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23.05.2014 | Energie, Veranstaltungen und Wettbewerbe

6. Deutscher Wasserstoff Congress mit rund 150 Teilnehmern in Berlin

Mit rund 150 Experten/Innen findet der 6. Deutsche Wasserstoff Congress 2014 aktuell in der NRW-Landesvertretung in Berlin statt. Schwerpunktthema ist die Rolle des Wasserstoffs als großtechnischer Speicher für erneuerbar erzeugten Strom und als Kraftstoff für emissionsfreie Mobilität.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien und damit die Energiewende können nur erfolgreich sein, wenn neben dem Ausbau der Netze auch die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, überschüssige Energie in ausreichendem Maße zu speichern. Dadurch können Erzeugung und Nutzung örtlich wie zeitlich entkoppelt werden. Dies gelingt in der benötigten Größenordnung nur über den Wasserstoff. Der über diesen "Power-to-Hydrogen"-Ansatz erzeugte Wasserstoff lässt sich auf vielfältige Weise nutzen: als Energieträger in Verbindung mit dem Erdgasnetz, zur Rückverstromung in Brennstoffzellen, als chemischer Grundstoff und als Kraftstoff im Verkehrssektor.  

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: "Bei der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie hat sich Deutschland im internationalen Vergleich eine führende Position erarbeitet. Die Technologie ist insbesondere im Verkehrsbereich eine wichtige Alternative und Ergänzung zu den noch leistungs- und reichweitenbeschränkten Batteriefahrzeugen - für lange Strecken, für große Autos, für Busse, aber auch für den Schiffs- und Luftverkehr. Das Ergebnis nach knapp sieben Jahren Forschung und Entwicklungsförderung kann sich sehen lassen: Die Anwendung von Brennstoffzellen in mobilen, aber auch in stationären Anwendungen haben weitgehend ihre Alltagstauglichkeit und technologische Marktfähigkeit erreicht. Jetzt gilt es, die Markteinführung aktiv zu gestalten und den Markthochlauf zu unterstützen. Das Bundesverkehrsministerium bleibt in dieser entscheidenden Phase ein verlässlicher Partner für Wirtschaft und Wissenschaft."  

In seinem Grußwort der Landesregierung NRW führte Klimaschutzminister Johannes Remmel aus:  "Die NRW-Klimaschutzziele sind nur durch einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien erreichbar. Um den geplanten Ausbau bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Systemstabilität der Netze realisieren zu können, sind innovative Konzepte und technische Lösungen zur Energieverteilung in den Netzen und zur Energiespeicherung zu entwickeln. Wasserstoff bietet als Energieträger die Chance, erneuerbare Energien in signifikanter Menge auch im Verkehrsbereich zu nutzen und somit zum Beispiel in Brennstoffzellenfahrzeugen mit hohen Reichweiten und kurzen Betankungszeiten eine emissionsfreie Mobilität zu ermöglichen. Die NRW-Landesregierung ist überzeugt, dass Wasserstoff ein wichtiger Faktor in der künftigen Energiewirtschaft sein wird und will deshalb die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie weiterhin unterstützen."  

Gemeinsame Veranstalter sind die EnergieAgentur.NRW, der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband sowie die Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW).  

Im Namen der Veranstalter erläuterte Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW:  "Wasserstoff wird beim beschlossenen Ausbau der erneuerbaren Energien, den damit verbundenen Konsequenzen für die Speicherung, sowie für den Klimaschutz eine bedeutende Rolle in der Energiewirtschaft und im Verkehr des 21. Jahrhunderts spielen. Die Voraussetzungen hierfür zu schaffen ist eine der Hauptaufgaben des im Jahre 2000 gegründeten Netzwerks Brennstoffzelle und Wasserstoff Nordrhein-Westfalen der EnergieAgentur.NRW. Im Netzwerk sind über 400 Mitgliedsunternehmen und -institute aus Wirtschaft und Wissenschaft aus dem In- und Ausland vertreten, die intensiv an der Entwicklung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik sowie der Elektromobilität arbeiten. Gemeinsam mit Land und Bund arbeiten wir an Strategien zur Markteinführung dieser Technologien."  

Hintergrund:
Das Netzwerk Wasserstoff und Brennstoffzelle NRW unterstützt in NRW die Entwicklung der hocheffizienten Brennstoffzellentechnik sowie die Einbeziehung von Wasserstoff als Energiespeicher fluktuierender erneuerbarer Energien im Kontext der Energiewende. Bis Ende 2013 begleitete das Netzwerk die Initiierung von rund 110 Brennstoffzellen- und Wasserstoffprojekten in Nordrhein-Westfalen. Dazu wurden vom Land NRW und von der Europäischen Union (Europäischer Fond für regionale Entwicklung - EFRE) bisher mehr als 115 Millionen Euro zur Verfügung gestellt; bei 195 Millionen Euro Gesamtinvestitionen.

Über das Leitvorhaben "NRW Hydrogen HyWay stehen auch in Zukunft weitere Mittel zur Verfügung. Zusätzlich wurden weitere Projekte in NRW mit Bundesmitteln über das Nationale Innovationsprogramm (NIP) und die Förderinitiative Energiespeicher begleitet.