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08.11.2013 | Abfallwirtschaft

Plastiktütenverbot "reiner Aktionismus"

Funktionierende Abfallwirtschaft in Deutschland verhindert Müll im Meer / Der Grüne Punkt engagiert sich in wegweisenden Projekten

Ein mögliches Verbot von Plastiktüten löst kein abfallwirtschaftliches Problem, insbesondere nicht die Verschmutzung der Meere durch Kunststoffabfälle und anderen Müll. Darauf hat Stefan Schreiter, CEO der Duales System Holding, hingewiesen: "Plastiktüten gehören in Deutschland in den Gelben Sack und in die Gelbe Tonne und werden dann zu neuem Kunststoff recycelt. So haben sie keine Chance, die Umwelt zu verschmutzen."

Abfälle gelangen dann ins Meer, wenn sie achtlos weggeworfen werden, zum Beispiel von Schiffsbesatzungen, oder auch an Land, von wo sie über die Flüsse oder den Strand eingetragen werden.
"Funktionierende Abfallwirtschaftssysteme richtig zu nutzen ist das beste Mittel gegen die Vermüllung der Meere", betont Schreiter. "Daher müssen wir gegen die Verklappung von Müll durch Frachtschiffe vorgehen und die unterentwickelten Abfallwirtschaftssysteme in manchen EU-Ländern und anderswo voranbringen. Das Verbot einzelner Produkte wie der Plastiktüte ist dagegen reiner Aktionismus und völlig sinnlos."

Die Duales System Holding engagiert sich im NABU-Projekt "Fishing for Litter" und über die Stiftung "PlasticOceans" gegen die Vermüllung der Meere. "Diese Projekte schaffen Aufmerksamkeit für das Problem und zeigen Lösungsmöglichkeiten auf", so Schreiter.
"Plastiktüten zu verbieten gaukelt den Bürgern Lösungen vor, ohne das Problem an der Wurzel zu packen und endlich in allen Mitgliedstaaten der EU für ein Deponieverbot und effiziente Verwertungsanlagen zu sorgen."