Public Manager
06.06.2013 | Beschaffungspraxis

Umweltfreundliche Beschaffung leicht gemacht!

In Zeiten steigender Energiepreise werden energieeffiziente Produkte und Dienstleistungen immer wichtiger - das Thema umweltfreundliche Beschaffung gewinnt an Bedeutung.

Das Beschaffungsvolumen von Bund, Ländern und Gemeinden in Deutschland liegt bei etwa 260 Milliarden Euro. Davon werden 51,4 Milliarden Euro im Bereich grüner Zukunftsmärkte ausgegeben (Studie von McKinsey & Company, Inc., 2008). Die Nachfrage reicht von Fahrzeugen über Büromaterialien bis hin zu Strom und Gebäuden. Viele öffentliche Einrichtungen haben bereits eine Beschaffungspolitik mit umweltgerechten Elementen festgelegt. Um solche Vorgaben jedoch in einer Institution zu verankern, empfiehlt sich die organisierte Einführung einer umweltfreundlichen Beschaffung.

Bei der Neugestaltung verwaltungs- als auch unternehmensinterner Prozesse ist es hilfreich, das Projekt bei der Führungsebene anzusiedeln, um so den Umweltgesichtspunkten in Verwaltungsprozessen ein stärkeres Gewicht zu geben. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern verschiedener Verwaltungseinheiten einzurichten, die einerseits Fachkenntnisse über die zu beschaffenden Produkte einbringen können und andererseits von der Umsetzung neuer Vorgaben betroffen sind.

Um Vorgaben zur umweltfreundlichen Beschaffung zu etablieren, sollte eine Richtlinie zur umweltfreundlichen Beschaffung eingeführt oder entsprechende Vorgaben in bestehende Vorschriften übernommen werden. Dabei können beispielsweise Beschaffungsverbote, Energieeffizienzanforderungen oder die Berücksichtigung von Lebenszykluskosten festgelegt werden.

Es ist ratsam, sich zunächst auf die wichtigsten Produktgruppen zu konzentrieren, beispielsweise Gebäude, Fahrzeuge, Papier, Bürogeräte, Ökostrom, und die Beschaffungsrichtlinie im Laufe der Zeit weiter auszubauen.

 Um die Umsetzung der Anforderungen zu gewährleisten, haben sich Schulungen der Entscheidungsträger und Beschaffer bewährt. In einem Seminar kann neben der Relevanz der umweltfreundlichen Beschaffung insbesondere die praktische Anwendung der Vorgaben erläutert und diskutiert sowie Erfahrungen ausgetauscht werden. Insbesondere bei der Auswahl von Umweltkriterien und der Berechnung von Lebenszykluskosten erleichtert eine professionelle Einführung die Prozesse.

Angebote der Berliner Energieagentur GmbH
Die Berliner Energieagentur berät Verwaltungen und Unternehmen dazu, wie sie ihre Beschaffungspolitik stärker auf Umwelt- und Klimaschutz ausrichten und dabei Kosten sparen können. Unter anderem im Rahmen des EU-Projekts "Buy Smart+" entwickelt sie Leitfäden, Berechnungshilfen und Richtlinien, informiert über die Vor- und Nachteile der gängigen Label und bringt gelungene Praxisbeispiele an die Öffentlichkeit.
Die Informationen stehen auf der Internetseite www.buy-smart.info zur Verfügung.
Mehr über die Berliner Energieagentur finden Sie unter
www.berliner-e-agentur.de