Public Manager
18.10.2014 | Messen, Personalwesen

Dem Bahnstreik zum Trotz: Leitmesse für Personalmanagement erzielt solide Besucherzahlen

Die Zukunft Personal wurde in dieser Woche ihrem Status als Europas größte Messe für Personalmanagement erneut gerecht: 14.212 Personalverantwortliche aus dem In- und Ausland kamen trotz Streiks von Deutscher Bahn und Germanwings auf die Leitmesse für Human Resources nach Köln, um sich auszutauschen und in der Community für Human Resources zu vernetzen. Bei dieser Gelegenheit erhielten herausragende Personal- und Weiterbildungskonzepte, innovative Dienstleistungen und neue Studien eine angemessene Plattform.

„Die Zukunft Personal verzeichnete an allen drei Tagen eine gute Besucherfrequenz und die Aussteller sind gemäß erster Feedbacks sehr zufrieden. Rund ein Drittel mehr Vorregistrierungen im Vergleich zu 2013 verdeutlichen die positive Entwicklung der Messe“, erklärt Ralf Hocke, Geschäftsführer des Veranstalters spring Messe Management. Der Streik von Bahn und Germanwings habe dem Besucherergebnis allerdings geschadet. „Viele registrierte Besucher haben uns wissen lassen, dass sie angesichts der unsicheren Transport-Situation den Messe-Besuch kurzfristig absagen mussten“, so Hocke.

Internationalisierung und Interaktion im Vorwärtsgang
Eine weitere vielversprechende Nachricht: Inzwischen kommen rund 14 Prozent der 635 Aussteller aus dem Ausland – doppelt so viele wie im Jahr 2010. „Die Internationalisierung schreitet voran. Einerseits fördern wir das durch Initiativen wie das diesjährige Spotlight Skandinavien mit vielen Ausstellern und Beiträgen aus Norwegen, Schweden und Dänemark. Andererseits gewinnt die Messe auch im Ausland offensichtlich an Bekanntheit und Beliebtheit als Plattform für die internationale Vernetzung der Personalmanager“, konstatiert Ralf Hocke.

Die neuen interaktiven Formate „FutureLAB HR“ und „HR Solution Check“ wussten viele Messebesucher offensichtlich zu schätzen. „Insbesondere zum ‚FutureLAB HR‘ haben wir viele positive Rückmeldungen kommen“, berichtet Christiane Nägler, Projektleiterin der Messe Zukunft Personal.

Ein großer Erfolg war auch die neue Messe-App „Zukunft Personal | HRM Expo“. „Wir möchten all diese Initiativen, die Aussteller und Besucher noch besser und einfacher zusammenbringen, im nächsten Jahr weiter ausbauen“, so Nägler.

INQA-Studie verdeutlicht „Schizophrenie“ in der Führungspraxis
Ein Besuchermagnet war zudem die erstmalige Präsentation der INQA-Wertestudie „Gute Führung“, die nextpractice durchgeführt hatte. André Sobieraj stellte als Vertreter des Beratungsunternehmens fünf verschiedene Führungstypen vor, die gemäß der Befragung heute in der Praxis vorherrschen. Demnach dominiert der Typ „Steuern nach Zahlen“ (29,25 Prozent). Die heutige Führungspraxis entspreche offensichtlich nicht den Führungsanforderungen. Die 400 interviewten Führungskräfte sehen laut der Studie eine große Distanz zu den sich tatsächlich durch den Wandel der Arbeitswelt rgebenden Führungsanforderungen und kritisieren eine seit Jahren bestehende Fehlentwicklung der Führungskultur. Shareholder Value bestimme die Führungspraxis. Mehr als drei Viertel (77 Prozent) der Führungskräfte wünschen sich einen Paradigmenwechsel in der Führungskultur. Dennoch ließen notwendige Änderung auf sich warten. Thomas Sattelberger nannte die Situation deshalb „schizophren“.

HR Innovator 2014: reconomy punktet mit Empfehlungsmanagement
Volles Haus erlebte auch der HR Innovation Slam auf Europas größter Messe für Personalmanagement. Vier Innovatoren präsentieren ihre Neuheiten in jeweils 10 Minuten und die Zuschauer konnten live vor Ort oder im Internet abstimmen. Das Rennen machte Recomy aus der Schweiz mit seinem strukturierten Empfehlungsmanagement in sozialen Netzwerken. Platz zwei belegte Firstbird, eine webbasierte Mitarbeiter-Empfehlungsplattform, mit der Unternehmen ein modernes Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm einführen können. Auf den Plätzen drei und vier folgten die Plattform Tandemploy, die Arbeitnehmer und Unternehmen bei der Umsetzung des Jobsharing-Arbeitsmodells unterstützt, und Mercury-Puzzle aus Österreich mit einem Online-Assessment, das die Lebensläufe der Bewerber automatisch analysiert und die Vorauswahl der Bewerber deutlich erleichtert.

Sonderpreis für Demokratisierung des Lernens
Dreimal Gold, siebenmal Silber und zehnmal Bronze – das ist das Ergebnis des Internationalen Deutschen Trainings-Preises 2014/15, den der Berufsverband für Trainer, Berater und Coaches (BDVT) vergab. Gemeinsam mit den Ständen der Finalisten und einer hochfrequentierten Aktionsfläche stellte der BDVT den größten Messestand auf der Zukunft Personal. Bei einem Elevator Pitch präsentierten die 20 Finalisten erstmals ihre Konzepte auf der Messe-Bühne. Bei der feierliche Preisverleihung am Abend des 15. Oktober glänzte ein Finalist mit einen Sonderpreis: Das Trainingskonzept Prisma von Coaching Concepts basiert auf dem Lernansatz „Social Learning”. Die Jury begründete diese Auszeichnung mit einem Hauch von Anarchie: Die Macher setzten bewusst auf die Autonomie der Lernenden und die Demokratisierung der Weiterbildung.

Ein weiteres Highlight war die Verleihung des Deutschen Personalwirtschaftspreises.