Public Manager
25.02.2014 | Beschaffungspraxis, Veranstaltungen und Wettbewerbe

Tag der öffentlichen Auftraggeber 2014

BMWi und BME prämieren Stadt Homburg (Saar) und Technologieagentur der Stadt Wien

Sieger im Wettbewerb "Innovation schafft Vorsprung" für öffentliche Auftraggeber sind die Stadt Homburg (Saar) und ZIT - Technologieagentur der Stadt Wien. Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) und Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) gemeinsam initiierte Preis wurde auf dem heutigen "Tag der öffentlichen Auftraggeber" vom Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Uwe Beckmeyer, und Dr. Christoph Feldmann, Hauptgeschäftsführer des BME, verliehen.
Im Rahmen der Veranstaltung treffen sich jährlich Fach- und Führungskräfte aus Bundes-, Landes- und Kommunalverwaltungen sowie öffentlich-rechtlichen Unternehmen zum Erfahrungs- und Informationsaustausch.

Mit dem Preis "Innovation schafft Vorsprung" zeichnen BMWi und BME beispielhafte Leistungen öffentlicher Auftraggeber bei der Beschaffung von Innovationen und der Gestaltung innovativer Beschaffungsprozesse aus. BMWi und BME treten gemeinsam für mehr Innovationen im öffentlichen Beschaffungswesen ein.

Uwe Beckmeyer: "Mit der heutigen Preisverleihung wollen wir erreichen, dass vorbildliche Innovationen bei der öffentlichen Beschaffung breite Anwendung finden. Erstmals haben wir in diesem Jahr mit der Stadt Wien auch einen Preisträger außerhalb Deutschlands. Dies zeigt: In einer globalisierten Wirtschaft wird auch für die öffentliche Verwaltung der Blick über die Staatsgrenzen hinaus immer wichtiger."

Dr. Christoph Feldmann: "Innovation fängt in den Köpfen an. Innovationen zu realisieren, stellt zunächst eine Herausforderung dar, ist auf lange Sicht aber eine große Chance und ein wesentlicher Beitrag zur Modernisierung der Verwaltung. Die Siegerkonzepte des diesjährigen Wettbewerbs 'Innovation schafft Vorsprung' zeigen, wie neue, innovative Beschaffungskonzepte maßgeblich zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit beitragen und dabei eine Vorbildfunktion für Projekte in anderen Kommunen haben."

Preisträger Stadt Homburg (Saar)
Die Stadt Homburg (Saar) hat es geschafft, beim Neubau eines Schwimmbades den städtischen Haushalt zu entlasten und gleichzeitig Planungssicherheit für den Auftragnehmer zu schaffen. Gelungen ist das durch ein innovatives Verfahren bei der Auftragsvergabe. Um wirtschaftliche Vorteile zur realisieren, wurde das Projekt als ÖPP-Modell ausgeschrieben. Da die Stadt Homburg durch die anstehenden Investitions- und Folgekosten motiviert war, eine möglichst hohe Wirtschaftlichkeit zu erreichen, wurden den Bietern weitreichende planerische und unternehmerische Freiheiten zur Umsetzung der Mindestanforderungen zugestanden. Gleichzeitig wurden exakte Obergrenzen für die städtische Kostenbelastung vorgegeben. Der Vorteil: Mit Vorgabe der Kostenobergrenzen konnten die Bieter frühzeitig ihre Beteiligung am Vergabeverfahren prüfen und die jeweiligen Angebote optimal auf die städtischen Rahmenbedingungen anpassen. Für die Stadt Homburg konnte sichergestellt werden, dass nur genehmigungsfähige Lösungen berücksichtigt werden.

Um den Bietern die Angebotsabgabe zur erleichtern, wurde ihnen ein einheitliches Kalkulationstool zur Verfügung gestellt, in das die geplanten Investitionskosten und Betriebsparameter eingetragen wurden. Die Bieter konnten dadurch die Einhaltung bzw. eine Überschreibung der Kostenobergrenze klar ablesen, verschiedene Angebotsstrategien vergleichen und ihr finales Angebot optimieren. Für die Vergabestelle der Stadt wurde die Auswertung der Angebote durch das Tool vereinfacht.

Preisträger ZIT - Technologieagentur der Stadt Wien
Das Projekt "WienWin" der österreichischen Landeshauptstadt hat zum Ziel, über eine Internetplattform den strukturierten Dialog zwischen regionalen Innovationstreibern und potenziellen Anwendern aus dem öffentlichen Bereich zu fördern sowie die Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren transparent zu machen. WienWin ermöglicht es Wiener Unternehmen und Forschungseinrichtungen, neue und innovative Produkte und Ideen auf der Plattform www.wienwin.at zu registrieren. Die Einkäufer der Wiener Stadtverwaltung können auf der Website passende Lösungen finden. Derzeit sind mehr als 380 Produkte und Dienstleistungen aus den unterschiedlichsten Branchen im Innovationspool gelistet.

Das WienWin-Team informiert die Projektverantwortlichen der Wiener Stadtverwaltung in Gesprächen über neue Innovationen. Wenn konkrete Produkte auf Interesse stoßen, organisiert das Team ein so genanntes Stadtgespräch und berät die Interessenten über passende Förderangebote für Entwicklungs- und Innovationsprojekte. In Gesprächen mit Fachleuten der Stadtverwaltung und mittels standardisierter Fragebögen sammelt das WienWin-Team Rückmeldungen zu den einzelnen Produkten und Dienstleistungen und gibt diese an die Anbieter weiter. Davon profitieren beide Seiten: die Firmen erhalten Feedback von potenziellen Anwendern. Die öffentlichen Auftraggeber werden zeitnah über neuen Lösungen in ihrem Bereich informiert.
Der Vorteil: WienWin macht sichtbar, wo und wie Innovationen bereits von der Stadt genutzt werden. Diese Beispiele können potenzielle Anwender dazu motivieren, innovative Lösungen in ihrem Bereich einzuführen.