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26.11.2014 | Energie, Nutzfahrzeuge - Elektro-Mobilität

Acht Wasserstofftankstellen in NRW bis Ende 2015 in Betrieb

Acht Wasserstofftankstellen – hiervon sechs neue ­– sollen bis Ende 2015 in Nordrhein-Westfalen in Betrieb sein und so als Teil von deutschlandweit 50 Tankstellen den Einstieg in die Mobilität mit Brennstoffzellenfahrzeugen ermöglichen. Diese Botschaft verkündete die Clean Energy Partnership (CEP) anlässlich des 14. Jahrestreffens des Netzwerks Brennstoffzelle und Wasserstoff NRW der EnergieAgentur.NRW, das mit rund 200 Teilnehmern in Düsseldorf stattfand. Das CEP-Projekt ermöglicht innerhalb des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) des Bundesverkehrsministeriums die Alltagserprobung von Brennstoffzellenfahrzeugen und unterstützt auch den Aufbau der Infrastruktur.

NRW-Klimaschutzminister Johannes Remmel nahm vom Sprecher der CEP, Patrick Schnell, eine Landkarte mit den in NRW geplanten Standorten entgegen. Die Standorte lauten: Aachen (Air Liquide), 2x Düsseldorf (eine Tankstelle bereits in Betrieb, beide Air Liquide), Hürth (bereits in Betrieb, Bustankstelle, Stadtwerke Hürth und Brühl), Flughafen Köln/Bonn (Total/Linde), Westkreuz Köln (Air Liquide), Münster (Westfalen), Wuppertal (Shell).

Minister Remmel: „Über den Wasserstoff als Speichermedium und Kraftstoff erreichen wir eine Verbindung der Sektoren Energie und Verkehr. Er erlaubt eine emissionsfreie Mobilität. Daher bin ich überzeugt, dass Brennstoffzellenfahrzeuge einen wichtigen Beitrag zur Lösung der durch den Verkehr erzeugten Klima- und Emissionsprobleme liefern werden und gleichzeitig den Ausbau der erneuerbaren Energien voranbringen. Die acht Tankstellen in NRW sind eine Keimzelle für den weiteren Ausbau der Infrastruktur.“

Dr. Antoine Mazas von Air Liquide, die für vier der acht Tankstellen verantwortlich ist, führte aus: „Air Liquide ist hier an Rhein und Ruhr zuhause. Und daher sind wir besonders stolz darauf, mit der CEP das Tankstellennetz für Brennstoffzellenfahrzeuge in Nordrhein-Westfalen weiter auszubauen. Mit unserer H2-Tankstelle in Düsseldorf haben wir die Initialzündung gegeben – jetzt gehen wir mit großen Schritten voran.“

Auf dem Jahrestreffen wurde auch ein neues Mitglied der CEP begrüßt: Die Westfalen Gruppe mit Sitz in Münster ist seit Oktober dabei und wird die Tankstelle in Münster errichten. Der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Fritsch-Albert erhielt im Beisein des Ministers die Mitgliedsurkunde und kündigte an, dass weitere Wasserstofftankstellen folgen werden. „Mit unseren 260 Westfalen und Markant Tankstellen sowie einer eigenen Wasserstoffproduktion sind wir prädestiniert, den Aufbau des Wasserstoff-Tankstellennetzes mit voranzutreiben.“

In weiteren Vorträgen zur Mobilität wurde dargestellt, dass auf der Fahrzeugseite erhebliche Fortschritte erzielt worden sind und in Zukunft, z.B. bei Bussen für den ÖPNV, mit deutlichen Kostensenkungen zu rechnen ist. Erste Brennstoffzellen-Pkw werden zudem ab 2015 kommerziell verfügbar sein.

Neben der Mobilität war auch die Mikro-KWK (Kraft-Wärme-Kopplung) auf Brennstoffzellenbasis ein Schwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung. NRW hatte als erstes Bundesland ein spezielles Förderprogramm dazu auf den Weg gebracht, unter dessen Dach bereits mehr als 100 Systeme gefördert wurden. Berichte aus der Netzwerkarbeit und aus den Expertengruppen, etwa zum Thema „Power to Gas“, sowie über aktuelle Forschungsthemen z.B. zu Entwicklungen zur Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energien rundeten das Jahrestreffen ab.

„Der notwendige Ausbau der erneuerbaren Energien funktioniert nur mit der gleichzeitigen Entwicklung innovativer Speichertechnologien und neuer Lösungen für eine saubere Mobilität und eine dezentrale Energieversorgung. Dabei bekommen Brennstoffzellen als Energiewandler mit hoher Effizienz und Wasserstoff als Speichermedium für erneuerbaren Strom eine neue und sehr wichtige Bedeutung“, so Dr. Thomas Kattenstein, der Leiter des Netzwerkes.

Das Netzwerk Wasserstoff und Brennstoffzelle NRW der EnergieAgentur.NRW ist europaweit mit über 400 Mitgliedern das größte Netzwerk seiner Art. Es fördert die Initiierung von Projekten und den fachlichen Austausch in Expertengruppen, organsiert eigene Fachveranstaltungen, nimmt an (inter-)nationalen Messen und Kongressen teil und berät die Landesregierung in strategischen und programmatischen Fragen.