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12.06.2014 | Software, Verwaltungsmodernisierung

Stadt München führt mit DATEV E-Bilanz ein

Als eine der ersten Metropolen in Deutschland hat die Stadt München ihr Rechnungswesen für die E-Bilanz fit gemacht. Im Einführungsprojekt, das mit Unterstützung der DATEV eG durchgeführt wurde, mussten die insgesamt 67 Betriebe gewerblicher Art (BgA) der bayerischen Landeshauptstadt an den neuen Standard angepasst werden.

Gleichzeitig führte München auch eine neue DATEV-Steuersoftware ein. Die Verpflichtung zur E-Bilanz ersetzt die bisherige Abgabe der Bilanzdaten in Papierform durch eine elektronische Übermittlung und hebt den Datenaustausch mit den Finanzbehörden technisch auf ein neues Niveau. Privatrechtliche Organisationen müssen sie bereits für Geschäftsjahre umsetzen, die 2013 begonnen haben. Für öffentliche Betriebe gewerblicher Art läuft noch eine Übergangsfrist bis 2015.

In der Umstellung sieht die Stadt München nicht nur eine Pflichtübung. So sollte das Projekt zur Einführung der E-Bilanz gleichzeitig die neuen Möglichkeiten der Erstellung und elektronischen Übermittlung verschiedener Steuererklärungen ausschöpfen. „Durch die elektronisch aufbereiteten Daten können wir das Besteuerungsverfahren nun effizienter gestalten, weil beispielsweise die bisherige mechanische Datenerfassung entfällt“, erklärt Karl-Anton Zitzelsberger, Leiter der Steuerabteilung der Stadt München. 

Die Münchner Stadtverwaltung stellte frühzeitig die Weichen für die neuen Möglichkeiten der Bilanzübermittlung. Seit Mitte Oktober 2013 konzipierte DATEV mit der Steuerabteilung verschiedene Vorgehensweisen für einen möglichen Import beziehungsweise die Übernahme der E-Bilanzdaten, die zumeist aus dem SAP-Vorsystem stammen. Nach einer ausführlichen IT-Analyse startete Anfang Dezember das Testkonzept, in dessen Rahmen erste fachliche und technische Tests zur E-Bilanz-Übermittlung durchgeführt wurden. Das Testsystem mit den erforderlichen Servern und Arbeitsplätzen installierte DATEV gemeinsam mit dem IT-Dienstleiter der Stadt München it(at)M

Nach diversen erfolgreichen Testläufen und umfangreichen Schulungen der Mitarbeiter nahm das neue System für die Bilanzierung und Besteuerung im April 2014 den Produktivbetrieb auf. In Kürze wird seitens der Stadt München die endgültige Freigabe zur Übermittlung an die Finanzverwaltung erfolgen. Der Abschluss des Einführungsprojekts ist für Ende Juni geplant.