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17.01.2013 | Polizei und Rettungsdienste, Veranstaltungen und Wettbewerbe

Neue Fachtagung Krifa bringt Rettungskräfte und Katastrophenschützer zusammen -Blackout-Folgen besser beherrschbar machen

Eine Stunde lang mussten die Münchener im November auf Strom verzichten, das Münsterland war 2005 sogar mehrere Tage vom Netz. Ein neuer, schwerer Blackout scheint nicht ausgeschlossen - die Bundesnetzagentur selbst sieht das deutsche Stromnetz "in einer kritischen Lage".

Auf der Krifa, einer neuen Fachtagung zu kritischen Infrastrukturen, bringt das Messe und Congress Centrum Halle Münsterland am 18. April 2013 die Kräfte an einen Tisch, die im Falle eines Stromausfalls dessen Folgen beherrschen sollen. Dazu zählen vor allem die Organisationen im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz: Feuerwehren, Rettungsdienste, Hilfsorganisationen und das Technische Hilfswerk, aber auch die private Sicherheitswirtschaft.

Eingebettet ist die Krifa in die Internationale Polizeifachmesse und -konferenz Ipomex®, die vom 16. bis 18. April zum sechsten Mal in Münster stattfindet. Hier werden erneut mehr als 130 Aussteller modernes Equipment für die Polizeiausstattung und die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr präsentieren. Die Schirmherrschaft hat das NRW-Innenministerium übernommen.

Während sich die Messe und Konferenz an den ersten beiden Tagen an Polizeibehörden wendet, öffnet sie sich am dritten Tag auch anderen Behörden und Organisationen sowie Unternehmen mit Sicherheitsaufgaben.

"Dies ist der ideale Rahmen für die Krifa. Sie wird die Schnittstellen zwischen polizeilicher und nichtpolizeilicher Gefahrenabwehr herausarbeiten und mit Best practice-Angeboten sowie zahlreichen Erfahrungsberichten die Reaktions- und Leistungsfähigkeit betroffener Bereiche verbessern," zeigt sich Thomas Arabin, Geschäftsbereichsleiter Eigenveranstaltungen, überzeugt.
Um Inhalte des Programms abzustimmen, trafen sich Vertreter von Behörden, Feuerwehren, Rettungsdiensten und des Technischen Hilfswerks (THW) im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland.

Die Krifa widmet sich kritischen Infrastrukturen, die einerseits essentiell für die Versorgung der Bevölkerung, andererseits anfällig für technische Pannen, Naturkatastrophen und Terroranschläge sind. Das können Energieversorger und Telekommunikationsdienstleister ebenso sein wie Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen oder Einrichtungen des Finanz- und Warenverkehrs. Die Premiere der Krifa rückt einen möglichen Blackout in den Fokus. Wenn der Strom tatsächlich ausfällt - und dies womöglich über einen längeren Zeitraum: Wer hält lebenserhaltende Systeme aufrecht, wer versorgt die Menschen mit Wasser und Lebensmitteln, wie wird die Kommunikation gesichert?

"Natürlich gibt es Notfallpläne. Wir möchten aber vor allem diejenigen zusammenbringen, die diese Pläne umsetzen werden und im Notfall die Führungsverantwortung vor Ort tragen", erläutert Arabin.
Dabei gilt es, von den Erfahrungen der Anderen zu lernen. Die Erkenntnisse der Münchner sind ganz frisch, auch im Münsterland sind der Blackout nach dem Schneechaos 2005 und dessen Bewältigung noch in guter Erinnerung.
Die Krifa liefert Beispiele aus und für die Praxis: Was lief bei den Einsätzen gut, wo gab es Probleme? Die konkreten Fälle werden wissenschaftlich und theoretisch unterfüttert: Die Universität Bonn, die einen eigenen Studiengang "Katastrophenvorsorge und Katastrophenmanagement in Disaster Management" ausbildet, stellt aktuelle Studien vor, Vertreter mehrerer Katastrophenschutzbehörden haben ebenfalls zugesagt. Auch die Abteilung "Gefahrenabwehr" des NRW-Innenministeriums wird sich beteiligen.

Begleitet wird die Tagung von einer Ausstellung. Unter anderem werden hier Notstromaggregate und Anlagen zur Aufbereitung von Trinkwasser gezeigt. Weitere Informationen unter www.ipomex.com