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11.09.2013 | Baustoffe, Gebäude und Grundstücke

Kubistischer Erweiterungsbau aus Glas in Waghäusel

Dass bei kommunalen Zweckbauten Ästhetik und Design kein Ausschlusskriterium sein müssen, beweist der Erweiterungsbau des Rathauses im badischen Waghäusel: Klar in der Form und dank hochmoderner Dreifach-Isoliergläser mit einer lichten und effizienten Fassade versehen, zeigen die Stadtoberen mit dem Neubau architektonischen Durch- und Weitblick.

(Foto: Thomas Rathay © CLIMAplusSECURIT-Partner)

Umgeben von Wäldern der Unteren Hardt in der Rheinebene zwischen Mannheim und Karlsruhe liegt die die Stadt Waghäusel. Sie entstand durch den Zusammenschluss der drei ehemals selbstständigen Gemeinden Kirrlach, Waghäusel und Wiesental im Jahr 1975 im Zuge der Gemeindereform. Mitte 1983 konnte das neu erstellte Rathaus in Sichtweite des Rheintalschwimmbades und neben der Johann-Peter-Hebel-Realschule im Stadtteil Waghäusel bezogen werden. Am 1. Mai 1984 erfolgte durch Beschluss der Landesregierung die Erhebung zur Stadt. Heute hat sich Waghäusel als beliebte Wohngemeinde für rund 20.000 Menschen unweit der größeren Zentren Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg und Speyer etabliert. Mit zunehmender Einwohnerzahl stiegen auch die Anforderungen der kommunalen Verwaltung, so dass die Kapazitäten des mittlerweile in die Jahre gekommenen Rathauses durch einen modernen Anbau erweitert werden mussten. Im Zuge des Entwurfs wurde zudem die unglückliche Lage der ursprünglichen Haupttreppe zum Anlass genommen, die zentrale Erschließung des Rathauses neu zu ordnen.

Form: Kubistisch mit quadratischem Grundriss

Der Entwurf des im Wettbewerb siegreichen Architekturbüros Sand & Partner Architekten setzt auf ein Maximum von Rauminhalt und Grundrissflächen bei gleichzeitig minimierter Gebäudehülle. Die orthogonale Grundrissstruktur des Altbaus wurde übernommen. Auch Maß und Proportion des Neubaus orientieren sich am Bestandsbau: Der eigenständige kubische Baukörper mit quadratischem Grundriss von 5,20 m x 5,20 m wurde aus der vorgegebenen diagonalen Erschließungsachse entwickelt. Zum angrenzenden Wald und zu den beiden Parkräumen entstehen im Zusammenspiel mit dem alten Rathaus klare Raumkanten. Der Neubau zeigt sich als kompakter Kubus, dessen vier Büroflügel sich um eine glasgedeckte atriumartige Halle legen. Diese dient primär als Erschließungszone für die Büros, kann aber gleichzeitig auch als Foyer für Veranstaltungen genutzt werden.

Fassade: Dreifach isoliert mit Sonnenschutzfunktion

Konstruktion und Materialität der Gebäudehülle resultieren aus dem Energie-konzept. Farblich pigmentierte, geschlossene Sichtbetonwände kontrastieren mit der flächenbündigen transparenten und energieoptimierten Fassade aus Dreifach-Isoliergläsern SGG CLIMATOP COOL-LITE SKN 165 mit Sonnenschutzfunktion, gefertigt vom CLIMAplusSECURIT-Partner Glas Herzog, ebenfalls aus Waghäusel. Die feingliedrigen Einzelelemente verleihen dem Gebäude, je nach Standort des Betrachters, plastische Tiefe und ermöglichen von innen einen nahezu ungestörten Durchblick. Außen liegende, filigrane Mikro-Lamellen sorgen für zusätzliche effiziente Abschattung bei gleichzeitig größtmöglicher Transparenz und Sicht nach außen. Innen ergänzt ein arbeitsplatzgerechter Blendschutz den Systemaufbau. Vor der eigentlichen Fassade wurden boxenartige Blenden aus Aluminium mit einer Tiefe von 45 cm eingestellt. Diese werden zum signifikanten Zeichen der Architektur und bilden gleichzeitig eine klimatisch wirksame Hülle für das Gebäude. Alle Öffnungselemente wurden flächenbündig eingebaut und an die Gebäudeleittechnik angebunden. Solarmodule als Teilflächen werden in die Fassade integriert, so dass die Gebäudehülle selbst zum Stromproduzenten wird. Teile des Shed-Daches sind als Gründach konzipiert. Über dem zentralen Atrium wurde zudem eine nach Süden orientierte netzparallele Photovoltaik-anlage angebracht. Vertikales Tageslicht erhält das Gebäude über gläserne Nord-Sheds, ebenfalls aus SGG CLIMATOP COOL-LITE SKN 165 mit Sonnenschutzfunktion und Lichtlenkung.

Räume: Tageslicht bis tief ins Erdgeschoss

Die nach innen orientierten Galerien mit Geländern aus Verbund-Sicherheitsglas SGG STADIP PLANIDUR sorgen für kurze Wege, der Außenbezug an den jeweiligen Flurenden für eine gute Orientierung. Die bestehende Eingangstreppe des Altbaus wurde entfernt und durch eine einläufige offene Treppe ersetzt. Die sich hieraus ergebende räumliche Aufwertung bringt natürliches Tageslicht bis tief in die Erdgeschosszone. Die Lufträume und großzügig verglasten Brücken verknüpfen räumlich wahrnehmbar das Rathaus mit dem Neubau. Materialien und Farbwahl des Neubaus signalisieren Eigenständigkeit, jedoch bleibt eine subtile Zusammengehörigkeit mit dem Bestandsgebäude dank moderner vertikaler Glaskonstruktion gegeben. In Kombination mit der neuen Treppenanlage im Altbau hat Waghäusel seit dem Ende der Erweiterungsmaß-nahme nun ein moderne Ansprüche erfüllendes Rathaus und ist für die Aufgaben der Zukunft sowohl logistisch als auch architektonisch bestens gerüstet.

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