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29.08.2015 | Geodaten, Stadtplanung

Innovationsplattform INTERGEO zeigt Technik von morgen

Der weltweite Wachstumstrend der Städte verändert das Leben in den Ballungsräumen: Umwelt- und Verkehrsaspekte drängen, nachhaltige Stadtentwicklung und Lösungen zur klimaverträglichen Energieversorgung müssen her. Stuttgart als diesjähriger Veranstaltungsort der INTERGEO nimmt die Zukunft in die Hand. Die bereits 2001 gegründete Arbeitsgemeinschaft Geoinformationssysteme der Landeshauptstadt Stuttgart (GIS-AG) hat schon heute die Ansprüche der Stadt von Morgen im Blick und agiert aktiv, etwa mit interaktiven Stadtplänen, die vor Geoinformationen nur so strotzen.

(Abbildung: Landeshauptstadt Stuttgart)

 

Stuttgart wächst: Heute und auch in absehbarer Zukunft zieht der Ballungsraum der Landeshauptstadt Menschen an. Lebten im Jahr 1990 noch 2,4 Millionen Menschen in der Region, so zählt man heute 2,7 Millionen. Damit liegt Stuttgart im Trend – deutschland- und auch weltweit. Zuzug und Bevölkerungsverdichtung stellen die städtischen Räume, aber auch die Stadtverwaltungen, vor große Herausforderungen. Dessen ist sich die Stuttgarter Verwaltung schon früh bewusst geworden und hat Aktionspläne für die Bereiche Mobilität und Energie und ein Konzept „Wohnen in Stuttgart“ entwickelt. „Und in jedem der Themenfelder liefern wir die Basis“, so Markus Müller, Leiter der Abteilung Geoinformation und Kartographie beim Stadtmessungsamt. Der 47-Jährige macht sich für einen möglichst breiten Einsatz der riesigen Geoinformationsbestände von Stuttgart stark. Die Entwicklung hin zu einer intelligenten Stadt, auch als Smart City oder Morgenstadt bekannt, ist für Müller nur eine Frage der Zeit.

Intelligent gleich vernetzt
Die intelligente Stadt basiert auf der zunehmenden Vernetzung von Daten und Informationen aus den verschiedenen Handlungsfeldern und auf der aktiven Teilnahme von Bürgern an innovativen Konzepten. Arbeits- und Entscheidungsgrundlage der häufig komplexen Handlungsstränge sind und bleiben Geoinformationen. So sind die Daten und Systeme der Abteilung Geoinformation und Kartographie immer gefragt – ganz gleich, ob es etwa um die Simulation von Planungsvarianten des neuen Stadtquartiers im Herzen der Stadt oder das langfristige Monitoring der Baumaßnahmen rund um das Infrastrukturprojekt Stuttgart 21 geht, die Umsetzung von Verkehrskonzepten in der staugeplagten Landeshauptstadt oder um die Planung von bezahlbarem Wohnraum.

Dynamische, interaktive Karten als Ziel
Müller und sein Team haben sich zum Ziel gesetzt, Geoinformationen noch stärker in Umlauf zu bringen als bisher und die Geschäftsprozesse der Kommune damit weiter zu optimieren – für Fachanwender, als perfekt zugeschnittenes Auskunftssystem innerhalb der Verwaltung, als Informationstool für die Öffentlichkeit, und, immer wichtiger, auch als Entscheidungsvorbereitung für die Politik. Zu diesem Zweck wurde in der Landeshauptstadt schon im Jahr 2001 die GIS-AG gegründet, in der heute 15 Fachämter und Eigenbetriebe der Stadt Stuttgart organisiert sind. Heute strotzt der Webauftritt der Stadt Stuttgart vor Geoinformationen: Der Stadtplan alleine beinhaltet rund 70 Themen rund um Natur und Umwelt, Freizeit und Kultur, Mobilität und Verkehr oder Planen und Bauen. „Der Stadtplan wird oft aufgerufen, wahrscheinlich auch, weil wir ihn für alle Plattformen anbieten“, so Müller. Der Stadtplan ist nur ein Puzzleteil vom Projekt „Stuttgart Maps“, das immer mehr geographische Informationen öffentlich machen will. Ziel ist es, immer mehr Daten anzubieten und aus den Stadtplänen dynamische und interaktive Karten zu entwickeln, die die Stadt wirklich intelligent machen.

Sensordaten und Echtzeitvisualisierung
„Die automatische Erfassung von Sensordaten und die Visualisierung von Echtzeitdaten wird im Zuge der Entwicklung intelligenter Städte weiter zunehmen“, so Müller. Für den Energiebereich bedeutet das etwa die interaktive Auswertung und Visualisierung von Potenzialen für die Abwasserwärmenutzung, die dynamische Darstellung zum städtischen Stromverbrauch oder Wärmebedarf. Im Bereich Verkehr lassen sich beispielsweise Verkehrsströme visualisieren oder Immissionsausbreitungen darstellen. „Ist die Basis gelegt, lassen sich Optimierungsmaßnahmen finden und deren Erfolg kontrollieren“, so Müller. So wird die Stadt von morgen Stück für Stück smarter.

Smart City Hamburg
Das Thema Smart City begleitet die INTERGEO auch in den nächsten Jahren intensiv: 2016 am Standort Hamburg sind intelligente Konzepte für die Stadt von morgen ebenso schon heute gefragt bzw. im Einsatz wie in Berlin, wo die INTERGEO 2017 zu Gast sein wird.

Die Arbeitsgemeinschaft Geoinformationssysteme der Landeshauptstadt Stuttgart (GIS-AG) präsentiert sich auf der INTERGEO: Zehn Ämter und Eigenbetriebe der Stadtverwaltung zeigen innovative Anwendungen und Lösungen aus dem Bereich Geoinformationssysteme. Der Stand der GIS-AG befindet sich in Halle 8, Stand C8.025.