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21.12.2015 | Veranstaltungen und Wettbewerbe

Jury wählt Gewinner des CeBIT Innovation Award 2016

Es ist entschieden: Eine hochrangige Jury hat in Berlin die drei Gewinnerprojekte des CeBIT Innovation Award 2016 gewählt. Im Wettbewerb um den renommierten Innovationspreis für benutzerfreundliche Anwendungen setzten sich junge Forscherteams aus Bonn, Hildesheim und Saarbrücken gegen mehrere Dutzend Konkurrentinnen und Konkurrenten durch. Sie werden im März in Hannover ausgezeichnet und stellen am Messestand des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ihre Projekte vor.

Ein interaktiver Drücker mit WLAN-Basis für Fußgängerampeln, eine Technologie zur Optimierung des Klettertrainings und eine Open-Source-Verschlüsselung für einen Cloud-Speicher – diese Projekte kürte die Jury als drei der innovativsten deutschen IT-Entwicklungen des Jahres. Die Jury-Vorsitzende, Designforscherin Prof. Dr. Gesche Joost, hob insbesondere die Nutzerfreundlichkeit der Anwendungen hervor, mit der die Gewinnerinnen und Gewinner neue Maßstäbe in der Informationstechnologie setzen: „Die Projekte zeigen, wie breit die deutsche IT-Forschung aufgestellt ist und wie positiv sich die Fortschritte in der Digitalisierung auch auf alltägliche Lebensbereiche wie den Freizeitsport und den Straßenverkehr auswirken. Auch die zuverlässige Verschlüsselung elektronischer Daten wird dank der exzellenten Erfolge der deutschen IT-Forschung immer alltagstauglicher.“  

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche Messe AG verleihen den Preis am 15. März 2016 bereits zum vierten Mal. Erst im Rahmen der CeBIT (14. bis 18. März) wird die Jury die Platzierungen bekanntgeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger präsentieren ihre Innovationen am Stand des BMBF in der Messehalle 6. 

Oliver Frese, CeBIT-Vorstand bei der Deutschen Messe AG und Mitglied der Fachjury, würdigte die herausragenden Entwicklungen aller Teilnehmenden. Ausschlaggebend für die Platzierungen seien der Innovationsgrad, die gestalterische Leistung, die Praxistauglichkeit im Alltag und die Darstellbarkeit im Messekontext gewesen: „Es ist eine der großen Herausforderungen der Informationstechnologie, Lösungen zu entwickeln, die für alle Nutzer leicht handhabbar sind. Die Besucher der CeBIT 2016 können sich auf beeindruckende Exponate freuen, anhand derer die Preisträger ihre Innovationen präsentieren.“

 ActiWait – der interaktive Drücker gegen Langeweile an der Fußgängerampel

Damit kommt Kurzweil auch an roten Fußgängerampeln auf: Amelie Künzler und Sandro Engel von der Urban Invention GbR in Hildesheim haben mit ActiWait einen interaktiven Aufsatz für einen Signalanforderungstaster entwickelt, der nicht nur die Verkehrssicherheit für Fußgängerinnen und Fußgänger erhöhen, sondern auch als WLAN-Hot-Spot genutzt werden kann. Die Bandbreite möglicher Angebote für die Nutzerinnen und Nutzer ist vielfältig – von einer Verkehrserziehungs-App an Schulwegen, über Lokalnachrichten und Werbeflächen in Innenstädten bis hin zu Interaktionsmöglichkeiten mit Wartenden auf der anderen Straßenseite bietet ActiWait vielfältige Unterhaltung direkt am Straßenrand.

climbtrack – die dritte Hand an der Kletterwand

Diese Anwendung macht den Klettersport noch faszinierender. Mit climbtrack können Klettersportlerinnen und -sportler nicht nur mit geringem Aufwand ihren Trainingsfortschritt analysieren und dokumentieren. Die App, die von den beiden Wissenschaftlern Felix Kosmalla und Frederik Wiehr vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz entwickelt wurde, bietet auch Augmented-Reality-Lösungen zur spontanen Definition von Kletterrouten an. So profitieren auch Betreiberinnen und Betreiber von Kletterhallen von dieser nützlichen Applikation: Mit climbtrack können sie genau nachverfolgen, welche Strecken am häufigsten ausgewählt werden und so weniger beliebte Routen durch neue, attraktivere Strecken ersetzen. 

 Cryptomator – macht Datenverschlüsselung so einfach und sicher wie ein Tresor

Einfach, vertrauenswürdig und massentauglich – mit Cryptomator haben die beiden Bonner Informatikstudenten Tobias Hagemann und Sebastian Stenzel die erste zuverlässige, clientseitige Open-Source-Verschlüsselung für den Cloud-Speicher erfunden, die plattformunabhängig einsetzbar ist und sich auch für technisch weniger erfahrene Nutzerinnen und Nutzer eignet. Und so funktioniert Cryptomator: Die Benutzerin oder der Benutzer legt auf einer Festplatte Speicherräume an. Diese sind vergleichbar mit Tresoren. Sie dienen als Speicherort für die verschlüsselten Daten und Ordner und werden mit der Cloud synchronisiert. Cryptomator übernimmt dabei die Rolle des Schlüssels zum Tresor: Nur mit ihm können Nutzerinnen und Nutzer auf die Daten zugreifen.