Neue Studienergebnisse zeigen: Unternehmen und ihre Mitarbeiter sind sich der Risiken der privaten Wäsche von Berufskleidung nicht bewusst.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie der European Textilservices Association (ETSA) und der Gesellschaft für Konsumentenforschung (GfK) erfasst das Nutzerverhalten von Arbeitnehmern im Umgang mit Berufskleidung. Die Ergebnisse zeigen, dass nur wenige Verbraucher den Unterschied zwischen "sauberer" und "hygienischer" Wäsche kennen.
91 % der deutschen Teilnehmer antworteten, ihre Wäsche sei hygienisch, nachdem sie einmal gewaschen wurde. 75 % der befragten Bundesbürger gaben an, dass sie ihre Berufskleidung zuhause waschen. Circa ein Drittel davon trennt die Berufs- und Privatkleidung nicht während des Waschprozesses. 27 % bekennen, dass sie sich nicht immer sicher sind, ob sie ihre Wäsche sachgemäß waschen.
Arbeitnehmer, die ihre Berufskleidung zuhause bei 30 oder 40 Grad waschen, gehen im direkten Vergleich mit professioneller Textilaufbereitung ein Risiko ein. Denn im Gegensatz zur Heimwäsche greifen professionelle Textildienstleister auf einen validierten Wasch- und Bearbeitungsprozess zurück. "Dieser Prozess unterscheidet nach den Risikoprofilen der Arbeitsplätze, an welchen die Berufsbekleidung täglich im Einsatz ist", sagt Stephan Schwartz, Leiter des Produktmanagement vom Textildienstleister bardusch. "Für uns spielt es selbstverständlich eine Rolle, ob die Kleidung im Lebensmittelbetrieb oder im Gesundheitswesen eingesetzt wird. Oder dass für den Industriebetrieb die Chemikalienschutzkleidung regelmäßig imprägniert werden muss - zur Beibehaltung der Schutzeigenschaften."
Der Unterschied zur Haushaltswäsche liegt auf der Hand. "In der Haushaltswäsche wird meist nur farblich sortiert und mit unterschiedlichen Temperaturen bearbeitet. Mehr nicht", so Schwartz.
Der Fachmann verweist auf ein Risiko, vor dem Forschungseinrichtungen, wie das Hohenstein Institut, seit langem warnen: Die Kontamination von Kleidung mit Mikroben durch unsachgemäße Waschprozesse. Wird private und berufliche Kleidung zusammen gewaschen, können Keime und Schadstoffe von dem einen in den anderen Kreislauf gelangen. Beispielsweise Krankheitserreger aus dem familiären Umfeld, die die Berufskleidung kolonisieren und so in das Arbeitsumfeld eingeschleust werden. Rückstände von Chemikalien, die der Berufskleidung anhaften, können auf diesem Weg auch an die Privatkleidung gelangen und bei Familienmitgliedern beispielsweise Hautirritationen auslösen.
Die sichere Lösung
Stephan Schwartz spricht von Fahrlässigkeit: "Je nach Funktion unterliegt die Aufbereitung von Arbeitstextilien strengen gesetzlichen Vorgaben. Neben dem Kontaminationsrisiko kann das private Waschen von Berufskleidung auch wirtschaftliche und juristische Folgen nach sich ziehen."
Europäische Richtlinien definieren Mindestanforderungen, um sicherzustellen, dass den Arbeitnehmern entsprechend ihrer Tätigkeit persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur Verfügung steht, die ohne Einschränkung für ihre Gesundheit und Sicherheit genutzt wird. Hierbei spielt auch die richtige Pflege und Instandhaltung der Schutzkleidung eine wichtige Rolle. Allerdings sind sich Arbeitgeber nicht immer ihrer gesetzlichen Pflichten durch diese Richtlinien bewusst. Die Gesetzeslage verdeutlicht, dass eine reine Kauflösung von Berufskleidung ohne fachgerechte Aufbereitung unzeitgemäß ist.
