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18.11.2015 | Gebäudemanagement

Neue Aufzugsnorm: Schindler setzt sie bereits um

Die neue Aufzugsnorm EN 81-20/50 bringt mehr Sicherheit und Fahrkomfort in europäische Aufzüge. Sie ist verbindlich für alle Anlagen, die ab dem 1. September 2017 in Verkehr gebracht werden. So werden unter anderem stärkere Kabinenwände und -türen vorgeschrieben. Ein engmaschiger Lichtvorhang an den Türen soll das Einklemmen verhindern. Auch wenn die EN 81-20/50 derzeit noch nicht verbindlich ist, wird Schindler die Sicherheitsverbesserungen bereits jetzt erfüllen: Ab dem 2. Dezember wird jedes neue Aufzugsangebot auf Grundlage der neuen Norm erstellt.

(Foto: Schindler Deutschland)

Schindler ist Vorreiter beim Thema EN 81-20/50
„Als Marktführer in Deutschland sehen wir uns in der Verantwortung, Sicherheitsupdates zum Schutz unserer Nutzer und unserer Techniker schnellstmöglich umzusetzen“, sagt Meinolf Pohle, Vorsitzender der Geschäftsführung von Schindler Deutschland. Erhebliche Ressourcen habe man investiert, um den gesamten Produktionsprozess von Forschung, Material über Lieferanten bis zur Zertifizierung auf die neue Aufzugsnorm anzupassen. Damit ist Schindler der erste Anbieter auf dem Markt, der standardmäßig Aufzüge nach der Norm EN 81-20/50 anbieten wird.

Schindler bietet Planungssicherheit
Für die Kunden bietet diese vorzeitige Umsetzung der neuen Aufzugsnorm viele Vorteile: So erfüllen ihre neuen Anlagen bereits jetzt einen Sicherheitsstandard, den andere gegebenenfalls erst bei einer Aufzugsmodernisierung realisieren können. Hinzu kommt: Bei Bauverzögerungen, die das Inverkehrbringen der Aufzugsanlage bis zum 31. August 2017 verhindern, kann ein nach alter Norm geplanter und eingebauter Aufzug nicht mehr gesetzeskonform in Verkehr gebracht werden. Wer Planungssicherheit will, sollte sich schon heute für eine Schindler-Lösung nach EN 81-20/50 entscheiden.

Die wichtigsten Änderungen der EN 81-20/50

  • Erhöhter Brandschutz: Die Kabinen sind künftig noch resistenter gegen Feuer.
  • Stärkere und festere Kabinenwände und Türen: Sie sorgen für mehr Sicherheit und eine ruhigere Fahrt.
  • Engmaschiger Lichtvorhang: Er verhindert das Einklemmen von Fingern im Türbereich.
  • Hellere Kabinenbeleuchtung: Sie verringert die Stolpergefahr, insbesondere bei Menschen mit verminderter Sehfähigkeit.
  • Mehr Sicherheit für das Wartungspersonal: Dafür sorgen vergrösserte Sicherheitsräume auf dem Fahrkorbdach und in der Schachtgrube, eine hellere Schachtbeleuchtung sowie eine Inspektionssteuerung in der Schachtgrube.

Anpassung der Preise um 5 Prozent
Die zusätzlichen Sicherheitsanforderungen der EN 81-20/50, die unter anderem auch robustere Materialien verlangen, machen eine Preisanpassung von 5 Prozent erforderlich. Das betrifft alle von Schindler angebotenen neuen Aufzüge und Ersatzanlagen. Im Gegenzug erhalten Schindler Kunden einen nachhaltig hergestellten Aufzug, der bereits die höheren Sicherheitsstandards der EN 81-20/50 erfüllt und mit einem verbesserten Fahrkomfort aufwartet. Zudem wäre eine spätere Modernisierung nach der neuen Norm mit höheren Kosten verbunden.

Über die neuen europäischen Aufzugsnormen
Die neuen Normen EN 81-20 und EN 81-50 wurden 2014 vom Europäischen Komitee für Normung CEN verabschiedet und vom Deutschen Institut für Normung DIN Ende 2014 veröffentlicht. Sie sind zwar bereits gültig, werden aber erst zum 1. September 2017 verbindlich. Sie  lösen dann die bis dahin ebenfalls weiter anwendbaren bekannten Normen EN 81-1 und EN 81-2 ab. Bis dahin sind also sowohl die bisherigen als auch die neuen Normen gültig. Beide Normen betreffen sowohl Personen- als auch Lastenaufzüge. Die EN 81-20 definiert die Vorgaben für  die Konstruktion und die technischen Eigenschaften von Aufzügen. Sie schreibt auch vor, welche Randbedingungen beim Einbau von Aufzügen zu beachten sind. Die EN 81-50 legt fest, wie der Test von Komponenten und die Prüfung von Aufzügen zu erfolgen hat. Ein Großteil der neuen Vorgaben für die Konstruktion von Aufzügen betrifft das Thema Sicherheit.