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25.06.2012 | Energie

Minister Remmel: NRW-Windenergie-Unternehmen exportieren Klimaschutz -Erstmalige Kooperation mit Unternehmen aus Belgien und Niederlande

Auf hohes Interesse der Windfachwelt stieß der 4. Branchentag Windenergie NRW, der am 21. Und 22. Juni mit rund 400 Teilnehmern sowie 70 Ausstellern aus der gesamten Bundesrepublik im KölnKongress stattfand. Nach Angaben der Veranstalter Anne Lorenz und Klaus Lorenz kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 200 Unternehmen, Banken, Behörden und Verbänden.

Organisiert wird der Branchentag Windenergie NRW in Zusammenarbeit mit der EnergieAgentur.NRW.
Klaus Lorenz: "Die hohe Anzahl der ausstellenden Windenergieanlagenhersteller und Zulieferer zeigt uns, dass wir mit unserem Ansatz, diesen Unternehmen hier in Nordrhein-Westfalen ein Standbein zu schaffen, sehr richtig liegen. Der Industriestandort NRW als einer der wichtigsten Wirtschaftsplätze der Welt ist der richtige Platz, um die Umsetzbarkeit der Energiewende zu belegen. Hier in NRW haben wir die große Chance, jetzt den Grundstein für die zukünftige erfolgreiche Marktpräsenz der hier ansässigen und ansiedlungswilligen Unternehmen zu legen. Diese Initiative werden wir durch geeignete Schwerpunktsetzungen in den kommenden Jahren weiterführen und ausbauen. Wir freuen uns deshalb auch sehr über die enge Zusammenarbeit mit unseren niederländischen und belgischen Partnern, die erstmals beim Branchentag Windenergie NRW präsent sind."

Johannes Remmel, der Schirmherr des Branchentages, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, betonte in seiner Rede: "Der Ausbau der Windenergie hat für NRW große Priorität. Sie ist die tragende Säule der beschleunigten Energiewende. Wir haben uns daher zum Ziel gesetzt, aus bislang rund vier Prozent Windstromanteil am Stromverbrauch 15 Prozent bis zum Jahr 2020 zu machen."

Zulieferstandort Nr. 1 der Windindustrie: NRW:
Weiter sagte Remmel: "NRW ist innerhalb der Windbranche Hochburg des Maschinen- und Anlagenbaus. Der weltweite Einsatz unserer Produkte ist exportierter Klimaschutz 'made in NRW', der Arbeitsplätze sichert und neue schafft. Bereits heute sind in Nordrhein-Westfalen rund 10.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Windenergie-Branche beschäftigt - Tendenz steigend."

Dr. Frank-Michael Baumann, Geschäftsführer der EnergieAgentur.NRW, zeigte sich zuversichtlich, diese Ziele zu erreichen: "Mit dem neuen Windkrafterlass und weiteren Maßnahmen zur Stärkung der Erneuerbaren Energien seitens der Landesregierung erwarten wir einen deutlichen Zubau der installierten Windleistung durch Repowering und durch neue Anlagen. Wir erhoffen uns damit auch, dass alle namhaften Hersteller und Zulieferer der Branche mit dem Marktzuwachs in NRW präsenter werden und bei dem dann erhofften guten Geschäftsumfeld auch Niederlassungen und Produktionsstätten im Land ansiedeln. Das bedeutet neue und nachhaltige Arbeitsplätze für das Windland NRW. Und zwar nicht nur bei den klassischen Windkraftherstellern und Projektierern, sondern auch und insbesondere bei den Zulieferunternehmen."

Wie wichtig der Produktionsstandort NRW für die Windenergieanlagenhersteller ist, belegen unternehmensinterne Untersuchungen der Nordex SE, die nach Ansicht von Heinrich Lieser, Head of Governmental Relations des Rostocker Unternehmens, im Groben durchaus auf die anderen Windenergieanlagenhersteller übertragbar sind: "Nordrhein-Westfalen trägt dank der starken Zulieferindustrie und Komponentenfertigung mehr als ein Fünftel der Wertschöpfung der Firma Nordex bei. Bis 2020 wird diese gegenüber 2011 um mehr als 80 Prozent steigen. Mehr als ein Fünftel der direkten und indirekten Beschäftigungseffekte entfällt bei unserem Unternehmen auf Nordrhein-Westfalen. Die Anzahl der Vollzeitarbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen wird bis 2020 wiederum verglichen mit 2011 um fast 90 Prozent wachsen."

Akzeptanz von Windenergie:
Wichtiges Thema des Branchentages Windenergie 2012 war auch die dringend benötigte Akzeptanz der Windenergie als Energieträger der Zukunft. Sebastian Grosch, Projektkoordinator in der Projektentwicklung onshore der wpd onshore GmbH & Co. KG betonte: "Voraussetzung für ein erfolgreiches Windparkprojekt ist die breite Akzeptanz vor Ort. Diese beginnt mit der gerechten Einbindung und Kompensation der Flächeneigentümer. Flächenpachtmodelle bieten eine transparente Lösung, die es allen Eigentümern in einem Windparkgebiet ermöglicht, an den Pachteinnahmen zu partizipieren. Bei der Festlegung der Verteilungsschlüssel kann flexibel auf lokale Besonderheiten und Wünsche eingegangen werden."

Die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes bedauerte in Ihrem Grußwort, dass die potentiellen Flächen, die sich für die Nutzung von Windenergie eignen, in der Kölner Bucht aufgrund des mangelnden Windes und der dichten Bebauung, gering seien. Sie betonte aber im Hinblick auf die Herausforderungen des Klimaschutzes: "Globales Handeln ist gefragt, wenn es um den Klimaschutz geht. Und dieses globale Handeln muss lokal beginnen - bei den Städten und Gemeinden."
Die Stadt Köln ist seit 1992 Mitglied im Klimabündnis der europäischen Städte e.V.

Als Aussteller und Sponsoren waren neben der EnergieAgentur.NRW, RWE u.a. auch die Windenergieanlagenhersteller Enercon, GE, Kenersys, Nordex, REpower, Siemens und Vestas, als Entwickler und Betreiber wpd, Ostwind oder windwärts Energie, Zulieferer wie Bosch Rexroth, 3M oder Escha Bauelemente oder als regionales Netzwerk WindWest in Köln präsent.

http://www.nrw-windenergie.de