Public Manager
25.03.2015 | Nutzfahrzeuge - Elektro-Mobilität

BEM-Initiative: 1.000 Elektroroller für Deutschland

Nach dem überzeugenden Markterfolg von eBikes und Pedelecs beginnen sich nun auch elektrisch betriebene Roller auf dem deutschen Markt zu etablieren. Langsam aber stetig scheint sich hier ein Markt zu etablieren, der noch viel Potenzial bietet. Mit 5.600 zugelassenen Krafträdern mit Elektroantrieb zählt Deutschland zwar noch nicht zur Roller-Nation Nummer 1, die positive Entwicklung lässt sich aber dennoch bereits jetzt ablesen. Hat sich die Zulassungszahl doch immerhin in zwei Jahren nahezu verdreifacht. Tendenz steigend.

“Die aktuellen Bemühungen seitens der Bundesregierung sind viel zu stark auf den Automobilbereich fokussiert, Regelungen für elektrische Zweiräder und Leichtkraftfahrzeuge zur Förderung multimodaler Verkehrsketten fehlen etwa im Elektromobilitätsgesetz gänzlich”, kritisiert BEM-Präsident Kurt Sigl. Dabei sind Elektroroller längst alltagstauglich und für viele Fahrten mehr als eine Alternative. Für einen maximalen Arbeitsweg von 25 km kann der Roller problemlos an etwa der Hälfte aller Werktage des Jahres eingesetzt werden. Durch den Einsatz dieser Fahrzeuge auch für andere Kurzstrecken lässt sich das Nutzungspotenzial noch erheblich ausweiten. Die Analyse der Wirtschaftlichkeit hat gezeigt, dass sich die Zusatzinvestition Elektroroller zum Pkw in rund zwei Jahren amortisiert hat. Die Mehrkosten des Elektrorollers machen sich auch gegenüber einem konventionellen Roller nach etwa 4.000 km bezahlt.

Um das Thema sichtbar zu befördern, hat der Bundesverband eMobilität gemeinsam mit seinem Mitgliedsunternehmen emco electroroller GmbH die Aktion "1.000 Elektroroller für Deutschland" ins Leben gerufen. "Wir möchten gemeinsam ein aktives Zeichen setzen und demonstrieren, dass elektrisch angetriebene Roller ein großes Potenzial bieten", erklärt Sigl und ergänzt: "Unser Team in der Hauptgeschäftsstelle in Berlin und unsere verschiedenen BEM-Landesvertreter werden vor dem Hintergrund künftig ihre Termine mit eScootern unseres Mitgliedsunternehmens wahrnehmen."

"Es ist an der Zeit für eine Elektroroller-Initiative, die das Energiebewusstsein und das Verständnis der Gesellschaft für Elektromobilität institutionell fördert. Wir setzen deswegen auf die Zusammenarbeit mit dem Bundesverband eMobilität. Gemeinsam können wir eine breite Bekanntheit schaffen, mit minimalem Aufwand erreichen wir maximalen Wirkungsgrad – sowohl bei der Zielgruppe, als auch in der Politik. Wir hoffen, durch die Kooperation mit dem BEM zielführende Gespräche zu führen, neue Impulse zu bekommen und interessante Kontakte zu treffen", erklärt Mirko Lühn, Geschäftsführer der emco electroroller GmbH.

"Elektrische Zweiräder können das Sprungbrett für den automobilen Elektromarkt sein, die Verkehrsprobleme der Innenstädte verringern und Vertrauen in die „neue“ Technologie schaffen. Gerade für Berufspendler kann dies eine attraktive und klimafreundliche Alternative zum Pendeln mit dem Pkw darstellen. Vorausgesetzt die Politik versteht es, rechtzeitig die rechtlichen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen zu schaffen. Insbesondere die aktuelle Geschwindigkeitsbeschränkung von Kleinkrafträdern auf 45 km/h sollte dringend überdacht werden. Mit einer Anhebung auf 55 km/h könnten Kleinkrafträder - ob nun elektrisch oder konventionell betrieben - wesentlich flüssiger und auch sicherer im Verkehr mitfließen, als dies aktuell der Fall ist", erklärt BEM-Präsident Kurt Sigl und spricht gleichzeitig eine Einladung an den Bundesverkehrsminister aus: "Gerne würde ich Herrn Minister Dobrinth zu einer Elektroroller-Fahrt nach München einladen. Eine Runde auf dem Münchner Ring mit gedrosselter Geschwindigkeit wird höchstwahrscheinlich zum Umdenken anregen."