Sinkende EEG-Umlage bringt keine Entlastung
Dass die Umlage zur Förderung Erneuerbarer Energien im kommenden Jahr erstmals seit ihrer Einführung im Jahr 2000 leicht gesenkt wird, wird sich nach Ansicht des BME bei den Energiepreisen kaum bemerkbar machen. „Energiebeschaffer können sich deshalb nicht wirklich entspannen", sagte Matthias Berg, Leiter der Fachgruppe für Strategischen Energieeinkauf beim Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME), vor dem Hintergrund der Bekanntgabe der Umlage für das kommende Jahr.
Zuvor hatten die vier Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion, TenneT TSO und TransnetBW mitgeteilt, dass Verbraucher und Unternehmen 2015 mit 6,17 Cent zur Förderung der erneuerbaren Energien beitragen sollen, sofern sie nicht von der Ausgleichsregelung profitieren. Im laufenden Jahr zahlen sie noch 6,24 Cent pro Kilowattstunde.
Bei stromintensiven Unternehmen, die zum Teil aus Gründen des internationalen Wettbewerbsausgleichs von der Abgabe befreit werden, sei der Einspareffekt nur mit der Lupe zu erkennen, und auch für die meisten anderen Unternehmen sei der positive Effekt kaum größer. „Ihr einziger Vorteil ist, dass die Budgets für 2015 nicht gesprengt werden, dass ein weiterer Kostenanstieg zunächst abgewendet wurde", fügte Berg hinzu. Für viel wichtiger hält er aber die Frage nach einer möglichen Kapazitätsumlage, die auf die Stromverbraucher zukommen könnte, um die Netzstabilität aufgrund der schwankenden Verfügbarkeit regenerativer Energien durch das Vorhalten von Kapazitäten zu gewährleisten.
„Deren Effekt kann ungleich größere Auswirkungen für die Kostenentwicklung im Energiebereich haben. Er würde die Abgabenlast schlagartig wieder nach oben treiben." Ein weiterer großer Unsicherheitsfaktor für die Unternehmen steckt im Thema Eigenstromversorgung, die in der aktuellen EEG-Novelle (Stand August 2014) nur Planungssicherheit bis 2017 schafft.