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22.09.2014 | Arbeitsschutz, Gesundheitswesen und Hygiene, Personalwesen

Monatlich 1.750 Probeteile im Härtetest: Im MEWA Technikum beweist Arbeitskleidung, ob sie für die Praxis taugt

Berufskleidung soll auch nach vielen Wäschen tadellos aussehen. Wer will schon eine Hose tragen, die nach wenigen Wäschen eine Nummer kleiner ist oder dem Resultat eines Batik-Workshops ähnelt? Bevor eine Kollektion in den Handel kommt, kontrolliert Textil-Service-Anbieter MEWA daher im eigenen Prüflabor die Gewebe auf Reißfestigkeit, Farbechtheit und Abrieb. Nähte, Schnallen, Knöpfe, Klett- und Reißverschlüsse müssen ebenfalls unter Beweis stellen, dass sie etliche Industriewaschgänge unbeschadet überstehen. Die Methoden, mit denen es den Prüflingen an die Wäsche geht, entsprechen den Vorgaben international gültiger ISO-Normen.

(Foto: MEWA)

1.750 Probeteile testet MEWA jeden Monat – neue wie auch Stichproben aus dem Bestand. Dafür reihen sich im nagelneuen Technikum in der Wiesbadener Firmenzentrale Industriewaschmaschinen, Finisher und Trockner neben exotisch anmutenden Prüfgeräten wie beispielsweise dem „Martindale“. Auf ihm zeigt sich, ob ein Stoff zum Fusseln neigt und deshalb bei Reibung unschöne kleine Knötchen – in der Fachsprache Pilling – bildet. 5.000 Mal scheuert ein Gewebestempel bei der Pillingprüfung auf einer Stoffprobe herum. Bleibt ein Gewebe dabei glatt, wird es das auch später, zu Weste oder Hose verarbeitet, bleiben.

Der gesamte Stress-Test kann bis zu 29 Tage dauern. Nur Gewebe, Zubehör und Kleidungsstücke, die ihn bestehen, qualifizieren sich für das Sortiment des Textildienstleisters. Aber lohnt sich das aufwendige Prüfverfahren? Unbedingt, meint Barbara Reutlinger-Hesse, die das MEWA Technikum in Wiesbaden leitet: „Schließlich möchten unsere Kunden jeden Tag ordentliche Kleidung im Schrank vorfinden. Außerdem liegt es in unserem Interesse, dass wir diese nicht nach ein paar Wäschen gegen neue austauschen müssen. Auf lange Sicht rechnet sich da nur Qualität.“