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18.12.2015 | Abfallwirtschaft

Kommunen erreichen 2014 erhebliche Steigerung bei der Bioabfallsammlung

Die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe haben 2014 800.000 Tonnen mehr Bioabfall gesammelt als im Vorjahr. Damit stieg die Gesamtmenge auf 9,8 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Pro-Kopf-Aufkommen von 121 Kilogramm pro Einwohner, was 9 Kilogramm mehr sind als 2013. Das geht aus vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Verpflichtend gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz ist die getrennte Erfassung erst seit dem 01.01.2015. Die Kommunen haben mit dem Ausbau der getrennten Erfassung und begleitender Abfallberatung bereits deutlich vor dem Inkrafttreten der gesetzlichen Trennpflicht begonnen und die Sammelquoten von Bioabfall deutlich gesteigert.

(Foto: VKU)

Dazu der Vizepräsident des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), Patrick Hasenkamp: „Steigerungen im Bereich der Bioabfallsammlung zu erreichen, ist ein langwieriger und nicht ganz einfacher Prozess, da häufig auch erst die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger für die Biotonne gewonnen werden muss. Doch das Engagement der kommunalen Betriebe bei der Biosammlung hat sich bezahlt gemacht.“

Aus Sicht des VKU wird dadurch die besondere Ressourcenverantwortung der kommunalen Betriebe deutlich. Hasenkamp: „Kommunen haben sich der besseren stofflichen Verwertung von Haushaltsabfällen verschrieben und haben bei den Bioabfällen schon im Vorgriff auf die gesetzliche Trennpflicht die Mengen deutlich gesteigert. Man kann darauf vertrauen, dass die Kommunen die gesetzlichen Recyclingvorgaben gewissenhaft erfüllen. In 2015 rechnen wir mit weiteren Mengensteigerungen und wir werden vermutlich die 10-Millionen-Tonnen-Marke beim Bioabfall knacken. Umso unverständlicher ist es, dass nach dem Willen des Bundesumweltministeriums in Zukunft große Teile der Wertstofferfassung den Kommunen entzogen werden und in die Hände der dualen Systembetreiber gelangen sollen.“ Die kommunalen Unternehmen sprechen sich dafür aus, im  Wertstoffgesetz die Organisationsverantwortung für die Sammlung aller Wertstoffe in die Hände der Kommunen zu geben. „Wenn die Kommunen schon heute gut 120 Kilogramm Bioabfälle pro Einwohner und Jahr erfolgreich getrennt erfassen, werden sie auch die circa 35 Kilogramm Wertstoffe, die für die Wertstofftonne im Bundesdurchschnitt avisiert sind, problemlos erreichen“, so Hasenkamp abschließend.

Hintergrund:

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) wurden 2014 insgesamt 37,6 Millionen Tonnen Abfälle bei den Haushalten eingesammelt. Dies entsprach einem Durchschnitt von 462 Kilogramm pro Einwohner. 2013 waren es 36,6 Millionen Tonnen oder 453 Kilogramm pro Einwohner.