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23.05.2014 | Arbeitsschutz, Büromöbel

Intelligente Möbel sorgen für Bewegung

Bereits im Jahre 2010 hatten schwedische Forscher festgestellt, dass langes Sitzen – unabhängig davon, ob man regelmäßig Sport treibt – die Gesundheit stark gefährdet. Sie empfahlen insbesondere Büromenschen, alle 45 Minuten aufzustehen und sich zum Beispiel mit dem Gang zum Drucker oder zur Kaffeemaschine fünf Minuten lang zu bewegen. Mittlerweile haben viele Unternehmen auf diese Erkenntnisse reagiert und statten ihre Büros auch verstärkt mit Sitz-Steh-Arbeitstischen aus.

Bild oben: Ergonomischer Drehstuhl mit Synchronmechanik (Foto: KÖHL Sitzmöbel) - Bild unten: Sitz-Steh-Arbeitstisch (Foto: Steelcase)

Wie das Forscher-Team um Elin Ekblom-Bak vom Karolinska-Institut in Stockholm seinerzeit im „Britisch Journal of Sports Medicine“ schrieb, gebe es einen klaren Zusammenhang zwischen langem Sitzen einerseits sowie Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes andererseits. Generell sei das Sterberisiko – und zwar selbst dann, wenn man sich in der Freizeit sportlich betätigt – erheblich höher. Es sei einfach wichtiger, die Muskeln überhaupt zu bewegen, als sie besonders viel oder schwer arbeiten zu lassen.

Im Übrigen ist Bewegungsmangel auch die wichtigste Ursache für Rücken- und Nackenschmerzen. Die Empfehlung der gesetzlichen Unfallversicherungen lautet daher, während des Arbeitstages nur 60 Prozent der Zeit zu sitzen, bis zu 30 Prozent zu stehen und 10 Prozent zu gehen. Infolgedessen müssen an Büroarbeitsplätzen auch die Voraussetzungen geschaffen werden, um Bewegung zu fördern.

Sinnvoll sind zunächst Bürostühle, die möglichst viele Haltungswechsel fördern. So bieten Stühle mit einer Synchronmechanik nicht nur die Möglichkeit, sich zurückzulehnen, sondern sie stellen sich dabei auf die individuellen Bedürfnisse des Nutzers ein. Hochwertige Sitzmöbel lassen zudem auch seitliche Bewegungen zu. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts abs im Auftrag des Verbandes „Büro-, Sitz- und Objektmöbel“ (bso) setzen mittlerweile auch 95,4 Prozent aller Unternehmen Stühle ein, die zumindest eine einfache Form des dynamischen Sitzens mit Wechseln der Sitzposition zulassen. Allerdings kommen erst bei 19,7 Prozent der Unternehmen an allen Arbeitsplätzen Drehstühle mit einer Synchronmechanik zum Einsatz.

Um Arbeiten im Stehen zu unterstützen, stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Dazu zählen Stehpulte, Caddys, Stehtische und Sitz-Steh-Arbeitstische. Das Fraunhofer IAO (Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation) hatte unter anderem im Auftrag der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) bereits untersucht, wie intensiv die verschiedenen Sitz-Steh-Konzepte genutzt werden. Demnach kommen in der Praxis eigentlich nur Sitz-Steh-Arbeitstische im nennenswerten Maß zum Einsatz. Während Stehpulte meist nur drei- bis fünfmal täglich für durchschnittlich fünf Minuten genutzt wurden, war die Nutzungsdauer an den Sitz-Steh-Arbeitstischen sechsmal höher.

Sitzende Tätigkeiten sollten aber keinesfalls vollkommen durch Arbeiten im Stehen ersetzt werden. Einseitige Belastungen führen nämlich zu vorzeitiger Ermüdung. Ziel sollte es vielmehr sein, durch Arbeits- und Arbeitsplatzgestaltung einen Wechsel zwischen Sitzen, Stehen und Gehen zu ermöglichen.

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