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28.08.2015 | Energie

Disponible Strombereitstellung der Zukunft

Als Fundament in der Energieversorgung in NRW sind Kraftwerke heute und in Zukunft wichtige Partner der Erneuerbaren Energien. Nordrhein-Westfalen hat in den letzten Dekaden eine große Rolle bei der Stromerzeugung durch fossile Kraftwerke gespielt und verfügt über alle dafür notwendigen Kompetenzen.

 Das Netzwerks Kraftwerkstechnik NRW der EnergieAgentur.NRW widmet sich in seiner Jahresfachtagung schwerpunktmäßig den Themen „Forschung und Entwicklung“ für eine disponible Strombereitstellung der Zukunft. Die über 100 Teilnehmer unterstreichen dabei das hohe Interesse an einem Thema, das in der Branche zunehmend diskutiert wird. 

Die Kraftwerksbranche sieht sich durch die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien neuen Herausforderungen gegenüber, die den Betrieb technisch und wirtschaftlich grundlegend beeinflussen. Kraftwerke werden mit deutlich weniger Volllaststunden, deutlich niedrigerer Mindestlast und häufigeren Lastwechseln mit höheren Lastwechselgeschwindigkeiten betrieben.  

Der Anlagenbau steht insbesondere in Deutschland vor einer schwierigen Situation, da die Investitionen für Kraftwerksneubauen deutlich zurückgegangen sind. Die Weiterentwicklung von hochinnovativen Komponenten ist daher ohne europäische und deutsche Förderprogramme zumeist nicht finanzierbar. 

Der Bund und die EU sehen den Handlungsbedarf und haben dazu Forschungsprogramme aufgelegt. Zum Beispiel fördert das Bundeswirtschaftsministerium mit dem COORETEC-Programm die Entwicklung hocheffizienter und flexibler Kraftwerke. 

Das Netzwerk Kraftwerkstechnik unterstützt die Forschungsprojekte der Branche seit 10 Jahren. „Über 650 Unternehmen, wissenschaftliche Einrichtungen, Verbände und Behörden arbeiten an verschiedenen Konzepten zum Kraftwerk der Zukunft“, erklärt Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW und ergänzt, dass „neben Fragen der Effizienzsteigerung vor allem die Flexibilisierung neuer und bestehender Kraftwerksanlagen im Mittelpunkt der Netzwerkarbeit steht“. 

Das Programm der Jahresfachtagung widmete sich dem Wandel der Forschungsschwerpunkte. Vorgestellt wurden die Förderprogramme Horizon2020 der EU und COORETEC und des Bundes sowie die Arbeit des Netzwerks Kraftwerkstechnik. Der 2. Themenblock warf einen Blick auf den F&E-Schwerpunkt „Effizienzsteigerung“ mit den Konzepten zum 600 und 700 °C-Kraftwerk. Mit den heutigen technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen beschäftigte sich der 3. Block mit dem Thema „Flexibilisierungsoptionen“. In der Podiumsdiskussion wurde das Thema der Veranstaltung unter Berücksichtigung des Stromnetzes und des Anlagenbaus diskutiert.  

„Wir sind überzeugt, dass die Klimaschutzziele nur mit einem zunehmenden Ausbau der Erneuerbaren Energien im Zusammenspiel mit Kraftwerken als Partner erreicht werden können. Hier ist das Land NRW mit seinem Know-how und seinen Kompetenzen bezüglich der Erzeugungstechnologien hervorragend aufgestellt“, so der Tenor der Netzwerkmitglieder.