Paragraph 2 Absatz 4 der PSA-Benutzerverordnung (PSA-BV) konkretisiert dies: "Durch Wartungs-, Reparatur- und Ersatzmaßnahmen sowie durch ordnungsgemäße Lagerung trägt der Arbeitgeber dafür Sorge, dass die persönlichen Schutzausrüstungen während der gesamten Benutzungsdauer gut funktionieren und sich in einem hygienisch einwandfreien Zustand befinden."
Letztlich ist die Einhaltung einer solchen Vorgabe nur durch professionellen Textilservice möglich. "Im Vergleich zur industriellen Wäsche, die in einem kontrollierten Umfeld stattfindet, ist private Wäsche von Haushalt zu Haushalt unterschiedlich und kann die vorgeschriebenen Hygienestandards im Allgemeinen nicht gewährleisten", führt Stephan Schwartz aus.
Textilversorger wie bardusch holen die Berufskleidung beim Kunden ab, waschen und desinfizieren sie branchen- und anforderungsspezifisch und liefern sie wieder bis an den Spind. Diese maßgeschneiderte Dienstleistung im System sorgt für Sicherheit. Und schafft einen weiteren, durch die Studie bestätigten, Risikofaktor aus der Welt: 56 % der Arbeitnehmer gaben an, dass ihre Arbeitgeber es ihnen erlauben, ihre Berufskleidung zuhause und auf dem Weg zur Arbeit zu tragen.
Haftungsrisiken ausschließen
Laut Umfrage reparieren derzeit noch 83 % der Befragten die Schäden selbst oder lassen sie vom Partner reparieren. Professionelle Textildienstleister stellen Berufskleidung im Mietverfahren, waschen diese und reparieren auch Schäden an der Kleidung. Die Auftraggeber profitieren mehrfach vom Geschäftsmodell des Textil-Mietservices. Eigene Textilinvestitionen entfallen und die Liquidität des Unternehmens erhöht sich. Sind die organisatorische und logistische Abwicklung der Wiederaufbereitung und Instandhaltung abgegeben, können sich Betriebe wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Besonders im sensiblen Bereich der PSA und in der Healthcare- und Pharmabranche stellt der industrielle Waschservice sicher, dass die gesetzlichen und normativen Anforderungen an die Kleidung erfüllt werden.
Zeitersparnis und Aufklärungsarbeit
21 % der Teilnehmer der ETSA- und GfK-Studie gaben an, dass sie an einem über den Arbeitgeber abgewickelten textilen Vollservice "sicherlich interessiert" wären. Auf die Frage, was einen industriellen Wäscheservice interessant macht, antwortete über die Hälfte, dass dies weniger Arbeit für sie bedeute, und jeder Fünfte nannte Kostenersparnisse. Allerdings nur 2 % glauben, dass ein externer Dienstleister sicherer ist und das Risiko einer Kontamination der Privatkleidung entfällt.
Doch auch die Vorbehalte gegenüber einem textilen Vollservice wurden genannt. So äußerte über die Hälfte der Befragten die Befürchtung, dass ihre Kleidung verlorengehen könnte. Ähnlich hoch waren die Bedenken, dass ihre Kleidung mit einem zu aggressiven Waschmittel gewaschen werden könnte. Etwa ein Viertel der Umfrageteilnehmer zeigte sich besorgt über eine Kontamination ihrer Kleidung durch die Kleidung anderer Leute. Jeder Sechste gab sogar an, dass er denkt, dass er seine Kleidung nicht so sauber zurückerhält, wie bei einem privaten Waschvorgang.
Stephan Schwartz kennt die Vorbehalte gegenüber dem industriellen Textilservice. "Es bedarf weiterer Aufklärungsarbeit, um solche Missverständnisse aus der Welt zu schaffen. Niemand würde auf die Idee kommen, selbst eine Schnittwunde zu nähen, nur weil er Nadel und Faden zuhause hat. Genauso wenig gehört eine Chemikalienschutzjacke in die private Waschmaschine", kommentiert Stephan Schwartz.