Studentischer Wohnungsmarkt: Hamburg am teuersten
Mit einem neuen Index zum Verhältnis von Lohn- und Mietniveau nimmt die Studienreihe "Fachkraft 2020" den akademischen Wohnungsmarkt in Deutschland von nun an semesteraktuell unter die Lupe.
Ergebnis: Hamburg ist laut Länder-Ranking das mit Abstand teuerste studentische Wohnpflaster bundesweit. Nirgendwo sonst müssen Hochschülerinnen und Hochschüler mehr Arbeitszeit in die Deckung der monatlichen Mietkosten investieren.
An immer mehr Hochschulstandorten setzen steigende Mietpreise und sich verknappender Wohnraum Studierende gerade zu Semesterbeginn unter finanziellen und zeitlichen Zugzwang. Dies betrifft insbesondere Hamburg. Laut Index müssen Hochschülerinnen und Hochschüler hier durchschnittlich 38,6 Stunden pro Monat jobben, um die eigene Warmmiete bezahlen zu können - de facto einen kompletten Arbeitstag mehr als im erstplatzierten Thüringen.
Für Hamburg bedeutet dies Rang 16 im Ländervergleich der Studienreihe "Fachkraft 2020", die von der STUDITEMPS GmbH in wissenschaftlicher Kooperation mit dem Department of Labour Economics der Maastricht University jeweils zu Semesterbeginn publiziert wird. Da der vorliegende Index das Ziel verfolgt, die Mietbelastung der Studierenden in monatlicher Arbeitszeit abzubilden, beruht er auf zwei regional erhobenen Durchschnittswerten: dem (1) studentischen Stundenlohn und der (2) studentischen Warmmiete.
Konkret steht dabei für Hamburg Folgendes zu Buche: Der durchschnittliche studentische Verdienst liegt hier bei 9,62 Euro/h (bundesweit Platz 1), wohingegen sich die monatlich zu zahlende Warmmiete auf 371 Euro beläuft.
Benjamin Roos, Gründer und Geschäftsführer von STUDITEMPS, dazu: "Hamburg liegt bei den Stundenlöhnen bundesweit zwar knapp auf dem ersten Platz, zugleich aber haben die Studierenden vor Ort mit extrem hohen Warmmieten zu kämpfen. Dies erklärt das schlechte Abschneiden im Länder-Ranking."
Zur Veranschaulichung: Während Hamburg in der Kategorie "Stundenlohn" etwa 16 Prozentpunkte vor dem diesbezüglichen Schlusslicht Mecklenburg-Vorpommern liegt, beträgt der Abstand bei den Warmmieten 33 Prozentpunkte zum insgesamt günstigsten Bundesland Thüringen.
Bundesweit hatten im März 2013 über 18.700 Studierende an der Erhebung zur Studienreihe "Fachkraft 2020" für das Sommersemester 2013 teilgenommen. Für den vorliegenden Index wurden ausschließlich diejenigen Studierenden berücksichtigt, die angaben, monatliche Miete zu zahlen und einem Job nachzugehen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.fachkraft2020.de.
Rang / Bundesland / Stundenlohn / Warmmiete / Index / Miete
1 Thüringen 8,16 € 248,00 € 30,39h/Monat
2 Sachsen 8,30 € 261,00 € 31,45h/Monat
3 Niedersachsen 9,12 € 288,00 € 31,58h/Monat
4 Sachsen-Anhalt 8,25 € 261,00 € 31,64h/Monat
5 Brandenburg 8,91 € 293,00 € 32,88h/Monat
6 Bremen 9,07 € 299,00 € 32,97h/Monat
7 Saarland 8,96 € 297,00 € 33,15h/Monat
8 S.-Holstein 8,78 € 297,00 € 33,83h/Monat
9 Hessen 9,54 € 323,00 € 33,86h/Monat
10 R.-Pfalz 9,20 € 313,00 € 34,02h/Monat
11 N.-Westfalen 9,34 € 318,00 € 34,05h/Monat
12 B.-Württemberg 9,21 € 315,00 € 34,20h/Monat
13 Bayern 9,61 € 337,00 € 35,07h/Monat
14 Berlin 9,24 € 330,00 € 35,71h/Monat
15 M.-Vorpommern 8,04 € 288,00 € 35,82h/Monat
16 Hamburg 9,62 € 371,00 € 38,57h/Monat