Form immer ähnlicher. Davon konnten sich die A+A-Besucher auf den Ständen der zahlreichen Qualitätsanbieter überzeugen.

Zweifelsohne bleiben trotz aller modischen Aspekte funktionelle Anforderungen äußerst wichtig. Moderne „Hightech“-Textilien und Materialien sorgen etwa dafür, dass spezielle Schutzbekleidung für Einsatzkräfte besonders hitzebeständig und doch atmungsaktiv sowie wasserabweisend ist. Der „Quadratur“ höchster Ansprüche seitens der Beschaffungsentscheider aus dem Bereich der Feuerwehren werden die Anbieter demnach gerecht.

Dass sich bei der A+A die Qualität des Angebots einerseits und die Qualität der Nachfrage im Sinne eines sehr versierten und an Top-Lösungen interessierten Fachpublikums andererseits ideal ergänzen, findet auch Nicole Schmitz, Managerin Marketing-Communications von MSA, einem Komplettanbieter für Schutzausrüstungen und Sicherheitslösungen: „Wir sind sehr zufrieden mit unserem Messeerfolg. Wir haben zahlreiche vielversprechende Gespräche geführt. Insgesamt hatten wir den Eindruck, dass der Anteil an internationalen Besuchern höher war im Vergleich zu den Vorjahren.“

Themenparks thematisch vielfältig und gut besucht

Angesagte Styling-Trends und Funktionsaspekte auf dem Gebiet der Berufs- und Schutzbekleidung standen auch im Mittelpunkt der messetäglichen Kollektionsvorführungen von Ausstellern bei der A+A Fashion Show in Halle 11. Speziell für Besucher aus dem Bereich der Betriebsfeuerwehren sowie des betrieblichen Sicherheitsmanagements bot neben dem „Innovation Park Safety & Security“ (Halle 7a) auch der Themenpark Betrieblicher Brandschutz/ Notfallmanagement in Halle 6 ein vielfältiges Programm und „Action pur“ mit Informationen und Live-Demonstrationen zu Maßnahmen zum Schutz vor Unfällen und Großschadensereignissen. Ob Situationen von Gefahrstoff-Freisetzung oder starker Rauchentwicklung, Brände in Produktion und Büro oder richtiger Umgang mit Chemikalienschutzanzügen – der Bundesverband Betrieblicher Brandschutz Werkfeuerwehrverband Deutschland (WFVD) bot die passenden Antworten zu bestehenden Fragen.

Auf starke Besucherresonanz stießen im Spezialsegment „Corporate Health“ in Halle 10 neben den Aussteller-Angeboten zu betrieblicher Gesundheitsförderung und gesunder Arbeitsplatzgestaltung auch der Themenpark WorkplaceDesign und das Programm der Corporate Health-Aktionsbühne. Hier wurden wesentliche Faktoren, die gesunde Arbeit und eine körpergerechte Arbeitsplatzgestaltung ausmachen, aufgegriffen. Anzuführen sind beispielsweise Fragen im Zusammenhang mit psychischen Belastungen, der Organisation eines schlüssigen Gesundheitsmanagements in Betrieben oder u. a. auch Aspekte zur ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung für Menschen mit Behinderung.