Umfrage der EnergieAgentur.NRW unter NRW-Energieversorgern: Fast 85 Prozent der EVU fördern Elektrofahrzeuge
Die Bereitschaft der Energieversorgungsunternehmen (EVU), mit eigenen Förderprogrammen die Nutzung erneuerbarer Energien und die Energieeffizienz zu steigern, ist weiterhin hoch.
Die jährliche Umfrage der EnergieAgentur.NRW unter 150 regionalen Energieversorgern in Nordrhein-Westfalen ergab: 46 Prozent der Unternehmen (69) bieten in 2014 Förderungen für ihre Kunden in ihrem Versorgungsgebiet an. Zum Vergleich: Im Vorjahr waren es noch über 50 Prozent, die Effizienztechnologien und Erneuerbare mit lokalen Förderprogrammen unterstützten.
"Nach mehr als zehn Jahren sind es erstmals weniger als 50 Prozent der EVU, die Förderungen anbieten. Über die Gründe für den Rückgang kann man nur spekulieren. Möglich ist, dass die Flexibilität des Anbieterwechsels durch die Kundenbindung bei der Nutzung von Förderprogrammen eingeschränkt wird. Kunden wollen sich heute aber nicht mehr über einen längeren Zeitraum binden lassen, um kurzfristig auf Energiepreisanstiege durch einen Versorgerwechsel reagieren zu können", vermutet Dipl.-Ing. Günter Neunert von der EnergieAgentur.NRW.
Vor allem die Anschaffung von Elektrofahrzeugen scheint ein attraktives Fördermittel. Waren es in 2013 noch 30 Prozent der Energieversorger, die die Anschaffung von Elektrofahrzeugen - vom E-Bike bis zum Elektroauto - unterstützten, stieg die Zahl in diesem Jahr auf über 85 Prozent. So fördern die Stadtwerke Troisdorf und die Stadtwerke Werl die Neuanschaffung eines Elektroautos mit 1.500 Euro.
"Zu den vielfältigsten Förderern gehören die Stadtwerke Wuppertal, die über Solarthermie, Holzheizungen, Wärmepumpen, BHKW und energiesparende Haushaltsgeräte bis zu Elektro- und Erdgasfahrzeugen fördern", so Neunert. "Dauerbrenner" bleibt die Förderung beim Erdgas. Rund 84 Prozent der Energieversorger fördern finanziell die Umstellung der Heizungsanlage auf Erdgas - ein Plus im Vergleich zum Vorjahr von 2 Prozentpunkten. Über 50 Prozent der EVU bieten zudem einen Stromtarif für Wärmepumpen.
"Förderprogramme der regionalen oder lokalen Energieversorger sind oftmals interessante Ergänzung zu Landes- oder Bundesmittel, nur vielfach weiß der Bürger nicht von den Möglichkeiten in ,seiner' Stadt", erklärt der Fachmann von der EnergieAgentur.NRW. So fördern die Stadtwerke Essen die Anschaffung einer Mikro-KWK-Anlage mit einem 2.000-Euro-Zuschuss für Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen mit einer Leistung bis 2 kWel.