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18.11.2014 | Energie, Gebäudemanagement, Gebäudesanierung

Energieberater begrüßen neue Richtlinien bei der BAFA-Vor-Ort-Beratung

Das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN e.V. begrüßt die jetzt im Bundesanzeiger veröffentlichten neuen Regeln bei der Vor-Ort-Beratung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Sie sehen unter anderem eine deutliche Erhöhung der Fördersätze für Beratungsleistungen bei der energetischen Sanierung von Wohngebäuden vor. „Dieser Schritt ist richtig und entspricht den immer wieder vorgetragenen Forderungen des DEN“, sagt dazu der Vorsitzende des Deutschen Energieberater-Netzwerkes e.V. (DEN),. Dipl.-Ing. Hinderk Hillebrands.

Er verweist auf die immer noch unter 1 Prozent stagnierende Sanierungsquote im Gebäudebereich: „Die Bundesregierung scheint jetzt begriffen zu haben, dass sie handeln muss, will sie die vereinbarten Klimaziele erreichen. Mit den derzeitigen niedrigen Quoten wird sie das aber nicht schaffen. Man muss sie mehr als verdoppeln.“

Deutschland strebt bis zum Jahr 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand an. Nach den neuen Regeln erhalten Berater für eine Vor-Ort-Beratung Zuwendungen in Höhe von bis zu 60 Prozent der förderfähigen Beratungskosten. Bislang galt ein Höchstzuschuss von 50 Prozent. Der maximale Zuschuss für Ein- oder Zweifamilienhäuser wurde auf 800 Euro verdoppelt, der für Wohngebäude mit drei oder mehr Wohneinheiten auf maximal 1.100 Euro angehoben. Die neuen Regelungen treten zum 1.3.2015 in Kraft.

Hillebrands: „Es gilt jetzt, diese neuen Regelungen auch zu kommunizieren. Bauherren müssen wissen, dass sie bald erhebliche Zuschüsse erwarten können für qualitativ hochwertige Beratungen, wie sie besonders die Mitglieder des DEN erbringen. Das neue Regelwerk würdigt und stärkt die Bedeutung unabhängiger und neutraler Berater. Die Förderung schließt explizit Beratungsleistungen aus, denen ein 'wirtschaftliches Eigeninteresse' zugrunde liegt. Das ist gut so!“

Der Vorsitzende des Netzwerkes hält es jetzt für wichtig, das Image energetischer Sanierungen durch Dämm-Maßnahmen an Gebäuden wieder zu verbessern. „Hier gibt es dringend Handlungsbedarf“, stellt Hillebrands fest. „Viele potentielle Bauherren sind verunsichert durch Berichte über mangelnden Brandschutz, Algenbefall von Fassaden oder Schimmelbildung im Gebäudeinneren. Vor allem die Industrie muss auf solche Fragen glaubhafte und nachprüfbare Antworten finden. Uns Energieberatern ist klar: Wärmedämmung funktioniert, wenn man sie fachgerecht und für das jeweilige Gebäude maßgeschneidert ausführt.“

Das Deutsche Energieberater-Netzwerk (DEN) e.V. ist ein Zusammenschluss von rund 700 Ingenieuren, Architekten und Technikern. Alle Mitglieder verbindet das gemeinsame Arbeitsgebiet der Beratungs- und Planungsleistungen zur effizienten Energienutzung und Einsatz von erneuerbaren Energien im Gebäudebestand, der Wohnungswirtschaft, Gewerbe und Industrie sowie für Kommunen. Ihre Beratung erbringen sie neutral und unabhängig.