Stadtwerke-Krise – Ute Jasper warnt vor Risiken für die Kommunen
Die erste Stadtwerke-Pleite in Gera ist eines von vielen Zeichen dafür, dass kommunale Unternehmen in Gefahr sind.
Mit den Stadtwerken Gera ist erstmals ein großes kommunales Versorgungsunternehmen insolvent. Das könnte der Anfang einer Kette von Pleiten und Sanierungsfällen sein. Die Stadtwerke sind nicht länger die „Cashcows" der Kommunen. Sie werden künftig nicht mehr die Aufgaben übernehmen können, für die den Kommunen das Geld fehlt. Sie werden auch den ewig defizitären Nahverkehr nicht mehr finanzieren können wie bisher. Experten warnen davor, dass viele kommunale Konzerne in die Schieflage geraten.
Dr. Ute Jasper, Spezialistin für kommunale Infrastrukturprojekte, ist überzeugt, dass die Insolvenz der Stadtwerke Gera nur ein Zeichen für den enormen Handlungsbedarf ist. Auch in vielen anderen Städten machen die Energieversorger kaum noch Gewinne oder belasten die Städte sogar mit Verlusten. Millionen Ausschüttungen fehlen in den Haushalten.
„Das finanzielle Kartenhaus vieler Kommunen droht einzustürzen", so Ute Jasper, die bei Heuking Kühn Lüer Wojtek das Dezernat Öffentlicher Sektor leitet. Sie berät viele Städte und ihre Tochtergesellschaften bei Umstrukturierungen und Infrastrukturprojekten. Ute Jasper leitet das Dezernat „Öffentlicher Sektor und Vergabe" von Heuking Kühn Lüer Wojtek. Sie hält seit Jahren Rang 1 im Ranking Vergaberecht des JUVE Handbuchs Wirtschaftskanzleien 2013/2014 und ist laut „Kanzleien in Deutschland" für Infrastruktur die „erste Adresse am Markt".