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16.11.2015 | Gebäudemanagement

Berliner Energieagentur und GESOBAU AG starten Kooperation „BHKW PLUS“ im Wedding

Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz-Ahnen hat heute zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden der GESOBAU AG, Jörg Franzen, dem Geschäftsführer der Berliner Energieagentur (BEA), Michael Geißler, sowie Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke ein innovatives Modell zur dezentralen Energieversorgung vorgestellt. In einem Wohnquartier im Soldiner Kiez im Wedding erzeugt ein Blockheizkraftwerk (BHKW) effizient und umweltfreundlich Wärme und Strom. Kunden des sogenannten BEA-Kiezstrom® erhalten zusätzlich eine Energiesparberatung. Durch diese Kombination „BHKW PLUS“ können die Bewohner ihre Stromkosten um etwa 20 Prozent reduzieren. Das entspricht in durchschnittlichen Haushalten* einer Ersparnis von über 180 Euro pro Jahr.

Finanzsenator Dr. Matthias Kollatz-Ahnen sagte anlässlich der offiziellen Inbetriebnahme des BHKW: „Es gibt verschiedene Wege, die Energiewende umzusetzen. Sie müssen alle gegangen werden und das möglichst parallel. Ein wichtiger Weg wird hier beschritten: Eine landeseigene Wohnungsbaugesellschaft kooperiert mit der BEA, die die Finanzierung und das Know-how zur Verfügung stellt. Gerade weil Energiedienstleistungen in der Wohnungswirtschaft eine so zentrale Rolle spielen, wenn es darum geht, Energiekosten zu senken, muss diese Art der Kooperation künftig weiter gestärkt und ausgebaut werden.“

Für die GESOBAU AG bedeutet das Projekt Koloniestraße im Wedding eine Win-Win-Situation. „Gemeinsam haben wir für unsere knapp 250 Mieter eine gute Lösung mit ökonomischen und ökologischen Vorteilen umgesetzt“, sagte Vorstandsvorsitzender Jörg Franzen. „Die notwendige Sanierung der Heizzentrale, die Umrüstung von Heizöl auf Erdgas sowie die Installation des BHKW erfolgte ohne eigene Investitionen und führt zu einer CO2-Einsparung von 200 Tonnen pro Jahr sowie stabilen Wärme- und günstigen Strompreisen.“

BEA-Geschäftsführer Michael Geißler betonte, dass die Energiewende aus zwei Bausteinen besteht. Reduzierung der Energieverbräuche einerseits - Aufbau umweltfreundlicher Erzeugungstechnologien andererseits. „Die BEA ist seit langem als Energiedienstleister für diese Aufgaben umfassend aufgestellt. Wir errichten und betreiben im eigenen wirtschaftlichen Risiko dezentrale Erzeugungsanlagen in Gebäuden. Zusätzlich bieten unsere Experten fachlich fundierte Beratungen an. Auch im Projekt Koloniestraße gehen Investition, Information und Motivation Hand in Hand.“

Bezirksbürgermeister Dr. Christian Hanke hob hervor, dass im Soldiner Kiez viele Menschen mit geringem Einkommen leben. „Für diese Menschen ist es besonders wichtig, dass die Kosten für Energie bezahlbar bleiben“, sagte Hanke.

Das in der Heizzentrale errichtete 73. BHKW der BEA hat eine Leistung von 50 kWel und 101 kWth. Zusätzlich hat die BEA zwei Spitzenlastkessel mit einer Leistung von 2000 kWth ausgetauscht bzw. von Heizölbetrieb auf Erdgas umgerüstet. Neben weiteren Modernisierungsmaßnahmen war auch der Aufbau eines Hausverteilnetzes für den Strom notwendig. Insgesamt hat die BEA rund 600.000 Euro in die neue Technik investiert. Wie alle Anlagen der BEA ist auch dieses BHKW über eine Datenleitung an eine 24-Stunden-Fernüberwachung zum störungsfreien Betrieb angeschlossen.

Die Mieter können den im BHKW erzeugten Strom zum sogenannten BEA-Kiezstrom®-Tarif beziehen. Er liegt mit gut 24 Cent/kWh ca. 12 Prozent unter dem Berliner Grundversorgungspreis für Strom. Wer einen Vertrag abschließt, kann eine kostenlose Energiesparberatung mit dem Schwerpunkt Strom in den eigenen vier Wänden in Anspruch nehmen und erhält ein Energiesparset mit Soforthilfen (effiziente Beleuchtung, schaltbare Steckerleisten), beides zusammen im Wert von 100 Euro.

* bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3.000 kWh/Jahr