NABU und VKU rufen zur Europäischen Woche der Abfallvermeidung auf
Mehr als 550 Kilogramm Müll produziert jährlich jeder in Deutschland. Um auf das seit Jahren nicht abnehmende Abfallaufkommen hinzuweisen, rufen der NABU und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) zur Teilnahme an der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung vom 16. bis 24. November auf.
"Jeder kann mit seinem Konsumverhalten einen Beitrag dazu leisten, dass weniger Müll anfällt. Ob Lebensmittel, Elektrogeräte oder Plastiktüten - jedes Kilo weniger Abfall schont Ressourcen. Gerade im kaufkräftigen Deutschland gibt es noch ausreichend Potenzial, Abfälle zu vermeiden", so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Zur Themenwoche finden bundesweit rund 170 Aktionen an 115 Orten und im Internet statt, darunter zahlreiche Aktionen kommunaler Abfallwirtschaftsbetriebe. Zum diesjährigen Schwerpunkt "Re-Use", also Wiederverwendung, finden zum Beispiel "Repair-Cafés", Spielzeugtauschtage, Bücherbörsen und "Möbel-Upcycling"-Workshops statt.
"Kommunale Abfallwirtschaftsbetriebe setzen sich für Abfallvermeidung ein. Die große Bandbreite ihrer Aktionen verdeutlicht auch, in wie vielen Bereichen im Alltag Abfall eingespart werden kann", so VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck.
Neben kommunalen Entsorgungsunternehmen beteiligen sich auch Stadt- und Kreisverwaltungen, Verbraucherzentralen und Umweltinitiativen. Mitmach-Aktionen, wie in Straubing, wo ein Weihnachtsflohmarkt organisiert wird, laden dazu ein, aus Abfällen kreativ Neues zu gestalten. In Hamburg und Frankfurt (Oder) können Plastiktüten gegen Stoffbeutel getauscht werden. Und auch das Thema Lebensmittelverschwendung steht in diesem Jahr in vielen Städten im Fokus, wie bei Reste-Koch-Events in Mainz oder Bocholt.
Mit der Aktionswoche sollen Wege und Möglichkeiten aufgezeigt werden, im Alltag Müll zu vermeiden und damit einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. NABU und VKU begrüßen gesetzliche Initiativen, wie die von der EU-Kommission beschlossene Senkung des Plastiktütenverbrauchs. Auch müsse das Design der Produkte auf den Prüfstand.
"Im Produktdesign liegen große Abfallvermeidungspotenziale, die nicht ungenutzt bleiben dürfen. Produkte müssen langlebiger und verpackungsärmer gestaltet werden", sagt Reck.
"Ob etwas lange hält, einfach repariert und gut recycelt werden kann, entscheidet sich schon bei der Herstellung. Das hat der Verbraucher trotz guten Willens nicht in der Hand", ergänzt Miller.
Koordiniert wird die Europäische Woche zur Abfallvermeidung in Deutschland durch den NABU. Eine Übersicht über die verschiedenen Aktionen finden Sie hier: www.nabu.de/aktionenundprojekte/abfallvermeidung/14286.html