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17.02.2015 | Weiterbildung

3 Milliarden Euro für Auslands-Master

Kein Karnevalsscherz: Die EU-Kommission hat am Rosenmontag ein Darlehensprogramm von 3 Milliarden Euro für Auslandsstudenten beschlossen. Das Geld steht denen zur Verfügung, die ihren Master in einem Erasmus+-Partnerland absolvieren. Die Höhe des Darlehens beträgt bis zu 12.000 Euro für ein einjähriges und 18.000 Euro für ein zweijähriges Master-Programm, teilt VoluNation, das Expertenportal für weltweite Freiwilligenarbeit, mit.

Nach Angaben der EU-Kommission werden die Zinsen für das Darlehen unter dem marktüblichen Niveau liegen, die Rückzahlung beginnt frühestens zwei Jahre nach Studienabschluss. Anträge können voraussichtlich ab Mitte 2015 bei den beteiligten Banken gestellt werden. Bis 2020 sollen rund 200.000 Studenten ein Darlehen erhalten. Ziel ist, die Auslandsmobilität während des Studiums zu fördern.

Nach Untersuchungen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes bleibt der Anteil der Studenten in Deutschland, die sich zu einem Auslandsaufenthalt entschließen, seit Jahren mit etwa 25% konstant. Mathe-Studenten sowie angehende Naturwissenschaftler und Ingenieure verlassen das Land besonders selten zu Studienzwecken.

Seit 2007 wird die Auslandsmobilität von Studenten regelmäßig untersucht. Master-Studierende an Universitäten gehen mit einem Anteil von 39% am häufigsten ins Ausland. Im Gegensatz dazu entscheiden sich nur 16% der Bachelor-Studierenden, eine Zeitlang an einer ausländischen Hochschule zu studieren. Auf diesen geringen Wert macht auch das Deutsche Studentenwerk in seiner Sozialerhebung aufmerksam. Die befürchtete Verlängerung des Studiums sowie die Kosten sind für viele Studierende offenbar schwerwiegender als die Vorteile, die ein Auslandsaufenthalt mit sich bringt. Rund die Hälfte der Auslandsstudenten gibt an, dass sich das Studium um ein bis zwei Semester verlängert hat.

Hierzu erklärt Heiner Häntze, Geschäftsführer von VoluNation: „Der große Vorteil eines Auslandsaufenthalts sind die interkulturellen Erfahrungen. 90% der Rückkehrer erklären, ein größeres Verständnis über die Arbeits- und Lebensweisen im Gastland entwickelt zu haben. Als besonders wichtig werden auch die Bekanntschaften zu Menschen aus anderen Ländern sowie die besseren Fremdsprachenkenntnisse eingestuft.“

Die beliebtesten Zielländer sind seit Jahren Großbritannien, Frankreich und Spanien. Über zwei Drittel aller Studierenden tritt seinen Auslandsaufenthalt in einem europäischen Land an, etwa 14% zieht es in die USA und Kanada. Die meisten Studierenden bleiben für fünf bis sechs Monate im Ausland und nutzen die Zeit für das Studium, ein Drittel absolviert ein Praktikum.