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22.11.2013 | Energie

Über 120 Experten beim 4. Branchentag Photovoltaik NRW: Ohne Solarstrom wird die Energiewende nicht funktionieren

Solarstrom ist eine wichtige Säule im Energiemix der Zukunft. Aktuell deckt der durch Photovoltaik erzeugte Strom 5% des deutschen Bruttostromverbrauchs.

Mit den in 2012 erzeugten 28 Mrd. kWh Solarstrom könnten rechnerisch rund 8 Mio. Haushalte versorgt werden. Aktuell sind 1,4 Mio. Anlagen mit einer Gesamtleistung von 34,8 Gigawatt installiert, was bis Ende 2013 eine Produktion von über 30 Mrd. kWh bedeutet.
Experten gehen davon aus, dass Windenergie und Solarstrom die beiden entscheidenden erneuerbaren Energieträger für die Energiewende sind. Solarstrom kann schon in wenigen Jahren zehn Prozent und mehr zur deutschen Stromerzeugung beitragen.

Um die Entwicklung der Photovoltaik, die Trends, die Chancen aber auch die Hemmnisse für die Technik geht es auf dem 4. Branchentag Photovoltaik NRW. Über 120 Fachleute besuchen die Tagung in Düsseldorf und diskutieren über das Thema. Veranstaltet wird der Branchentreff vom Netzwerk Photovoltaik und der Kampagne Photovoltaik NRW der EnergieAgentur.NRW.

 "Diese Veranstaltung findet in einem Top-Solarland statt. Aktuell sind in Nordrhein-Westfalen rund 200.000 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von etwa vier Gigawatt installiert. Das sind etwas mehr als zehn Prozent der gesamten in 2013 in Deutschland installierten Solarstromanlagen. Von den deutschlandweit bisher mehr als 88.000 in 2013 neu installierten Anlagen wurden ca. 15.600 in NRW gebaut, was im Bundesländervergleich den zweiten Platz hinter Bayern bedeutet", so Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW.

Auch die Entwicklung der Anlagenpreise ist bemerkenswert: Seit 2006 sind die Preise um rund 67% gefallen. Die Kosten für selbst erzeugten PV-Strom liegen für Privathaushalte und für Industriebetriebe jetzt unterhalb der marktüblichen Preise. Diese Entwicklung rückt die Themen Eigenverbrauch, Speicherung und neue Geschäftsmodelle sehr stark in den Fokus.

Aber die Branche erlebt stürmische Zeiten, wie Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, berichtete: "Die Diskussionen und Vorschläge nach der Bundestagswahl um die Änderungen im EEG oder die Abschaffung des EEG's, haben Kunden und Branche gleichermaßen verunsichert. Als Folge wurden viele geplante Vorhaben abgebrochen und einige Unternehmen mussten sich aus dem Markt verabschieden oder geben Gewinnwarnungen heraus. In 2012 und im ersten Halbjahr 2013 sind alleine in der PV-Branche 35.000 von 120.000 Jobs verloren gegangen."

Trotzdem setzt das Land große Hoffnungen auf die Energie aus der Sonne. Minister Remmel: "Die Ergebnisse der Solarpotenzialstudie, die mein Haus in Auftrag gegeben hat, zeigen, dass in NRW ein potenzieller Stromertrag von insgesamt 72,2 Terrawattstunden (TWh) aus Photovoltaik möglich ist. Dieses Potenzial entspricht dem 10-fachen Wert der bisher festgelegten Größe und kann mehr als 50% des Landesstrombedarfs von 138 TWh pro Jahr abdecken. Die Ergebnisse der Studie zeigen also deutlich: NRW ist ein Solarstromland. Im Hinblick auf das vorhandene Potenzial können wir natürlich noch mehr erreichen. Dies werden wir mit einer "Umsetzungsstrategie zur Solarenergienutzung in Nordrhein-Westfalen" begleiten."

Hintergrund:
Im Netzwerk Photovoltaik der EnergieAgentur.NRW sind rund 800 Mitglieder aus Wirtschaft und Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. Die Kampagne "Photovoltaik NRW - Solarstrom für Nordrhein-Westfalen" der EnergieAgentur.NRW ist eine Initiative des Landes NRW und der Photovoltaikbranche. Sie informiert über Photovoltaik als klimafreundliche Technologie der Stromerzeugung und stellt Verbrauchern die Photovoltaik-Anbieter ihrer Region vor. Auf der Homepage www.photovoltaik.nrw.de
finden sich der "Marktführer Photovoltaik NRW", Informationen zu Förderung, Beratung, aktuellen Veranstaltungen sowie ein Online-PV-Rechner.

Internet: www.photovoltaik.nrw.de
und www.energieagentur.nrw.de