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30.03.2012 | Energie, Versorgungsnetze

Effizienter Netzbetrieb in gemeinsamer kommunaler Verantwortung - NEV und EnBW Regional AG stellen neue Netzgesellschaft vor

Der Neckar-Elektrizitätsverband (NEV) bietet zusammen mit der EnBW Regional AG seinen Mitgliedskommunen an, künftig das Stromnetz im Verbandsgebiet in einer neu gegründeten Netzgesellschaft, der Neckar Netze GmbH & Co. KG, in gemeinsamer kommunaler Verantwortung zu betreiben.

NEV-Verbandsvorsitzender Dr. Jürgen Zieger, NEV-Geschäftsführer Rüdiger Braun und Dr. Wolfgang Bruder, Vorstandsvorsitzenden der EnBW Regional AG, präsentierten heute in Stuttgart die Eckpunkte der Gesellschaft, in welche die Mittel- und Niederspannungsnetze der teilnehmenden Kommunen eingebracht werden sollen.

An der Gesellschaft, die ab 2013 ihre operative Tätigkeit aufnehmen wird, beteiligen sich der Verband und seine Mitgliedskommunen mit 51 Prozent; die EnBW hält 49 Prozent der Anteile. Die Mitgliedskommunen haben die Wahl zwischen zwei Formen der Beteiligung. Bei der ersten Variante können sich die Gesellschafter eine garantierte Rendite von 5,5 Prozent sichern, die sich abhängig vom wirtschaftlichen Erfolg der Neckar Netze durch eine zusätzliche Gewinnausschüttung auf bis zu 8 Prozent erhöhen kann. Bei der anderen Variante partizipieren die Gesellschafter einerseits am unternehmerischen Erfolg mit höheren Renditechancen, andererseits aber auch an möglichen unternehmerischen Risiken.

Viele Kommunen haben schon Interesse an einer Kooperation signalisiert; einige Kommunen, wie zum Beispiel Esslingen am Neckar, haben bereits den Beschluss für eine Beteiligung gefasst. Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger ist sich sicher: "Das Modell einer gemeinsamen Netzgesellschaft ist zukunfts- und tragfähig und für die Gemeinden attraktiv, weil sie insgesamt weniger Eigenkapital als bei einem eigenen Netzerwerb aufbringen müssten. Für unsere NEV-Mitglieder - egal ob große Kommune oder kleine Gemeinde - bietet sie entscheidende Mitspracheoptionen. Damit bleiben sie handlungsfähig und können ihre Aufgabe, die Energiewende geordnet und für die Verbraucher bezahlbar umzusetzen, besser erfüllen. Zwischen NEV und EnBW bestehen langjährige und vertrauensvolle Beziehungen. Mit der Gründung der Netzgesellschaft stellen wir die kontinuierliche Fortführung dieser Zusammenarbeit sicher - für eine weiterhin verlässliche Energieversorgung in den Verbandsbereichen Baden-Württembergs."

Dr. Bruder begrüßte seitens der EnBW das Zustandekommen der Neckar Netze GmbH: "Mit dieser neuen gemeinsamen Netzgesellschaft profitieren die Kommunen vom zu hundert Prozent effizienten Netzbetrieb, den die Bundesnetzagentur der EnBW bestätigt hat. Damit stellen wir heute die Weichen für einen hoch effizienten Netzbetrieb und die nachhaltige Nutzung von Synergien. Die Energieerzeugung wird weiterhin immer dezentraler und regenerativer; daher kommt dem Verteilnetz eine zentrale Rolle zu", betonte Dr. Bruder.

Darum sei es besonders wichtig, dass dieses Netz großflächig und zusammenhängend erhalten bleibt und kein 'Flickenteppich' entsteht. NEV-Geschäftsführer Rüdiger Braun ergänzt: "Wir sehen für unsere NEV-Mitglieder in der Netzgesellschaft zahlreiche Vorteile: Als schlagkräftiger Zusammenschluss sind der Umbau des Stromnetzes hin zu Smart Grids (intelligenten Netzen) und die Förderung erneuerbarer Energien leichter zu stemmen. Auch die durchgängige Sicherstellung der Daseinsvorsorge ist im Verbund leichter möglich, da die Netzgesellschaft Zugriff auf langjährige Erfahrungen eines großen Energieversorgers und entsprechende personelle wie finanzielle Infrastrukturen bietet."