Public Manager
09.12.2013 | Gebäudesanierung

Zukunft Altbau: Leitfaden des Umweltministeriums Baden-Württemberg gibt Tipps.

Der Aufwand einer energetischen Altbausanierung schreckt viele Hausbesitzer ab: Den genauen Sanierungsbedarf ermitteln lassen, aus einer Vielzahl von möglichen Varianten die richtige auswählen und die Finanzierung sicherstellen.

"Wer klug vorgeht, kann sich den Sanierungseinstieg deutlich erleichtern", empfiehlt Petra Hegen vom Landesprogramm Zukunft Altbau des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. "Was genau und in welchem Umfang saniert werden sollte, diese Fragen beantworten qualifizierte Gebäudeenergieberater."

Die Energieexperten analysieren den Ist-Zustand des Hauses, schlagen ein fachlich fundiertes Gesamtkonzept vor und zeigen Finanzierungsmöglichkeiten auf. Die Beratung ist nicht teuer und wird vom Staat finanziell unterstützt. Diese und weitere Tipps zur energetischen Sanierung gibt ein Leitfaden des Umweltministeriums. Der Leitfaden ist in 10 Schritte unterteilt und informiert auch zur fachlichen Planung, Angebotseinholung und Finanzierung.

Die Broschüre kann kostenfrei über das Beratungstelefon von Zukunft Altbau 08000 12 33 33 bestellt oder unter www.zukunftaltbau.de, Rubrik Service/ Publikationen, herunter geladen werden.

Schritt für Schritt - Hinweise für den gelungenen Sanierungsstart
Manche energetische Schwachstellen kennen die Bewohner gut - wie etwa die kalten Außenwände und die undichten Fenster. Auch ein Jahresverbrauch von mehr als 15 Liter Heizöl pro Quadratmeter ist ein untrügliches Zeichen für Sanierungsbedarf. Bei einer Energieberatung wird das ganze Haus systematisch auf solche Defizite untersucht. Ein Fachmann analysiert die Gebäudehülle und Gebäudetechnik. Anschließend kann eine Optimierung erfolgen.
"Möglich ist die Dämmung von Dach, Außenwand und Kellerdecke. Das hält die Heizwarme im Haus und verringert den Verbrauch", rät Rainer Schüle von der Energieagentur Regio Freiburg. "Den Restwärmebedarf deckt eine moderne und gut geregelte Heizung effizienter, am besten mit einem großen Anteil an erneuerbaren Energien."
Das führe zu einem minimalen Energieverbrauch und sei zukunftssicher. Gegenüber einem unsanierten Gebäude können 50 bis 80 Prozent Energie und Heizkosten eingespart werden.

"Das Haus ist ein komplexes System. Am Anfang einer Sanierung sollte daher immer eine Energieberatung stehen", erklärt Rainer Schüle. "Wird das Haus nicht als Ganzes betrachtet, können schlecht abgestimmte Einzelmaßnahmen Mehrkosten verursachen."
Ein Beispiel sei etwa der Einbau einer neuen Heizung, obwohl eine später vorgesehene Fassadendämmung die nötige Heizungsleistung wesentlich verringern werde. Um solche Fehler zu vermeiden, lohnt es sich, erfahrene Energieberater hinzuzuziehen. Bei einer Besichtigung vom Keller bis unter das Dach nehmen die Experten alle Daten auf. Im Anschluss daran werden unterschiedliche Maßnahmen und Maßnahmenkombinationen auf Ihre Energieeffizienz hin verglichen. Die Ergebnisse der Untersuchung stellt der Energieberater in einem schriftlichen Bericht anschaulich dar.

"Die Energieberatung liefert ein Sanierungskonzept inklusive Stufenplan mit konkreten Maßnahmen, Kosten und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, das den persönlichen Bedürfnissen und der Finanzkraft angepasst ist", so Petra Hegen von Zukunft Altbau. "Was davon angepackt wird, können die Besitzer dann in Ruhe entscheiden."

Zum Konzept kommen Hinweise über die Anforderungen der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV) und des Erneuerbare- Wärme-Gesetzes Baden-Württemberg (EWärmeG), das beim Einbau einer neuen Heizanlage zu berücksichtigen ist. Aktuelle Informationen zur energetischen Sanierung von älteren Wohnhäusern gibt es auch auf www.facebook.com/ZukunftAltbau.

Zukunft Altbau informiert Wohnungs- und Hauseigentümer neutral über den Nutzen energieeffizienter Altbaumodernisierung und über Fördermöglichkeiten. Das Programm des Ministeriums für Umwelt, Klima und EnergiewirtschaftBaden-Württemberg hat seinen Sitz in Stuttgart und wird von der Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA) umgesetzt.