Huml fordert intensive Pflege-Debatte - Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin: Wir müssen gemeinsam Lösungen erarbeiten
Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml wirbt für eine verstärkte Debatte über den Umgang mit Pflegebedürftigen. Huml betonte heute am Freitag anlässlich des Starts einer Informations-Tour der beiden großen christlichen Kirchen und ihrer Sozialverbände in München: "Die Pflege-Problematik darf nicht verdrängt werden. Denn die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich daran, wie sie mit ihren Schwächeren umgeht."
Die Ministerin fügte hinzu: "Pflege geht uns alle an - und sie wird weiter an Bedeutung gewinnen. Deshalb müssen wir handeln! Klar ist dabei: Nur gemeinsam werden wir gute Lösungen finden. Gefordert sind sowohl Staat und Kommunen als auch Träger und Pflegekräfte, Angehörige und Ehrenamtliche."
Die katholischen Bistümer in Bayern und die Evangelische Landeskirche informieren seit Freitag gemeinsam mit der Diakonie und der Caritas über das Pflege-Thema. Ein "Pflegetruck" soll bei der Kampagne durch rund 30 bayerische Städte fahren. Zum Auftakt gab es in München einen Ökumenischen Gottesdienst in der Kirche St. Michael, an dem auch die Ministerin teilnahm.
In einem Grußwort unterstrich Huml: "Der Pflegetruck trägt das Thema buchstäblich in die Fläche. Er wird uns helfen, Pflege weiter zu enttabuisieren. Schon jetzt ist Pflege für viele Menschen Teil ihres Lebens - sei es, weil sie jemanden pflegen, oder weil sie selbst der Pflege bedürfen. Holen wir sie gemeinsam in unsere Mitte!"
Die Ministerin kündigte an, Bayern werde sich weiter für eine würdevolle Pflege einsetzen. Huml verwies unter anderem auf ihren Fünf-Punkte-Plan für eine bessere Ausbildung in der Altenpflege. Außerdem soll die nächtliche Betreuung in bayerischen Pflegeeinrichtungen deutlich verbessert werden. Spätestens ab Mitte dieses Jahres muss sichergestellt sein, dass als Nachtwache mindestens eine Pflegekraft für 30 bis maximal 40 Bewohner anwesend ist.