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12.03.2014 | Energie

EnergieAgentur.NRW und Effizienz-Agentur NRW stellen den "Doppelpass" vor

Seit einem halben Jahr erst spielt Nordrhein-Westfalen den "Doppelpass" - und der Erfolg steht bereits fest. Auf der Tagung "Ressourcen- und Energieeffizienz im Doppelpass - Steigende Kosten für Rohstoffe und Energie ausspielen" informierten heute (12. März 2014) EnergieAgentur.NRW und Effizienz-Agentur.NRW über die Feinheiten, wie im Zusammenspiel beider Einrichtungen die Kosten in der Produktion gesenkt und die Umwelt geschont werden kann.

"Mit der Initiative 'Ressourcen- und Energieeffizienz im Doppelpass' verzahnen wir die Beratungsprozesse von Effizienz-Agentur und EnergieAgentur optimal miteinander. Gerade die kleinen und mittleren Unternehmen in Nordrhein-Westfalen profitieren davon - durch Senkung des Material- und Energieverbrauchs sowie durch Verminderung von CO2-Emissionen und Abfällen. Das führt zu einem besseren Klima- und Umweltschutz und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und ist eine win-win-Situation für die Unternehmen und für unsere Umwelt", sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel über die Kooperation der beiden Agenturen.

Über 150 Vertreter aus überwiegend kleinen und mittleren Unternehmen kamen in die Wuppertaler Stadthalle, um sich aus erster Hand über Ressourcen- und Energieeffizienz zu informieren.
"Nordrhein-Westfalen steht in einer besonderen Verantwortung. In keinem zweiten Bundesland wird so viel Energie verbraucht und erzeugt, gleichzeitig nutzt das Industrieland Nr. 1 über die Energie hinaus viel Material in den Produktionsprozessen der Unternehmen. Wir agieren im Spannungsfeld zwischen den ökonomischen Vorgaben der industriellen Strukturen einerseits und den klimapolitischen wie auch durch begrenzte Ressourcenverfügbarkeit bedingten Notwendigkeiten anderseits. Die Unternehmen durch Hilfestellung beim effizienteren Einsatz von Material und Energie bei ihren Klimaschutzbemühungen zu unterstützen ist ein wesentlicher Baustein für eine erfolgreiche Energiewende und die verbesserte Nutzung knapper Ressourcen", erklärten Dr. Peter Jahns, Leiter der Effizienz-Agentur NRW, und Lothar Schneider, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, gemeinsam.

In seiner Einführungsrede betonte Michael Theben, kommissarischer Abteilungsleiter im NRW-Umweltministerium: "Die Unternehmen können vom know-how der Effizienz-Agentur und der EnergieAgentur zu allen Fragen rund um die Themen Ressourcen- und Energieeffizienz profitieren. Der 'Doppelpass' spricht sowohl Unternehmen an, die diese Themen erstmals angehen wollen, wie auch Unternehmen, die beim ressourcen- und energieeffizienten Wirtschaften bereits erfolgreich sind und diese Erfolgsstory mit kompetenter Unterstützung von Effizienz-Agentur und EnergieAgentur fortsetzen wollen."

Mit der Effizienz-Agentur NRW und der EnergieAgentur.NRW verfügt das Land Nordrhein-Westfalen seit über einem Jahrzehnt über zwei kompetente, anerkannte und deshalb effektive Fachagenturen. Beide Einrichtungen arbeiten in unterschiedlichen Bereichen mit unterschiedlichen Beratungsinstrumenten und für nur teilweise identische Zielgruppen.
"Während die Effizienz-Agentur NRW ausschließlich für produzierende Unternehmen tätig ist, hat die EnergieAgentur.NRW ein breiteres Spektrum: Von Unternehmen über Kommunen bis zu Vereinen oder Verbänden und sogar kirchlichen Gemeinden. Unsere Schnittmenge ist deshalb vergleichsweise gering, eine Kooperation aber für die Kunden beider Häuser doppelt lohnend. Gewinner dieses Zusammenspiels sind aber nicht nur die Unternehmen, indem die sich ergänzenden Kompetenzen die betrieblichen Kosten reduzieren. Gewinner ist letztlich das gesamte Bundesland, weil die Kooperation die Effizienz optimiert und damit klimaschädliche Emissionen reduziert", so Lothar Schneider.

Im Bereich "Produktion" lassen sich aus der Zusammenarbeit beider Einrichtungen Synergieeffekte generieren, die sich in kleinen und mittleren Unternehmen besonders positiv auswirken.
Schneider: "Die Themen Energieeffizienz und Ressourceneffizienz in der Produktion haben eine gemeinsame Schnittmenge. Zum Beispiel fallen in Holz verarbeitenden Unternehmen Abfälle an, die noch energetisch genutzt werden können. Oder in Bäckereien, die zu den energieintensivsten Handwerksbetrieben gehören, bietet sich die Abwärme der Öfen zur energetischen Aufbereitung in Wärmerückgewinnungsanlagen an."

Die EnergieAgentur.NRW befasst sich seit mehr als 20 Jahren ganzheitlich mit dem Thema Energie, das heißt von der Energieerzeugung bis zur Nutzung. Sie ist mit den Zielgruppen Wirtschaft, Kommunen und Endverbraucher breit aufgestellt und berät umfassend zum Energieverbrauch und der Nutzung Erneuerbarer Energien. Dazu gehören bei Unternehmen neben dem Energieverbrauch in der Produktion ebenso die Bereiche Haustechnik, Gebäudehülle, Energieversorgung und Nutzerverhalten.
Die EnergieAgentur.NRW ist bundesweit die größte Einrichtung ihrer Art, ihre Arbeit inzwischen mehrfach national und international ausgezeichnet.

Stoffe und Stoffströme gewinnen für die energetische Bewertung eines Unternehmens allerdings erst an Bedeutung, wenn sie sich als Energieträger, also zur Strom- oder Wärmeerzeugung anbieten und dieses Potenzial wirtschaftlich erschließbar ist. Die Effizienz-Agentur NRW befasst sich umsetzungsorientiert mit ressourceneffizienten Prozessen und Produkten und konzentriert sich auf die produzierenden Unternehmen im Land. Sie analysiert Produktionsprozesse ganzheitlich in Bezug auf die Ressourcenverwendung. Hierbei werden alle für die Produktion und das Produkt erforderlichen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe berücksichtigt. Der Blick geht dabei tief in die Produktionsabläufe hinein, einzelne Produktionsschritte werden auf ihre Verfahrensabläufe und Ressourceneinsatz hin analysiert.

"Mit einer umweltfreundlichen und klimaschonenden Produktionsweise geht vor allem ein geringerer Verbrauch von Material und Energie und eine Schonung der Umwelt einher. Darüber hinaus führt eine solche Produktionsweise zu einer deutlichen Kostenentlastung und zu mehr Klimaschutz", so Dr. Peter Jahns.

Entsprechend den unterschiedlichen Themenschwerpunkten haben beide Agenturen unterschiedliche Beratungsansätze und eine sich daraus ergebende unterschiedliche Methodik, die sich allerdings in konkreten Fällen ergänzen können. Dr. Peter Jahns: "In der Praxis nimmt die Kommunikation und Abstimmung im Betrieb eine Schlüsselrolle ein. Informationen zu Stoffströmen oder Energieverbräuchen müssen transparent gemacht und diskutiert werden. Zudem hat es sich bewährt, die Belegschaft an solchen Prozessen aktiv zu beteiligen".