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19.05.2015 | Baustoffe, Gebäudesanierung

Laurentiusschule Coesfeld: Sicher gedämmt mit nichtbrennbarer Steinwolle

Investitionen in den Erhalt von Bausubstanz sind gute, weil nachhaltige Investitionen. Das gilt erst recht für Schulgebäude. Die Stadt Coesfeld sorgte dafür, dass ihre Laurentiusschule zukünftig mit einem „Sehr gut“ für Energieeffizienz beurteilt werden kann. Die katholische Grundschule erhielt in einem ersten Sanierungsschritt neue Energiesparfenster sowie eine komplette Fassadendämmung aus nichtbrennbarer Steinwolle.

Die Laurentiusschule in Coesfeld erhielt eine Fassadendämmung aus nichtbrennbarer Steinwolle (Foto: DEUTSCHE ROCKWOOL Mineralwoll GmbH & Co. OHG)

Erbaut wurde die Laurentiusschule 1952. Eine Erweiterung des Gebäudes um einen Gebäudetrakt an der Südfassade folgte 1960. Beide Gebäudeteile wurden – typisch für Schulbauten dieser Zeit – nicht gedämmt, das Mauerwerk schlicht verputzt. Bereits im Jahr 2009 wurde im Rahmen des Energieeinsparprogrammes der Bundesregierung die Turnhalle der Schule mit Mineralwolle gedämmt. 2013 plante das beauftragte Architekturbüro Gerold Thume aus Coesfeld für die Gebäudebauteile aus den Jahren 1952 und 1960 eine Wärmedämmverbundfassade mit Mineraldämmplatten. Malermeister Martin Hüls aus Coesfeld und sein Team erhielten daraufhin den Auftrag, diese zu montieren. „Lediglich im Bereich des Giebels fand sich eine um das Jahr 2000 angebrachte Dämmung aus EPS. Da aus Brandschutzgründen das gesamte Gebäude nun aber mit nichtbrennbarer Steinwolle gedämmt werden sollte, haben wir diese alten, wie sich herausstellte nur punktuell verklebten EPS-Platten demontiert. Auch unter optischen Gesichtspunkten gewinnt das Schulgebäude durch das neue WDV-System: Auf der Fassade zeichneten sich an vielen Stellen Rankenspuren unschön ab“, berichtet Martin Hüls.

Versenkt montierte Dübel schützen Fassadenoptik

Rund 1.300 m2 Fassade wurden von Martin Hüls und seinem Team mit einem leistungsstarken WDV-System ausgestattet. Der Steinwollekern des Systems besteht aus 140 bzw. 160 mm dicken „Coverrock II“ Dämmplatten von ROCKWOOL, die im Punkt-Wulst-Verfahren verklebt wurden. Diese hoch wärmedämmenden Putzträgerplatten (nichtbrennbar, Euroklasse A1) verfügen über eine verdichtete Oberlage, die eine besonders gute Putzhaftung gewährleistet und mit versenkten Dübeln sicher zu montieren ist. Die Vorteile der Arbeit mit versenkten Dübeln erläutert Energie-Fachberater Manuel Stefanski von ROCKWOOL, der das Projekt als WDVS-Experte begleitete: „Bei der oberflächenbündigen Verdübelung von Dämmstoffplatten tritt leider nicht selten ein Problem auf, das erst nach einiger Zeit sichtbar wird: Die Dübel zeichnen sich auf dem Putz ab. Das ist eine mögliche Folge der Wärmebrückenwirkung von oberflächlich montierten Dübeln, die verglichen mit dem reinen Dämmmaterial aus Steinwolle punktuell einen erhöhten Wärmedurchgang und somit eine thermische Störung der gedämmten Fläche verursachen. Der Putz trocknet auf den Dübeltellern schneller ab als auf den gedämmten Flächen, was zu sichtbaren Flecken auf der Fassade führt.“

Die Lösung für dieses ästhetische Problem bietet ROCKWOOL mit der „Coverrock II“: Diese Dämmstoffplatte erlaubt dank ihrer Zweischichtcharakteristik den Einsatz von speziellen Dübeltellern („ejotherm VT 2G“), die der Gefahr von Dübelabzeichnungen entgegenwirken. Der Tellerdübel nämlich durchdringt die verdichtete Oberlage und wird so in die Dämmplatte versenkt. Der Kragen des Kombitellers wird beim Setzvorgang oberflächenbündig auf die Dämmplatte gesetzt und nutzt damit die spezielle Charakteristik der Zweischichtplatte. Die zu verwendende Dübelanzahl entspricht der Menge an regulären Dübeln mit 90er-Tellern. Ein Steinwolle-Rondell in Tellergröße deckt den Dübel ab und verhindert den erhöhten Wärmestrom zum Außenputz. Die Putzschicht weist somit eine einheitliche Temperatur an der Oberfläche auf, Dübelabzeichnungen wird aktiv vorgebeugt. „Ein weiterer Vorteil für uns als Verarbeiter: Für die Montage von versenkten Dübeln wird kein Zusatzwerkzeug benötigt. Die Verarbeitung funktioniert im Grunde genauso wie die früher verbreitete Standardmontage und kostet nur unwesentlich mehr Zeit“, so Martin Hüls.

Erfolgreich modernisiert

Verputzt wurde die gedämmte Fassade abschließend mit einem mineralischen Putz („Relius Mineralputz Leicht KM 3,0 mm“). Für die Laurentiusschule war die Sanierung der Gebäudehülle jedoch nur der erste Schritt auf dem Weg in die (energieeffiziente) Zukunft: Eine moderne Lüftungsanlage wurde inzwischen integriert und sorgt für eine deutlich verbesserte Luftqualität. Parallel wurde ein Großteil der Elektrik ausgetauscht und durch energiesparende Lösungen ersetzt.

Bautafel

Bauherr: Stadt Coesfeld, Der BürgermeisterArchitekt: Gerold Thume, CoesfeldFassadenarbeiten: Malerbetrieb Hüls e. K., CoesfeldWDVS Systemhalter: RELIUS Lacke + Farben GmbHTechnische Beratung: Deutsche ROCKWOOL Mineralwoll GmbH & Co. OHG, Gladbeck