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29.07.2015 | Gebäudesanierung

Erhöhte Schadstoffwerte in renovierten Schulgebäuden - “Dicke Luft“ nach den großen Ferien

Viele Schulträger nutzen die großen Ferien, um Schulgebäude instandzusetzen oder zu renovieren. Für nicht wenige Schüler und Lehrer beginnt das neue Schuljahr dann mit „dicker Luft“ – eine Folge der beim Renovieren freigesetzten Stoffe. Ttränende Augen, Hustenreiz oder Unwohlsein können die Folge sein. Solche Probleme lassen sich nach Ansicht der Schadstoffexperten von DEKRA vermeiden.

„Oft bleiben die Räume nach Abschluss der Erhaltungs- oder Renovierungsarbeiten der Handwerker bis zum Beginn des neuen Schuljahres geschlossen“,  sagt Roland Lochmann, Produktmanager für Messstellen und Umwelt bei DEKRA. Durch die verstärkten Anforderungen zur Energieeinsparung ist heute die Gebäudehülle zudem wesentlich luftdichter ausgeführt. Die Folge ist, dass die in Baumaterialien enthaltenen Schadstoffe ausdünsten und sich in der Raumluft anreichern." Häufig handelt es sich um erhöhte Konzentrationen der flüchtiger organischer Verbindungen (VOC), die in vielen Bauprodukten, wie Farben, Lacken und Bodenbelägen enthalten sind und in das Klassenzimmer emittieren. 

Raumtemperatur frei werden. Verbreitet ist auch das stechend riechende Formaldehyd, das in vielen Holzwerkstoffen, wie Span- und Faserplatten, zum Einsatz kommt. Sie können zum 'Sick-Building-Syndrom' führen, das Beschwerden wie Kopfschmerzen, Allergien, Müdigkeit, Reizungen der Atemwege etc. einschließt. Eine wichtige Akutmaßnahme ist hier nachhaltiges Lüften.

"Wir empfehlen den Schulträgern, bei Renovierungsarbeiten darauf zu achten, dass die beauftragten Handwerker geeignete Baumaterialien verwenden und entsprechend verarbeiten“", sagt Lochmann mit Verweis auf Eco-Labels wie den Blauen Engel und die Hinweise des Umweltbundesamtes. Bei allen umfangreicheren Arbeiten ist eine Raumluftmessung sinnvoll, um eine unbedenkliche Luftqualität sicherzustellen, zum Beispiel durch die bundesweit aktive Gefahrstoff-Messstelle von DEKRA.

Ein wichtiger Punkt: Der Schulträger sollte nicht abwarten, bis es zu Beschwerden kommt, sondern schon im Vorfeld ein Auge darauf haben, dass wenig Schadstoffe entstehen. "Am besten wird diese Anforderung bereits in der Ausschreibung formuliert und mit einer anschließenden Raumluftmessung kombiniert", so Lochmann. "Das verpflichtet die Handwerker, schadstoffvermeidend zu arbeiten, außerdem kommen die Verantwortlichen damit nachweislich ihrer Sorgfaltspflicht nach und sind auf der sicheren Seite.“

Viele Informationen zum Thema bietet der Leitfaden des Umweltbundesamtes "Innenraumhygiene in Schulräumen" (2008): siehe 1. Link

Hinweise zu Raumluftmessungen: siehe 2. Link