8. FGK-KLIMA-TAG bringt Licht ins „Zertifikate-Dickicht“
Veranstaltung zum Thema „Labels, Zeichen, Zertifikate – wie viele ‚Babberl‘ verträgt die Raumlufttechnik?“ stößt auf großes Interesse
Labels, Zeichen, Zertifikate – wie viele ‚Babberl‘ verträgt die Raumlufttechnik?“ – unter diesem Motto stand der KLIMA-TAG des Fachverbandes Gebäude-Klima e. V. (FGK), der am 26. Juni 2014 zum mittlerweile achten Mal stattfand. Prof. Ulrich Pfeiffenberger, Vorsitzender des FGK, konnte rund 70 Teilnehmer zu dieser erfolgreichen Veranstaltungsreihe in Berlin begrüßen, die traditionell am Vortag der FGK-Mitgliederversammlung durchgeführt wird und aktuelle Themen behandelt, die die Lüftungs- und Klimabranche bewegen.
Die Referenten Dietmar Menzer vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), Dr. Thomas Schmidt-Kötters von der Hengeler Müller Partnerschaft von Rechtsanwälten, Dipl.-Ing. (FH) Olaf Mätzner von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Dr.-Ing. Christoph Kaup von der Firma Howatherm, Dipl.-Ing. Claus Händel vom FGK und Prof. Dr.-Ing. Uwe Franzke vom Institut für Luft- und Kältetechnik (ILK) Dresden referierten über die unterschiedlichsten Produktanforderungen und Vorschriften für die Raumlufttechnik und ihre Industrie. Anhand der CE-Kennzeichnung nach der EU-Bauproduktenverordnung und den ergänzenden nationalen Zulassungen, der CE-Kennzeichnung nach EU-Ökodesign-Richtlinie, der Produkt- und Anlagenzertifizierung nach VDI 6022 und den marktorientierten Alternativen zur „klassischen“ Zertifizierung wie dem „Qualitätssiegel Raumklimageräte“ des FGK wurden zahlreiche technische, juristische und funktionelle Aspekte ausführlich beleuchtet.
Dabei wurde deutlich, dass es sogar Fachleuten zunehmend schwerfällt, den Überblick im „Zertifikate-Dickicht“ zu behalten und auch die Überwachung und der Vollzug der Vorschriften in der Praxis oft schwer zu realisieren ist. In der abschließenden Diskussion berichteten Industrievertreter, dass ihre Unternehmen immer mehr Ressourcen für die Zertifizierung und das Labelling ihrer Produkte abstellen müssen, wodurch gerade kleine- und mittelständische zunehmend an ihre Grenzen stoßen.Fazit der Veranstaltung: Die Vielzahl der „Babberl“ nimmt inflationäre Ausmaße an und verwirrt nicht nur Verbraucher, sondern sogar Fachleute zusehends. Die Raumlufttechnik braucht nicht mehr, sondern weniger, dafür aussagekräftigere Zeichen – mit möglichst simplen, nachvollziehbaren und einheitlichen Kriterien.
Die Vorträge der Veranstaltung stehen online zum kostenpflichtigen Download bereit.