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30.09.2014 | Gebäudemanagement, Tür- und Toranlagen

Tor-Automation: Waren durchlassen, Besucher reinlassen, Diebe draußen lassen

„Metalldiebe entwenden mehrere Tonnen Metall aus Lager“ - Zeitungsüberschriften wie diese sind an der Tagesordnung. Aufgrund der hohen Rohstoffpreise sind Diebe bereit, wahre Schwerstarbeit zu leisten und richten damit Millionenschäden an. Deshalb ist gerade auch für Klein- und Mittelständische Unternehmen die Sicherung von Grundstück und Gebäude unumgänglich, wie unter anderem die Polizei aufgrund ihrer Analysen rät.

Elektrisch angetriebene Schranken, kombiniert mit Zufahrtkontrollsystemen helfen, den Verkehrsfluss zu lenken und unerlaubte Zufahrt zu stoppen. (Foto: BAS.T)

Die richtige Automation von Zufahrtskontrolle und Toren ist nach Aussage des „Bundesverband Antriebs-, Steuerungstechnik. Tore“ (BAS.T) dabei ein wesentlicher Baustein, der vom Gebäudeplaner bereits in der Entwurfsphase konzeptionell berücksichtigt werden muss. Nur so seien geforderte Schutzziele zu realisieren, ohne den Material- und Verkehrsfluss zu behindern.

Welche gravierenden Auswirkungen Metalldiebstahl und Ähnliches auf Unternehmen kleinerer und mittlerer Größe haben können, zeigen zwei Fälle aus Nordrhein-Westfalen. Der Verlust durch entwendete Güter war so hoch, dass die Firmen Insolvenz anmelden mussten. Dass gerade bei solchen Delikten gut gesicherte Grundstücke und Hallentore einen entscheidenden Schutz bieten, liegt auf der Hand: Wer zum Beispiel tonnenweise Metall abtransportieren will, muss mit einem LKW aufs Gelände kommen können.

Ein Grund, warum jedoch auf wirkungsvolle Barrieren gerade an der Grundstücksgrenze verzichtet wird, ist der vermeintliche Zeitverlust im Betriebsalltag, um beispielsweise Schiebetore von Hand zu öffnen. Dabei lassen sich auch schwere und stabile Grundstückstore aller Bautypen mit elektrischen Antrieben nachrüsten und auch sicher steuern. Dazu rät der BAS.T auf seiner Internetseite (www.bast-online.de), gleich bei der Ausschreibung auf Qualität zu achten: „Markenhersteller stehen dafür, dass es im Betriebsalltag nicht zu Personen- oder Sachschäden kommt. Dazu sind die Antriebe mit Sicherheitskomponenten wie Sicherheitskontaktleisten, Lichtschranken oder intelligenter Sensorik ausgestattet, die das Tor anhalten lassen, sobald Widerstände erkannt werden.“

Ein wirksamer Schutz des Betriebsgeländes gegen unberechtigte Zufahrt lässt sich zudem auch über Schranken, automatisch versenkbare Poller sowie elektronische Zufahrtssysteme realisieren.

Tore erst durch Automation wirtschaftlich

Tore gehören zu Gewerbehallen so selbstverständlich wie die Tür zur Wohnung. Allerdings ist die wirtschaftliche Bedeutung von Toren eine andere. Richtig automatisiert gewährleisten sie einen ungehinderten Waren- und Verkehrsfluss, schützen aber wirksam vor Wind, Kälte oder Hitze – und auch Einbruch.

Wie wichtig daher das Erarbeiten eines sowohl gebäude- als auch nutzungsspezifischen Torkonzepts schon in der Planungsphase ist, stellt eine Studie der „Technischen Universität München, Lehrstuhl für Bauklimatik und Haustechnik“ vor dem Hintergrund verschärfter energetischer Parameter der EnEV (Energieeinsparverordnung) heraus: „Die Vermeidung bzw. Minimierung von öffnungsbedingten Lüftungswärmeverlusten stellt das größte Potential zur Energieeinsparung von Toren in Gebäuden dar. Mittels moderner sensorischer Systeme können diese Einsparpotentiale mit einem geringfügigen Aufwand erschlossen werden.“

Beispielsweise lassen sich schwere, stabile Tore im Bestand mit schnelllaufenden Antrieben nachrüsten. Sie lassen Waren und Personen nahezu ungehindert passieren und schließen direkt wieder, um Wärmeverluste zu reduzieren. Eine Sensorik, die per Laser die tatsächlich benötigte Durchfahrt- bzw. Durchgangshöhe erfasst, verkürzt die Toröffnungszeit zusätzlich.

Ein weiterer Lösungsweg, um die Schutzziele „Einbruch“ und „Wärmeverlust“ mit einem optimalen Materialfluss zu vereinbaren, ist die Kombination zweier Tore: Während des Betriebs schützt ein leichtes Schnelllauftor mit hoher Öffnungsgeschwindigkeit, beispielsweise aus PVC-Folie, vor Zugluft. Zur Sicherung des Gebäudes außerhalb der Betriebszeiten wird ein zweites schweres Tor heruntergelassen.

„Hallen- und Hoftore“, so resümiert der BAS.T, „müssen genauso individuell den Nutzungsanforderungen angepasst sein, wie das Gewerbeobjekt selbst. Automatisierte Tore bieten daher vom Grundstücksabschluss, über die Gebäudefassade, bis hin zur innerbetrieblichen Nutzung passende Lösungen, um den Material- und Warenfluss zu optimieren.“ Entsprechendes Know-how und Planungsunterstützung bieten daher Markenhersteller, die sich im BAS.T organisiert haben.