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19.11.2012 | Polizei und Rettungsdienste, Unternehmensnachrichten

Falck Deutschland e.V. gegründet - Breites ehrenamtliches Tätigkeitsfeld

Das Rettungsdienstunternehmen Falck wird sich künftig auch im ehrenamtlichen Bereich engagieren. Vor wenigen Tagen wurde der Verein Falck Deutschland gegründet. Die Gemeinnützigkeit wurde bereits anerkannt.

Neben dem Tätigkeitsspektrum Sanitäts- und Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Ausbildung soll die Förderung zur Selbsthilfe bzw. der Selbstschutz der Bevölkerung einen weiteren Schwerpunkt bilden. Mit der Gründung von Falck Deutschland e.V. wurde auf zahlreiche Anfragen von Gruppierungen aus dem gesamten Bundesgebiet reagiert, die sich bei Falck engagieren und neue Entwicklungsperspektiven gewinnen möchten. Auch Träger des Rettungsdienstes und Katastrophenschutzes hätten vermehrt den Wunsch geäußert, dass sich Falck in diesem Bereich zukünftig verstärkt einbringen solle.

"Mit dem Verein möchten wir auch im ehrenamtlichen Bereich unsere internationale Kompetenz einbringen, denn Katastrophen machen nicht an den Ländergrenzen halt", so Joachim Bienek, der zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Bienek betreibt als Architekt und Immobiliensachverständiger ein mittelständisches Unternehmen in Nordrhein-Westfalen und engagierte sich viele Jahre beim ehemaligen Bundesverband für den Selbstschutz (BVS). Ihm zur Seite steht Michael Güter als stellvertretender Vereinsvorsitzender. Güter lebt in Norddeutschland und arbeitet als Ambulancebehandler bei Falck in Dänemark.

Falck Deutschland e.V. wolle, so Bienek, den Hilfsorganisationen keine Konkurrenz machen, sondern Synergien erschließen und den Behörden auf Wunsch zusätzliche Ressourcen zur Verfügung stellen. Man halte nach wie vor auch das Angebot einer Kooperation aufrecht, welches bislang von den Hilfsorganisationen allerdings nicht angenommen worden ist. Nach Auffassung des Falck-Vereinsvorstandes müssten angesichts des demografischen Wandels in Zukunft alle ehrenamtlichen Ressourcen konsequent eingebunden werden.

Michael Güter, stellvertretender Vorsitzender: "Wenn wir auch in zehn Jahren über einen funktionierenden Katastrophenschutz in Deutschland verfügen möchten, müssen alle qualifizierten Strukturen genutzt werden. Integration anstatt Abschottung muss die Devise lauten. Man kann sich nicht exklusiv auf die großen Hilfsorganisationen fokussieren und andere Kapazitäten und Kompetenzen ignorieren."

Um von Beginn an eine hohe Qualität zu gewährleisten, werden zunächst Vereinsstrukturen an den operativen Standorten in Hamm (Nordrhein- Westfalen) und im Landkreis Spree-Neiße (Brandenburg) etabliert. Nach und nach sollen dann weitere Standorte hinzukommen. Wo diese liegen werden, hänge vom Bedarf und der Bereitschaft ab, mit Falck arbeiten zu wollen, so Bienek.
Falck Deutschland e.V. werde Aktivitäten im Sanitäts- und Rettungsdienst, Katastrophenschutz und in der Breitenausbildung anbieten. Speziell im Rettungsdienst werden ehrenamtliche Helfer aber nur als zusätzliche Kräfte eingesetzt und keinesfalls als Ersatz für hauptberufliches Rettungsfachpersonal. Zielsetzung hierbei sei, dass die ehrenamtlichen Helfer notfallmedizinische Praxis erhalten und keine Konkurrenz zu sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen darstellen.

Einen weiteren Schwerpunkt wird der Bereich Förderung zur Selbsthilfe bzw. Selbstschutz der Bevölkerung bilden. Hier werde man für die Bevölkerung ensprechende Aufklärungsarbeit und spezielle Schulungsangebote konzipieren. "In Katastrophenlagen wird die Bevölkerung für eine gewisse Zeit auf sich selbst gestellt sein, denn selbst der beste Katastrophenschutz kann nicht zeitgleich überall sein. Wir möchten die Bevölkerung für ein solches Szenario sensibilisieren und adäquate Vorsorgemaßnahmen aufzeigen", so Joachim Bienek, der hierbei seine langjährige Erfahrung beim BVS einbringen wird.

Ehrenamtliches Engagement herrscht ebenfalls bei der Falck Rettungsdienst GmbH. Seit 2011 ist das Unternehmen Mitglied im Medizinischen Hilfswerk (MHW) e.V.

Der Falck Konzern
Der Falck Konzern mit Zentrale in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist mit seinen rund 25.000 Mitarbeitern weltweit das größte Rettungsdienstunternehmen und das größte private Feuerwehrunternehmen. Neben Rettungsdienst und Feuerwehr, der Pannenhilfe sowie der Gesundheitsfürsorge ist Falck der weltweit führende Anbieter von Notfall- und Sicherheitskursen, insbesondere für den Offshore- und Marinebereich. Auf fünf Kontinenten werden insgesamt 28 Ausbildungszentren betrieben - auch in Deutschland. Falck verfügt über ein Spezial-Trainingscenter für Windkraftanlagensicherheit in Bremerhaven.

Der Gesamtumsatz lag im zurückliegenden Geschäftsjahr 2011 bei rund 1,4 Milliarden Euro. In den vergangenen Jahren expandierte das Unternehmen stark und ist heute mit seinen Dienstleistungen in 35 Ländern vertreten.
Haupteigentümer sind die beiden Stiftungen Lundbeck (57,36 %) und Kirkbi (20 %). Bei Lundbeck handelt es sich um eine gemeinnützige Stiftung, die medizinische Forschung unterstützt. Kirkbi ist bekannt als Stiftung der Besitzer der Spielzeugfirma LEGO und der LEGO-Parks.

www.falck.com