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17.12.2015 | Energie

Ausgezeichnete Energieversorgung

Was deutschlandweit im Laufe der nächsten zehn bis fünfzehn Jahre umgesetzt werden soll, ist in Dollstein heute bereits Realität: Eine intelligente Wärmeversorgung durch ein Nahwärmenetz, das bedarfsgerecht und variabel ausschließlich die Wärme liefert, die auch tatsächlich in den Dollnsteiner Haushalten und Gemeindegebäuden gebraucht wird. Ressourceneffizienz als ein zentrales Thema des dritten Jahrtausends wird bei diesem Projekt lt. Jurybegründung beispielhaft umgesetzt.

Die Konzeption für die intelligente Wärmenutzung in Dollnstein lieferte der ortsansässige Energiespezialist ratiotherm mit seiner Idee, die über das ganze Jahr konstante Temperatur des Grundwassers im Altmühltal als primäre Energiequelle nutzbar zu machen. Auf dieser Basis wurde ein so genanntes „kaltes Wärmenetz" entwickelt, welches die unterschiedlichen Komponenten zur Energiebereitstellung wie Sonne, Grundwasser, Blockheizkraftwerk und Gas (für die Spitzenlastabdeckung) stets bedarfsgerecht und klimaschonend aufeinander abstimmt. Die Effizienzwerte können sich sehen lassen: So konnte die Gemeinde im ersten Betriebsjahr des Nahwärmenetzs ihren CO2-Ausstoß um 70 Prozent reduzieren – die staatliche Vorgabe bis 2025 liegt gerade einmal bei 30 Prozent. Insgesamt muss bei diesem Konzept nur noch 51% an Primärenergie eingesetzt werden, um auf eine Wärmeleistung von 100% zu kommen.

Das bayerische Umweltnetzwerk bezeichnete das Energiekonzept in Dollnstein auf der offiziellen Auszeichnungsfeier am 03.12.2015 in Augsburg als „ein überzeugendes Leitprojekt mit Vorbildcharakter für die Kommunale Wärmeversorgung in Deutschland." Von dieser Vorbildfunktion des „kalten Nahwärmenetzes" haben sich einige Kommunen bereits „inspirieren" lassen. So befinden sich das Gewerbegebiet Bodenmais in Niederbayern sowie die Gemeinde Haßfurt in Unterfranken schon in der konkreten Umsetzung eines „kalten Nahwärmenetzes" nach dem Modell Dollnstein.