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29.07.2015 | Gebäudemanagement

Verschattungslösungen für Dachoberlichter

Die jüngste Hitzewelle hat es deutlich gemacht: strahlt die Sonne mit voller Kraft, sind Verschattungssysteme unverzichtbar. In Industriehallen lässt sich laut Fachverband Tageslicht und Rauchschutz (FVLR) eine optimale Tageslichtnutzung mit einem guten Raumklima und besten Beleuchtungsverhältnissen verknüpfen.

Bild 1: Ausgestattet mit individuellem Verschattungssystem ermöglichen Dachoberlichter einen gleichmäßigen Lichteintrag ohne Blendung. --- Bild 2: Verschattungssysteme für Dachoberlichter verringern den Wärmeeintrag und die Blendung in Industriehallen. --- Bild 3: Die Nutzung von Tageslicht in Industriehallen wirkt sich positiv auf die Motivation und Leistung der Mitarbeiter aus. (Fotos: FVLR Fachverband Tageslicht und Rauchschutz e.V., Detmold)

Tageslicht bietet zahlreiche Vorteile: Es ist kostenfrei verfügbar und wirkt sich positiv auf die menschliche Gesundheit aus. Wer ausreichend Tageslicht erhält, ist motivierter und leistungsbereiter. Nicht zuletzt deshalb hat die Europäische Union (EU) 2015 zum Jahr des Lichts ausgerufen. Über Dachoberlichter lässt sich die natürliche Helligkeit zur Beleuchtung von Industriehallen sehr effektiv einsetzen. „Damit Lichtkuppeln und Lichtbänder ihre Vorteile für eine kosteneffiziente, natürliche Beleuchtung voll ausspielen können, müssen sie das Tageslicht blendfrei und gleichmäßig ins Gebäude lenken“, sagt Wolfgang Cornelius, Tageslichtreferent des FVLR. Außerdem sei der Wärmeeintrag an sehr sonnigen Tagen eine Herausforderung für die Planer. Durch das Zusammenspiel von Verglasung, Verschattung und Lüftung lassen sich die hohen Anforderungen aber gut erfüllen.

Das Potenzial der Verglasung

Transluzente Materialien erlauben eine flächige Verteilung des Tageslichts. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung kommt es somit nicht zu Reflexionen, die die Arbeiter in der Halle blenden. Dieser Effekt lässt sich sowohl durch spezielle Beschichtungen als auch durch Folien und Vliese, die in Verbundgläsern zwischen den Scheiben integriert sind, erzielen. Eingefärbte, opale Verglasungen können zudem die Sonneneinstrahlung und damit den Wärmeeintrag mindern. Neue Beschichtungen erlauben sogar, einen großen Teil der für die Wärme verantwortlichen, langwelligen Infrarot-Strahlung aus dem Licht herauszufiltern. Durch Prismen, die das Licht auf definierte Weise brechen, lassen sich außerdem lichtlenkende Verglasungen herstellen.

Sonnenschutz – von flexibel bis fest installiert

Neben der Verglasung wirkt klassischer Sonnenschutz zu starker Sonnenstrahlung und Wärme entgegen. Produkte wie Jalousien, Rollos oder Raffstores erlauben eine flexible Verschattung bei Bedarf. Jalousien lenken dabei das Licht mit ihren beweglichen Lamellen. Rollos und Faltstores führen eine stärkere Abdunkelung des Raums herbei. Durch Motorisierung und eine entsprechende Steuerung lässt sich ein sehr hoher Komfort erzielen. Die Einrichtungen für den Sonnenschutz können in die Gestaltung des Gebäude eingebunden und dauerhaft installiert werden: So genannte Sunbreaker mit festen Lamellen lassen eine direkte Sonneneinstrahlung durch die Dachoberlichter nur bei sehr wenigen Sonnenständen zu. Spezielle Lochbleche, wenige Zentimeter über Lichtkuppeln oder Lichtbäder installiert, können den Schattenwurf eines Baumes nachahmen.

Lüftung und Verschattung spielen zusammen

„Unabhängig davon, wie effektiv die Verschattung ist, kann sie die Lüftung nicht ersetzen“, sagt der FVLR-Experte. Für die Lüftung ließen sich beispielsweise natürlich wirkende Rauch- und Wärmeabzugsanlagen (NRA) nutzen. Im Brandfall führen sie allein durch thermischen Auftrieb große Mengen an Brandhitze und Rauch ab. Im Alltag hilft dieses Prinzip überschüssige Wärme abzuführen. Gemeinsam mit der Verschattung entsteht ein angenehmes Raumklima in der Halle, in dem sich die Mitarbeiter wohl fühlen und leistungsfähig sind.