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08.08.2014 | Energie, Gebäudemanagement

13. Industrieforum Pellets

Anhaltendes Marktwachstum stimmt Pelletsbranche optimistisch --- 13. Industrieforum Pellets beleuchtet aktuelle Marktentwicklungen und Technologietrends der Pelletsbranche

Unter positiven Vorzeichen trifft sich am 14. und 15. Oktober die Pelletsbranche in Berlin zum 13. Industrieforum Pellets. Im Berlin Congress Center (bcc) informieren und diskutieren nationale und internationale Experten über Rahmenbedingungen, aktuelle Marktentwicklungen und technologische Innovationen der Branche. Eine Vielzahl von Vorträgen bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, sich intensiv zu informieren und ihr Fachwissen zu erweitern.

Der europäische Pelletsmarkt hat sich seit der Jahrtausendwende stark entwickelt: Zwischen 2001 und 2013 steigerte sich der Verbrauch von Pellets in Europa Jahr für Jahr um durchschnittlich 25 Prozent und hat sich damit seit 2001 nach Angaben der European Biomass Association (AEBIOM), Belgien, mehr als verzwölffacht. Die aktuellen und zukünftigen Entwicklungen der Märkte, aber auch der internationale Pelletshandel sowie technische Weiterentwicklungen stehen daher auf dem 13. Industrieforum Pellets ganz oben auf der Agenda. Dazu treffen sich am 14. und 15. Oktober Hersteller, Zulieferer, Großhändler und Dienstleister der Pelletsbranche sowie Vertreter aus Forschung und Politik im Berlin Congress Center (bcc).

Internationale Pelletsmärkte auf Wachstumskurs

Der weltweite Umsatz mit Pellets ist im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Während in Europa die Nachfrage kontinuierlich steigt, werden in den USA immer mehr Pellets produziert. Laut US Energy Information Administration stieg der US-Export von Pellets von 1,6 Mio. Tonnen im Jahr 2012 auf 3,2 Mio. Tonnen im Jahr 2013. 98 Prozent davon fließen in den europäischen Markt – Großbritannien, Belgien, Dänemark, die Niederlande und vor allem Italien sind die Hauptabnehmer für Pellets. Italien liegt dabei mit 1,9 Mio. installierten Öfen und 200.000 Kesseln europaweit schon heute an der Spitze – und der italienische Markt wächst weiter. Viele europäische Länder erleben aktuell einen dynamischen Zubau: so stieg bis Ende 2013 die Zahl der Pelletsöfen in Frankreich auf rund 94.000 und die Zahl der Kessel auf 9.100, was einem Wachstum von 62,4 Prozent für Öfen und 37,8 Prozent für Kessel entspricht. Auch in Deutschland konnte ein Zuwachs von 15 Prozent bei den Pelletsfeuerungen verbucht werden. „Aufgrund des Preisvorteils von Pellets gegenüber Heizöl und Gas verbunden mit dem hohen Modernisierungsbedarf bei Heizkesseln erwarten wir auch in den nächsten Jahren eine deutliche Ausweitung des europäischen Pelletsmarktes", so Christian Rakos, Präsident des European Pellet Council (EPC), Belgien.

Mit der steigenden Nachfrage verändert sich auch das Angebot. Viele Werke in den USA produzieren inzwischen nicht mehr nur Industriepellets für Kraftwerke, sondern auch Pellets nach dem ENplus-Zertifikat für Feuerungen im kleinen und mittleren Leistungsbereich. 2014 sollen nach Angaben des European Pellet Council voraussichtlich zwölf US-Werke rund 900.000 Tonnen Pellets nach dem Qualitätsstandard produzieren. „Die Einführung des ENplus-Zertifikats im Jahr 2010 ist eine echte Erfolgsgeschichte, die sich auch schnell international fortgesetzt hat. Die Branche hat verstanden, dass Qualitätssicherung für Pellets die wichtigste Voraussetzung im Wettbewerb mit fossilen Energieträgern ist", erklärt Martin Bentele, Geschäftsführer des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband e.V. (DEPV), Berlin.

Mit dem aktuellen Marktgeschehen und den verschiedenen Märkten befasst sich am 14. und 15. Oktober auch das Industrieforum Pellets. Am ersten Tag des Forums stehen Trends und Entwicklungen auf dem internationalen Pelletsmarkt auf der Tagesordnung. Fanny-Pomme Langue, Policy Director des europäischen Biomasseverbandes AEBIOM, beleuchtet in ihrem Vortrag die Europäische Politik und deren Einfluss auf die Pelletsindustrie. Dr. Adam Brown von der International Energy Agency (IEA) zeigt in seinem Vortrag „Bericht über die mittelfristige Entwicklung der erneuerbaren Energien: Ausblick auf den Wärme- und Strommarkt mit Schwerpunkt auf Bioenergie", in welchem Kontext die Dynamik des Pelletsmarktes zu sehen ist. In den weiteren Vorträgen stehen die Entwicklungen in den Bereichen Pelletshandel, Kessel- und Ofenmarkt sowie die wichtigsten europäischen Märkte im Mittelpunkt.

Den internationalen Pelletshandel im Fokus

Durch die zunehmende Internationalisierung des Pelletsmarktes rücken auch die Themen Logistik und Lagerung verstärkt in den Fokus der Branche. Bereits am ersten Konferenztag widmet sich eine Podiumsdiskussion den Interaktionen zwischen den Pelletsmärkten für Industrie und Privathaushalte und den sich daraus ergebenden Herausforderungen und Chancen. Am zweiten Konferenztag geht es dann in fünf Vorträgen um das sichere Handling und die Lagerung großer Pelletsmengen. Im Mittelpunkt stehen dabei Gefahrenquellen wie Staubbildung, Selbsterhitzung, Feuer- und Explosionsrisiko sowie die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Lagerungstechniken.

Effiziente Feuerungstechnik und Weiterentwicklungen im Bereich Brennstoff

Die „EU-Verordnung zur umweltgerechten Gestaltung von Warmwasserbereitern und Warmwasserspeichern" – kurz „Energy Labelling" – sieht ab 2015 neue Mindestanforderungen und ein Energielabel für Heizsysteme vor. Hinzukommen weitere Vorgaben, insbesondere die zweite Stufe der 1. Bundesimmissionsschutzverordnung für den Betrieb von Pelletsfeuerungen. In zwei Vorträgen am zweiten Konferenztag schätzen Hans- Peter Ewens vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit und Herbert Wazula vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks Zentralinnungsverband in ihren Vorträgen die Konsequenzen der Verordnung für die Pelletsbranche ab. Dr. Alexander Weissinger, KWB – Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH, Österreich, kommentiert die aktuelle Situation Europas hinsichtlich des Energy Labelling und der Öko-Design Richtlinie. In weiteren Vorträgen am Vormittag des zweiten Tages geht es zudem um aktuelle Entwicklungen in der Feuerungstechnik, wie Mikro-Kraft- Wärme-Kopplungsanlagen (Mikro-KWK) und Blockheizkraftwerke (BHWK). Parallel hierzu berichten Experten über Fortschritte im Bereich Brennstoff, darunter neue Erkenntnisse zur Qualitätsbewertung von Pellets und innovative Produktionsmethoden.

Den Abschluss des 13. Industrieforum Pellets bilden ein Workshop des EU-Projekts „SafePellets & AshMelT", der sich mit der Verschlackung in Kleinfeuerungsanlagen und der Sicherheit bei der Lagerung von Pellets befasst sowie ein Workshop des EU-Projekts „BioMaxEff" zur Effizienzsteigerung und Kostenreduktion bei Pelletskesseln.