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05.05.2014 | Gebäudemanagement, Sanitär-Heizung-Klima

Siemens garantiert Stadt Murrhardt 57 Prozent weniger CO2-Ausstoß

Die Siemens-Division Building Technologies berät die baden-württembergische Stadt Murrhardt bei der energetischen Sanierung der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik (HLK) im Heinrich-von-Zügel-Gymnasium und der angegliederten Sporthalle. Im Rahmen eines so genannten Energiespar-Contracting garantiert Siemens der Kleinstadt im Rems-Murr-Kreis eine Einsparung von rund 100.000 Euro an jährlichen Energiekosten.

Zur Steuerung und Regelung seiner sanierten gebäudetechnischen Anlagen nutzt die Stadt Murrhardt die neue Gebäudemanagementstation Desigo CC von Siemens.

Das 1973 erbaute Heinrich-von-Zügel-Gymnasium der Stadt Murrhardt und die angegliederte Sporthalle entsprachen technisch und energetisch nicht mehr dem aktuellen Standard. Neben der Erneuerung der Fassade, der Fenster und des Turnhallenbodens sollte die Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik energetisch saniert werden. Zur Analyse des Einsparpotenzials beauftragte die Kleinstadt im Rems-Murr-Kreis die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH (KEA).
Nach Abschluss der Voranalyse schrieb die KEA in einem zweistufigen Bieterverfahren ein Energiespar-Contracting für Gymnasium und Turnhalle aus, das Siemens für sich entscheiden konnte.
Energiespar-Contracting ist ein Investitionsmodell, das sich teilweise über die Energieeinsparungen refinanziert. Das Contracting-Projekt der Stadt Murrhardt hat eine Laufzeit von 15 Jahren und ist seit Anfang 2014 in der Hauptleistungsphase.

Umgesetzte Maßnahmen
Nach einer eingehenden Analyse der bestehenden Anlagen haben sich Siemens und die Stadt Murrhardt zu einer Reihe von Maßnahmen entschieden. Zu diesen zählen unter anderem die Erneuerung der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik und der dazugehörenden Gebäudeautomation sowie die Installation eines Mikro- Blockheizkraftwerk (BHKW) und eines Holzhackschnitzelkessels zur Wärmeversorgung.
Die Hauptwärmelast für Schule und Sporthalle wird nun durch den neuen Holzhackschnitzelkessel abgedeckt. Zudem wurden im Gymnasium die drei Erdgaskessel durch zwei neue ersetzt, die jetzt die Spitzenlast tragen und in Zukunft das angrenzende Wohngebiet mitversorgen werden.
Als weitere Maßnahmen wurden die Beleuchtung und die Lüftungsanlagen erneuert sowie Deckenstrahlpatten für die Beheizung der Sporthalle eingesetzt. Die energetische Sanierung wurde Ende 2013 abgeschlossen, so dass das Projekt seit Januar 2014 in der Hauptleistungsphase ist.

Garantierte Einsparung
Neben der Modernisierung der technischen Anlagen übernimmt Siemens das Energie-Monitoring und -Controlling der Anlage. Dieses Messkonzept erfasst kontinuierlich und automatisiert den Verbrauch von Strom, Wärme, Kälte und Wasser sowie von Volumenströmen in Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Kälteanlagen und deren Regelungszonen. Die aufgenommenen Daten werden verdichtet und zu aussagefähigen Berichten über Energieverbrauch, Kosten und Emissionen verarbeitet. So können Energiesparerfolge dokumentiert und Optimierungspotenziale veranschaulicht werden.

Durch die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen und das kontinuierliche Energie-Monitoring und -Controlling garantiert Siemens der baden-württembergischen Stadt eine jährliche Einsparung von 57 Prozent CO2. Gleichzeitig ergibt sich eine durchschnittliche Energieeinsparung von rund 100.000 Euro pro Jahr. Die Gesamtinvestition des Kunden von 1,6 Millionen Euro wird sich unter Berücksichtigung der Einspargarantie nach etwa 15 Jahren vollständig amortisiert haben.

Alle Gewerke im Blick mit Desigo CC
Ergänzend zu den Maßnahmen im Rahmen des Energiespar-Contracting hat Siemens Anfang 2014 in der Sporthalle Brandmelder und eine Brandmeldezentrale installiert. Der Bunker für die Lagerung der Holzhackschnitzel zur Wärmeerzeugung wird außerdem zur Erhöhung der Sicherheit und zur bedarfsgerechten Anlieferung von Holzhackschnitzeln mit Videokameras überwacht. Die Informationen der neuen Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik sowie der Brandmelde- und Videotechnik laufen beim Kunden in der neuen Gebäudemanagementstation Desigo CC zusammen. Über nur eine Plattform hat der Betreiber nun in Echtzeit den Überblick über alle Anlagen der beiden Gebäude und erhält Informationen zur Energieeffizienz und zum aktuellen Verbrauchswert.

"Früher hatten wir einzelne Systeme für HLK, Brand- und Sicherheitstechnik. Jetzt bietet uns Desigo CC das in einer leicht zu bedienen Managementstation", sagte Lars Kaltenleitner, Stadtbaumeister der Stadt Murrhardt bei der Einweihung der Sporthalle Mitte März.
"Sowohl unser Hausmeister vor Ort als auch die Kollegen im Hoch- und Tiefbauamt haben über unser Netzwerk rund um die Uhr alle Gewerke gleichzeitig im Blick. Das erhöht die Verfügbarkeit und Sicherheit unserer Schule und der Sporthalle."

Über Desigo CC
Die neue Gebäudemanagementstation Desigo CC von Siemens ermöglicht die Integration aller Gewerke im Gebäude, von der Sicherheit über den Brandschutz und die klassische Gebäudeautomation bis hin zum Energiemanagement. Desigo CC ist eine offene Plattform, die Standardprotokollen wie Bacnet, OPN und Onvif nutzt und sich flexibel an die Bedürfnisse des Gebäudebetreibers anpassen und erweitern lässt. Die Stadt Murrhardt ist einer der ersten deutschen Pilotanwenderinnen der neuen Gebäudemanagementstation Desigo CC, die die Siemens-Division Building Technologies erstmalig auf der Messe light+building im April 2014 vorgestellt hat.